Palfinger Mexiko Lieferantenstruktur : Palfinger: US-Wahl dämpft die Nachfrage

Andreas Klauser

Konzernchef Andreas Klauser: "Diversifikation hat sich in den ersten drei Quartalen als entscheidender Resilienzfaktor erwiesen."

- © Palfinger AG

„Unsere geografische und produktseitige Diversifikation hat sich in den ersten drei Quartalen als entscheidender Resilienzfaktor erwiesen. Angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds gehen wir die Herausforderungen aktiv an, setzen weitere Maßnahmen zur Kostenreduktion, steigern dennoch die Attraktivität unseres Portfolios und intensivieren die Kundennähe in den Wachstumsmärkten“, betont Andreas Klauser, CEO der Palfinger AG.

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In den ersten drei Quartalen ging der Umsatz um 3,0 Prozent auf 1,745 Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis (EBIT) sank um 3,8 Prozent auf 158,7 Mio. Euro und unterm Strich blieb ein Konzernergebnis von 90,8 Mio. Euro (-0,1 Prozent). Vor allem der Markt in Deutschland stagniere, heißt es in der Mitteilung. Ein starkes Wachstum habe man jedoch in der Region Asien-Pazifik verzeichnet, vor allem dank einer hohen Nachfrage in Indien. Wachstum gebe es auch in Brasilien und Argentinien.

Ranking: Beste Unternehmen für Innovationen

Palfinger landet im Ranking der innovativsten Industrieunternehmen 2024 auf Rang vier und hat sich als Innovationsführer in der Hebe- und Ladelogistik etabliert. Das Unternehmen ist bekannt für seine Kräne und Ladesysteme, die in der Bau- und Transportindustrie eingesetzt werden. In den letzten Jahren hat Palfinger einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Mit der Einführung von Smart Solutions bietet das Unternehmen vernetzte und automatisierte Hebesysteme an, die mit Sensoren ausgestattet sind und sich in Echtzeit überwachen lassen. Dies erhöht nicht nur die Effizienz auf Baustellen, sondern verbessert auch die Sicherheit für die Arbeiter.

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Innovationskraft als Wettbewerbsvorteil: Das sind Österreichs innovativste Unternehmen - © Nuthawut - stock.adobe.com

Neue Lieferantenstruktur in Mexiko

Aufgrund des anhaltend niedrigen Auftragseingangs der europäischen Kernmärkte wurde die Produktionskapazität in EMEA reduziert. Die gestiegene Nachfrage in Brasilien und Argentinien führte hingegen zu einem Kapazitätsaufbau in Lateinamerika. Palfinger etabliert eine neue Lieferantenstruktur in Mexiko, um Kosten zu optimieren und das weitere Wachstum in Nordamerika vorzubereiten.

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In den Regionen Asien-Pazifik, Lateinamerika und im Bereich Marine erwartet Palfinger eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung. In den europäischen Kernmärkten gäbe es bis jetzt keine deutliche Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds. Deshalb würden die Produktionskapazitäten in EMEA im vierten Quartal 2024 weiter angepasst. "Aufgrund der US-Präsidentschaftswahl zeichnet sich aktuell eine niedrigere Nachfrage in Nordamerika ab", so das Unternehmen.

Erheblicher Rückgang erwartet

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Palfinger beim Umsatz einen Rückgang um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,45 Mrd. Euro. Das EBIT wird mit einem Rückgang von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Wert des Rekordjahres 2023 (210,2 Mio. Euro) prognostiziert. Durch die signifikante Reduktion des Working Capital wird ein deutlich positiver Free Cashflow erwartet.

An den Finanzzielen für 2027 mit einer Umsatzmarke 3 Mrd. Euro, einer EBIT-Marge von 10 Prozent und einer Kapitalrendite (ROCE) von 12 Prozent hält das Management fest. Die Erreichung des Umsatzziels sei aber aufgrund des anhaltend schwierigen Umfelds zunehmend angespannt, heißt es.