KV-Verhandlungen 2025 : Kollektivvertragsverhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie: Fortsetzung der Betriebsversammlungen nach vier ergebnislosen Runden

arbeiter, elektriker, elektroniker, techniker, industrie, montage, montieren, aufbau, konstruieren, konstruktion, werk, fabrik, elektrik, elektronik, elektronisch, person, werkzeug, handwerk, handwerker, industriell, unternehmen, firma, betrieb, schraubendreher, tätigkeit, arbeiten, arbeitsplatz, verkabelung, stromleitung, stromkabel, bauen, einbau, monteur, professionell, mann, kaukasier, männlich, jung, facharbeiter, angestellter, reparieren, schaltschrank, hightech, maschinenbau, ingenieurwesen, anlagenbau, arbeit, beruf

Nach vier ergebnislosen Gesprächsrunden für den heurigen Kollektivvertrag für die Elektro- und Elektronikindustrie wurden am Mittwoch die Betriebsversammlungen fortgesetzt.

- © industrieblick - stock.adobe.com

Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden zum Kollektivvertrag 2025 in der Elektro- und Elektronikindustrie wurden am Mittwoch erneut Betriebsversammlungen in ganz Österreich abgehalten. Wie die Gewerkschaft PRO-GE auf APA-Anfrage mitteilte, war es mit rund 40 Versammlungen ein besonders intensiver Tag: "Heute war ein besonders starker Tag", so die Gewerkschaft.

>>> KV-Verhandlungen 2025: Lohnerhöhung in der Chemischen Industrie ab Mai für rund 50.000 Beschäftigte

Versammlungen fanden unter anderem bei bekannten Unternehmen wie Zumtobel in Vorarlberg, AT&S in der Steiermark, Infineon in Kärnten, Siemens in Wien sowie bei Traktionssysteme Austria (TSA) in Niederösterreich statt.

Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Die Protestmaßnahmen werden am Donnerstag fortgesetzt. Ein Termin für eine fünfte Verhandlungsrunde steht derzeit noch nicht fest. Die Elektro- und Elektronikindustrie ist dabei nicht die einzige Branche mit stockenden Lohnverhandlungen. Auch in der Papierindustrie konnte nach bisher drei Verhandlungsrunden keine Einigung erzielt werden. Laut Gewerkschaft liegt hier eine Streikfreigabe in der Luft.

>>> Die 250 größten Unternehmen in Österreichs Industrie

Im Gegensatz dazu wurde in der Chemischen Industrie bereits eine Einigung erzielt. Rund 50.000 Beschäftigte erhalten eine Lohnerhöhung von 2,65 Prozent. Auch in der Holzindustrie, mit etwa 27.400 Beschäftigten, steigen die Einkommen – hier um 2,8 Prozent.

Angesichts jüngster Forderungen von Arbeitgebervertretern und Wirtschaftsforschern nach Lohnzurückhaltung – bis hin zur Nulllohnrunde – wird der morgige Donnerstag mit Spannung erwartet. Zwei wichtige Termine stehen an: Der Fachverband der Metalltechnischen Industrie, traditionell Startpunkt der Herbstlohnrunde, präsentiert seine Konjunkturprognose. Zudem gibt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr im Klub der Wirtschaftspublizisten einen ökonomischen Ausblick.

Gewerkschaften fordern kräftiges Lohnplus und Arbeitszeitverkürzung

Im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen 2025 für die Elektro- und Elektronikindustrie fordern die Gewerkschaften PRO-GE und GPA eine deutliche Verbesserung der Einkommens- und Arbeitsbedingungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Branche. Angesichts der anhaltend hohen Inflation und der gestiegenen Arbeitsbelastung setzen die Gewerkschaften auf ein umfassendes Maßnahmenpaket, das sowohl finanzielle als auch rahmenrechtliche Aspekte berücksichtigt.

Kernforderung ist eine spürbare Erhöhung der Mindest- und Ist-Löhne sowie Gehälter – insbesondere für die niedrigeren Einkommensgruppen. Auch die Lehrlingseinkommen sollen angehoben werden, um jungen Menschen eine attraktive Perspektive in der Branche zu bieten. Ein zentrales Anliegen sind darüber hinaus verbesserte Zulagen: Für die zweite Schicht soll der Zuschlag auf 1,50 Euro pro Stunde steigen, für die dritte Schicht sowie für Nachtarbeit auf 5,00 Euro pro Stunde.

Neben monetären Forderungen drängen die Gewerkschaften auf wichtige strukturelle Anpassungen. So soll das Jubiläumsgeld neu geregelt werden: Ein Monatslohn bzw. -gehalt soll künftig bereits nach 15 Dienstjahren ausbezahlt werden, danach in weiteren Fünfjahresschritten bis zum 40. Jahr. Auch die sechste Urlaubswoche soll künftig leichter erreichbar sein – ein Schritt, der der gewandelten Arbeitsrealität vieler Beschäftigter Rechnung trägt. Die bereits bestehende Möglichkeit, Lohnerhöhungen in Freizeit umzuwandeln (Freizeitoption), soll über das Jahr 2025 hinaus verlängert werden. Zudem fordern die Gewerkschaften eine Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes sowie eine Anhebung des Leistungsvolumens auf 0,5 Prozent.

Der neue Kollektivvertrag soll mit einer Laufzeit von zwölf Monaten rückwirkend ab dem 1. Mai 2025 in Kraft treten.