Weiterbildungen : Weiterbildung in Künstlicher Intelligenz: Wie wir lernen müssen, um die Zukunft zu verstehen

Eine KI-Weiterbildung geht weit über das reine Programmieren hinaus
- © inspiring.team - stock.adobe.comOb automatisierte Diagnosen in der Medizin, intelligente Verkehrssysteme oder Chatbots im Kundenservice – Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Welt grundlegend. Doch während KI-Systeme immer leistungsfähiger werden, stellt sich eine zentrale Frage: Wer versteht sie eigentlich – und wer kann sie gestalten? Der Bedarf an fundierter Weiterbildung in Künstlicher Intelligenz wächst rasant. Nicht nur Entwickler:innen, sondern auch Führungskräfte, Analyst:innen, Lehrende und Entscheidungsträger:innen benötigen Kompetenzen, um mit dieser Technologie verantwortlich und zukunftsfähig umzugehen.
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KI-Wissen wird zum Fundament moderner Bildung
Längst ist KI kein Spezialgebiet mehr, das allein Datenwissenschaftler:innen vorbehalten ist. Vielmehr berührt sie nahezu alle Berufsfelder – vom Journalismus bis zur Logistik, vom Bildungswesen bis zum Bauwesen. KI-gesteuerte Systeme optimieren Lieferketten, analysieren Kundenverhalten, prüfen Finanzrisiken oder erkennen Sprachmuster. Doch mit der wachsenden Verbreitung steigt auch der Bedarf, diese Technologien zu verstehen, anzuwenden und kritisch zu hinterfragen.
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„Der Umgang mit KI-Tools gehört mittlerweile zu den Schlüsselkompetenzen – nicht nur im IT-Bereich, sondern quer durch alle Branchen. Es braucht ein breites Verständnis, wie diese Technologien funktionieren und wo ihre Grenzen liegen“, betont Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group.
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Der Umgang mit KI-Tools gehört mittlerweile zu den Schlüsselkompetenzen
Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group
Zwischen Code und Kontext: Was KI-Weiterbildung leisten muss
Gute KI-Weiterbildung geht weit über das reine Programmieren hinaus. Zwar gehören technische Grundlagen wie Machine Learning, neuronale Netze oder Datenverarbeitung zu den wichtigen Bausteinen. Doch ebenso wichtig sind ethische Fragen, rechtliche Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Auswirkungen und strategische Integration in Unternehmen.
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Eine moderne KI-Weiterbildung muss daher mehrere Dimensionen vereinen:
- Technisches Verständnis: Wie funktionieren Modelle, welche Daten brauchen sie, wo liegen Grenzen?
- Anwendungsbezug: Wie kann KI konkret im Berufsalltag eingesetzt werden? Welche Tools sind aktuell?
- Ethik & Verantwortung: Wie vermeiden wir Diskriminierung durch KI? Was bedeutet „vertrauenswürdige KI“?
- Strategisches Denken: Wie integriere ich KI in Prozesse, Organisationen, Geschäftsmodelle?
Gerade interdisziplinäre Ansätze gewinnen an Bedeutung. Es geht darum, KI nicht nur zu bedienen, sondern zu gestalten – und das erfordert mehr als technisches Know-how.
Vielfalt an Bildungswegen – von Kurzformat bis Masterabschluss
Bildungsinstitutionen und Weiterbildungsanbieter haben auf diesen Wandel reagiert. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Formaten – von intensiven Kurzlehrgängen über praxisnahe Diplomprogramme bis hin zu akademischen Studiengängen auf Master-Niveau.
So bieten Hochschulen und Bildungspartner MBA-Programme an, die Managementwissen mit KI-Kompetenz verknüpfen. Die Inhalte reichen dabei von digitaler Transformation und Automatisierung über Datenethik bis zu strategischem KI-Einsatz im Unternehmen. Teilnehmer:innen erwerben dort nicht nur technisches Wissen, sondern lernen auch, wie sich Organisationen durch KI verändern – und welche Rolle Führung dabei spielt.
Für alle, die kein komplettes Studium absolvieren möchten, sind modulare Formate interessant – etwa Diplomlehrgänge, die praxisorientiertes Wissen in überschaubarer Zeit vermitteln. Sie eignen sich besonders für Fachkräfte, die ihr Wissen punktuell ausbauen wollen – etwa im Projektmanagement, Controlling oder Business Development.
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Noch niederschwelliger sind kompakte Zertifikatskurse, die Grundwissen vermitteln: Was ist KI? Wie funktionieren Sprachmodelle? Wie kann ich ChatGPT im Berufsalltag sinnvoll einsetzen? Solche Formate werden unter anderem von der E-Learning Group (ELG) angeboten, einem auf digitales Lernen spezialisierten Bildungsanbieter im deutschsprachigen Raum, der sich auf berufsbegleitende Online-Programme fokussiert.
Gerade diese Kurzformate stoßen auf positives Echo – besonders dann, wenn sie nah am beruflichen Alltag ausgerichtet sind. So berichten Teilnehmende von einem unmittelbaren Nutzen in ihrer täglichen Arbeit. Eine Projektmanagerin etwa beschreibt, dass sie „in kürzester Zeit einen Einblick in die KI-Welt erhalten“ habe – und das Gelernte direkt anwenden könne. Auch die Aktualität der vermittelten Inhalte wird geschätzt: Ein Teilnehmer aus dem technischen Vertrieb hebt besonders das Thema „Prompt Engineering“ hervor, das ihm geholfen habe, KI-Tools gezielter einzusetzen. Und eine weitere Absolventin lobt die verständliche Aufbereitung des Stoffs, der wissenschaftlich fundiert sei, aber dennoch gut zugänglich bleibe.
Diese Erfahrungen zeigen: Wenn es gelingt, komplexe Technologie mit konkreten Anwendungsbeispielen zu verbinden, entsteht echter Mehrwert – nicht nur auf dem Papier, sondern im Berufsalltag.
Lebenslanges Lernen wird zur Pflicht
Was all diese Formate eint: Sie folgen dem Prinzip des lebenslangen Lernens. Denn die technologische Entwicklung schreitet so schnell voran, dass einmal erworbenes Wissen rasch veralten kann. Neue KI-Modelle wie GPT-4 oder Gemini, gesetzliche Regelungen wie der EU-AI-Act und gesellschaftliche Debatten über KI-Einsatz in Schule oder Verwaltung verändern laufend die Anforderungen.
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„Technologischer Wandel ist nichts, was man einmal erlernt und dann beherrscht – es ist ein permanenter Prozess. Gerade im Bereich der Künstlichen Intelligenz müssen sich Mitarbeitende laufend weiterentwickeln, um nicht den Anschluss zu verlieren“, erklärt Rametsteiner. Diese kontinuierliche Lernbereitschaft gelte nicht nur für technische Berufe, sondern zunehmend für alle Unternehmensbereiche.
Plattformen wie jene der E-Learning Group setzen genau hier an: Sie ermöglichen ein Online-Studium ohne Präsenzpflicht und bieten flexible Online-Prüfungen, die jederzeit und von überall abgelegt werden können. Zwar handelt es sich um kommerzielle Anbieter, doch sie schließen eine wichtige Lücke, die traditionelle Bildungseinrichtungen bislang oft noch offenlassen – und erweitern damit die Möglichkeiten für modernes, flexibles Lernen.
Herausforderungen: Zwischen Hype, Verantwortung und Qualität
Trotz aller Fortschritte steht die KI-Weiterbildung auch vor Herausforderungen. Noch immer gibt es Unsicherheit über Qualität und Tiefe mancher Programme. Nicht jedes Online-Seminar vermittelt wirklich fundierte Kenntnisse, nicht jeder Kurs berücksichtigt ethische Dimensionen.
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Zudem besteht die Gefahr, dass der KI-Hype zu oberflächlicher Wissensvermittlung führt – etwa wenn Teilnehmende lernen, „bessere Prompts“ zu schreiben, aber nicht verstehen, wie ein Sprachmodell funktioniert oder wo seine Grenzen liegen. Die Gefahr: ein funktionales, aber unkritisches Verhältnis zur Technologie.
Auch ethische Fragen kommen vielerorts zu kurz. Dabei ist gerade hier Kompetenz gefragt: Wie gehe ich mit verzerrten Daten um? Wer trägt Verantwortung, wenn ein KI-System diskriminiert? Wie kann ich Transparenz und Nachvollziehbarkeit sicherstellen?
Gute Bildungsangebote integrieren diese Perspektiven – nicht als Beiwerk, sondern als zentrales Element.
Weiterbildung entscheidet über unsere Beziehung zur KI
Künstliche Intelligenz ist weder Allheilmittel noch Bedrohung – sie ist Werkzeug, Infrastruktur und Spiegel gesellschaftlicher Prozesse. Wie wir sie nutzen, hängt entscheidend davon ab, wie gut wir sie verstehen. Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Wer KI gestalten will – im Unternehmen, in der Gesellschaft oder in der Politik – braucht mehr als Softwarekenntnisse. Es braucht ein Verständnis für Daten, Systeme, Verantwortung und Wandel. Die Vielfalt an Bildungsangeboten – von Hochschulen über Weiterbildungsinstitute bis zu Plattformen wie der E-Learning Group – bietet heute mehr Möglichkeiten denn je.
Die Herausforderung liegt nun darin, diese Möglichkeiten klug zu nutzen – und Bildung so zu gestalten, dass sie mit der Technik Schritt hält, ohne ihr blind zu folgen. Denn letztlich ist nicht die KI die treibende Kraft – sondern der Mensch, der sie entwickelt und einsetzt.