Braun Maschinenfabrik : Lennart Braun, Braun Maschinenfabrik: "Es ging um die faire Aufteilung des Unternehmens"

Braun Maschinenfabrik

Lennart Braun: Die Geschäfte der Fabrik, welche 1848 in Vöcklabruck gegründet wurde und in der der Großvater 1965 die erste Trennschleifmaschine entwickelte, laufen gut: 30 Prozent Plus wird man heuer erzielen.

- © Braun Maschinenfabrik

Wer den Narrationssträngen von Samuel Kapsch, Michael Pildner-Steinburg und Constantin Ehrlich-Adám folgt, wird erleichtert feststellen, dass 2023 doch voller (positiver) Überraschungen steckte. Kein schlechtes Jahr war das, Unternehmen durchbrachen Barrieren und Märkte erholten sich. Vielleicht ist der Wortschatz der drei deshalb auffallend reich an motivatorischer Lexik.

Den Fokus verlieren die Protagonisten der Jahrgänge '80 und '90 dabei nicht. Der Welt zugewandt, zählt zum Moralkonsens der jungen Führungskräfte, die nun in die Boards aufrücken, die Werte der Vorväter, die vom pflichtgemäßen Handeln künden, hoch zu halten. Wer sind die jungen Aufsteiger? Was treibt sie an? Und wie prägen sie ihre Unternehmen?

Lennart Braun, Geschäftsführer Braun Maschinenfabrik

Den Gedanken an den Einstieg ins Familienbusiness hatte er als Heranwachsender stets im Hinterkopf bewahrt, erzählt Lennart Martin Braun, der seine Lehr- und Wanderjahre dabei nicht zu kurz kommen ließ: Einer wirtschaftlichen Ausbildung in St. Gallen samt Auslandssemester in Kalifornien folgten Tätigkeiten unter anderem bei Rübig in Wels, Saint Gobain in England sowie Luxemburg und im Asset Management einer Schweizer Privatbank in London.

2016 trat er über ein Traineeship in das Vöcklabrucker Unternehmen ein. Mitte 2019 übernahm er dort - just zum Zeitpunkt der Aufspaltung des Betriebs - die Geschäftsführung: Sein jüngerer Bruder Roderich Martin verantwortet seither das abgespaltene Unternehmen Atomkraftwerkerückbau, Lennart Martin leitet die Maschinenfabrik mit dem Fokus auf Stahltrenn- und Stahlschleifmaschinen und Stahlwasserbau mit rund 100 Mitarbeitern.

Die Geschäfte der Fabrik, welche 1848 in Vöcklabruck gegründet wurde und in der der Großvater 1965 die erste Trennschleifmaschine entwickelte, laufen gut: 30 Prozent Plus wird man heuer erzielen.

Die maßgeschneiderten Produkte genießen in der Stahlindustrie - zu den Abnehmern zählen die diversen Unternehmen des Voestalpine-Konzerns, aber auch deren Marktbegleiter - unter anderem wegen seiner hohen Durchsatzleistung in den Walzlinien - einen glänzenden Ruf. Zu den Visionen des Vertreters der siebten Generation zählt unter anderem die einer selbstlernenden, vollständig automatisierten Maschinentechnik.

Er verweist auf ein in Umsetzung befindliches Projekt in China, bei der in naher Zukunft schon drei solcher Maschinen mannlos fahren dürften. Als Ziel für 2030 hat Braun die Umwandlung des Unternehmens in einen digitalen Leitbetrieb proklamiert. Eine Softwareentwicklungsabteilung sei im Aufbau, ebenso wie die Einführung von ERP. Und er will den Betrieb zu alter Größe zurückführen, vor einem Jahrhundert hatte man 300 Beschäftigte - ein Wert, der Braun inspiriert.


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# ihm lag viel an einer harmonischen und fairen Aufteilung des Unternehmens

# seine Schwester, eine Architektin, wird in Bälde die hauseigenen Wasserkraftwerke leiten

# baut im Fitnesscenter und auf Skiern Stress ab

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Als Ziel für 2030 hat Braun die Umwandlung des Unternehmens in einen digitalen Leitbetrieb proklamiert. - © Braun Maschinenfabrik