Schlecht war das vergangene Jahr für die heimischer Netzbetreiber wahrlich nicht: A1 steigerte den operativen Gewinn in Österreich um 6,7 Prozent auf 441 Mio. Euro, Magenta erhöhte sein Betriebsergebnis vor Sondereffekten um 9,5 Prozent auf 543 Mio. Euro, einzig Drei musste leichte Einbußen hinnehmen, schrieb aber dennoch immer noch einen Betriebsgewinn von 192 Mio. Euro, nach 194 Mio. Euro im Jahr 2020.
Nun fordert die Branche aber 3 Milliarden Euro bis 2024 wie die Internetoffensive Österreich IOÖ, der Branchenverband der führenden Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien erklärt. Die 1,4 Mrd. Euro, die die Bundesregierung in den nächsten zwei Jahren in den Breitbandausbau steckt, wollen die Telekomprovider anders nutzen. Das Geld sollte nicht in "nicht rentablen Ausbaugebieten" investiert werden.
Die IOÖ erwartetbei den jährlichen IT-Investitionen aller österreichischen Unternehmen einen starken Anstieg von derzeit 13 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro bis 2030, das entspricht einer Steigerung von 50 Prozent in den kommenden acht Jahren. Der öffentliche Sektor müsse, sagen die Branchenvertreter, daher darauf vorbereitet werden, sich den gestiegenen Anforderungen eines modernen Staates zu stellen.
Die IOÖ rät der Bundesregierung, nach den kürzlichen Umstellungen der Ressorts und Wechsel der zuständigen Bundesminister:innen, zu einem „Digitalisierungs-Kassasturz“ aller laufenden IT-Aktivitäten des Bundes, um für die kommenden Jahre ein effizientes und abgestimmtes Investitionskonzept zur Digitalisierung erarbeiten zu können. Ebenso sollen sämtliche Gesetzesvorhaben im Digitalisierungsbereich Teil dieses Kassasturzes sein, um sicherzustellen, dass sie in das Ziel, Österreich zu einer führenden Digitalisierungsnation in Europa zu machen, entsprechend einzahlen.
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