1. Das Segment Frucht
Das Fruchtsegment, das Produkte wie Fruchtzubereitungen für die Lebensmittelindustrie und Fruchtsaftkonzentrate umfasst, war eines der wenigen Lichtblicke im Bericht. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 1,18 Mrd. Euro auf 1,22 Mrd. Euro. Dieser Zuwachs war vor allem auf eine starke Nachfrage in Europa und Mexiko zurückzuführen. Insbesondere der Bereich Fruchtsaftkonzentrate zeigte eine solide Entwicklung, was teilweise auf die gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher zurückzuführen ist. Das EBIT des Segments legte von 50,1 Mio. Euro auf beeindruckende 72,9 Mio. Euro zu.
Die weltweite Nachfrage nach Fruchtzubereitungen wird durch mehrere Trends unterstützt:
- Gesundheitsbewusstsein: Verbraucher bevorzugen Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen und ohne künstliche Zusätze.
- Steigende Nachfrage in Schwellenländern: In Ländern wie Mexiko, Indien und China wächst der Markt für verarbeitete Lebensmittel, die Fruchtzubereitungen enthalten.
- Innovationen im Bereich pflanzlicher Alternativen: Fruchtbasierte Zutaten gewinnen in der veganen und vegetarischen Ernährung weiter an Bedeutung.
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2. Das Segment Stärke
Im Gegensatz dazu kämpfte das Segment Stärke mit erheblichen Schwierigkeiten. Der Umsatz sank von 907,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 767,0 Mio. Euro. Hauptursache waren sinkende Verkaufspreise, die durch niedrigere Rohstoff- und Energiepreise ausgelöst wurden. Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich auf 28,4 Mio. Euro, was unter anderem auf die temporäre Schließung des Werks in Pischelsdorf nach einem Hochwasser zurückzuführen ist.
Die Stärkeindustrie steht vor mehreren Herausforderungen:
- Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen: Stärke wird zunehmend in der Produktion biologisch abbaubarer Verpackungen verwendet, jedoch schwanken die Rohstoffpreise stark.
- Konkurrenz durch alternative Produkte: Synthetische Materialien und günstigere Alternativen setzen den Markt unter Druck.
Dennoch bleibt das Potenzial im Stärkesegment hoch, insbesondere durch den Einsatz von Stärke in der Papierindustrie, in der Biokunststoffherstellung und im Bereich von Textilhilfsmitteln.
3. Das Segment Zucker
Das Zuckergeschäft zeigte die schwächste Performance. Der Umsatz reduzierte sich von 861,5 Mio. Euro auf 717,4 Mio. Euro, während das EBIT von einem Plus von 41,3 Mio. Euro auf ein Minus von 50,2 Mio. Euro fiel. Hauptursachen waren ein Überangebot auf dem EU-Markt, ein erwarteter Anstieg der Zuckerproduktion sowie sinkende Weltmarktpreise.
Ein zusätzlicher Faktor war die schlechte Qualität der Zuckerrüben in der Saison, die zu einem niedrigen Zuckergehalt und damit höheren Herstellungskosten führte. Besonders belastend war die starke Konkurrenz durch Importe aus außereuropäischen Märkten, die zu einem Preisdruck führte.