"Geh deinen Weg", sagte der Vater seinem ältesten Sohn Simon immer, der nicht ausschließt, dass sich im Kreis der Eigentümer mittelfristig "Fähigkeiten und Ambition" finden, bei Erema operativ mitzumischen. Denn alle hätten vom jeweiligen Opa oder Papa das Unternehmergen mitbekommen. Wer sich als Eigentümer ausschließlich auf Dividenden verlässt, anstatt unternehmerisch breit aufgestellt zu bleiben, setzt seine Unabhängigkeit aufs Spiel und wirdverliere "die Freiheit, auf eigenen Beinen zu stehen", sagt er.
Freilich: Wendelin erlebte als Heranwachsender auch die Anspannungen, wenn sein Vater und Großvater abends oder am Wochenende über das Unternehmen sprachen. Extrameilen ging auch Simon Wendelin in seiner bisherigen Laufbahn - wenngleich er sich als dreifacher Vater auch bewusst Rückzugsräume und Zeit für und mit seinen Kindern schafft. Er absolvierte die Tourismusschule Bad Ischl mit dem Schwerpunkt Hotelmanagement, schob als Barmann nach dem Grundwehrdienst im Linzer Marriott Nachtdienste und ging nach seiner Ausbildung am MCI (Studiengang Management und Recht; O-Ton seines Vaters: "Jus schadet nie") als Regionalverkaufsleiter durch die harte Hofer-Schule.
An einer US-Uni absolvierte er seinen MBA, ehe er bei Ebner Industrieofenbau als Assistent des CFO anheuerte. Als Co-Founder von Daniel Grunenberg verhalf er dem Korneuburger Startup SpeedPox - spezialisiert auf Epoxidharzsysteme - zum Durchbruch, an dem er heute noch beteiligt ist. Schließlich managt Simon Wendelin seit 2020 gemeinsam mit seiner Kollegin das Family Office . Mit unter anderem auch dem Beteiligungsmanagement und dem ehrenamtlichen Vorstandsvorsitz bei der NGO World Vision Österreich liegen dann eine Vielzahl von Themen am Tisch des gebürtigen Linzers.