Österreichs Wirtschaft 2025 : Konjunktur im April: Vorsichtiger Optimismus

2504 Kompass April 2025

Konjunkturkompass für April: Vorsichtiger Optimismus 

- © WEKA Industrie Medien; Syngroup

Trotz Herausforderungen ist in Österreichs Industrie vorsichtiger Optimismus spürbar. Der erhoffte Umschwung lässt sich bislang noch nicht eindeutig belegen. Ungeachtet dessen zeichnen führende Forschungsinstitute in ihren aktuellen Prognosen ein verhalten positives Bild für die zweite Jahreshälfte. Ein Ausblick auf die kommenden Jahre lässt eine langsame, aber stetige wirtschaftliche Erholung erwarten, die eine schrittweise Stabilisierung der Konjunktur sowie eine behutsame Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum erkennen lässt. Die restriktive US-Außenhandelspolitik wirkt weiterhin wie ein drohendes Damoklesschwert über der europäischen Konjunktur. 

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Das rückläufige Neugeschäft setzt die heimische Wirtschaft unter Druck, weshalb viele Unternehmen ihre Kostensenkungsmaßnahmen intensivieren. Angesichts der anhaltend schwachen Nachfrage sind Preisanpassungen nur teilweise realisierbar. 

Neuaufträge: Reduktion.

Betriebe reagieren auf das schwache Marktumfeld mit einer kostenbewussten Lagerpolitik und reduzieren gezielt ihre Bestände. Umfassende Working-Capital-Optimierungen dienen als zentraler Hebel um die gestiegenen Kosten und nachlassende Auftragsdynamik abzufedern. 

Vormateriallager: Reduktion.

Fertigwarenlager: Reduktion

Strukturelle Faktoren sorgen weiterhin für hohen Kostendruck in der Industrie. Erneute Kostensteigerungen wirken sich spürbar negativ auf die Ertragssituation inländischer Firmen aus.  

Metall- und Nahrungsmittelpreise sind gestiegen. Energiepreise bleiben trotz einiger Rückgänge volatil.

Einkaufspreise: Reduktion

Im Gegensatz zum dynamischen Aufschwung im Euroraum zeigte sich die österreichische Industrie verhalten. Die Produktionsleistung ist weiterhin leicht rückläufig, zeigt jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung. 

Produktion: Reduktion.

Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex verzeichnet auch im aktuellen Monat einen erneuten Anstieg. Die österreichische Industrie zeigt im März 2025 erste Anzeichen einer Stabilisierung, obwohl einige Parameter weiterhin auf Rezessionsniveau liegen. Die Stimmung in der heimischen Industrie hat sich zum Quartalswechsel spürbar aufgehellt, wobei die zunehmende Binnenmarktorientierung von Österreichs zweigrößtem Handelspartner weiterhin zur Vorsicht mahnt.

Basierend auf den aktuellen Daten zeigt der Industriemagazin Konjunkturkompass weiterhin eine leichte Tendenz zur Restrukturierung. 

„„Die Unternehmen haben sich mit Bedingungen auf konstant niedrigem Niveau arrangiert und üben sich in Zweckoptimismus.“
Walter Woitsch, CEO des Industrieberatungsunternehmens Syngroup

Wirtschaftliche Lage der wichtigsten Branchen der Industrie im November

Bergbau und Metall
Österreichische Unternehmen der Bergbau- und Metall-Branche können aufgrund ihres breit gefächerten Portfolios schwächelnde Segmente ausgleichen. In den Bereichen Eisenbahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach Produkten und Systemlösungen. Ein gestiegener Aluminiumpreis federt zusätzlich in manchen Segmenten die verhaltene Nachfrage ab.

Produktionstechnik und Maschinenbau
Vertreter aus der Produktionstechnik- und Maschinenbau-Branche halten ihre Unternehmensergebnisse auf einem stabilen Niveau. Auch in diesem Bereich hilft ein stark diversifiziertes Portfolio, einzelne, schwächelnde Segmente auszugleichen. Die Unternehmen rechnen frühestens erst im Laufe des Jahres 2025 mit einer Erholung der europäischen Kernmärkte. Um weiterhin die Profitabilität sicher zu stellen, setzen sie auf einen Produktmix mit höherer Profitabilität, niedriges Working Capital, Effizienzsteigerungen und laufende Optimierungen der Strukturkosten.

Automotive
Österreichische Unternehmen aus der Automotivbranche stehen nach wie vor einem sehr durchwachsenem Markt gegenüber. Die Ergebnisse des zweiten Quartals sind jedoch im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil. Höhere Löhne und steigende Materialkosten, werden durch Working Capital Reduktions Initiativien und Effizienzsteigerungen ausgeglichen.

Verpackungsindustrie
Entgegen der schwachen allgemeinen Wirtschaftslage und anhaltender Konsumzurückhaltung beginnen sich die Auftragsbücher der österreichischen Verpackungsunternehmen langsam zu füllen. Eine deutlich verbesserte Performance und Kostenstruktur mancher Unternehmen sollte sich deutlich positiv auf die Profitabilität auswirken.

Elektronikindustrie
Die Vertreter der Elektronikindustrie sind nach wie vor einem sehr schwierigem Marktumfeld mit sehr großem Preiskampf und stark volatilen Bedarfen ausgesetzt. Intensive Kostensenkungsprogramme konnten aber die Ergebnisse deutlich verbessern. In Zukunft rechnet man mit einer stabileren Nachfrage, bei gleichbleibenden Kostendruck.

Es zeichnet sich erneut eine Chipkrise ab: Hersteller wie von #Intel, #Samsung und #Infineon leiden unter starken Umsatzrückgängen aufgrund der schwachen Industriekonjunktur.