Vieles von Ihrem Geschäft fiel durch Covid-19 und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine weg. Seit Monaten kämpfen nun Teile der europäischen Industrie mit einer rezessiven Phase. Das kommt für Sie zu keinem glücklichen Zeitpunkt, oder?
Christof: 2024 war für uns - nach einer schwarzen Null 2023 - das erste Jahr, in dem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Und zwar bescheiden, aber positiv abschlossen. Wir sind da sehr gut durchgekommen. Wir konnten zuvor belastende Abteilungen und Projekte ablegen. Wir haben etwa die Trockenbausparte abgestoßen, die uns wenig Erfolg brachte. Uns half die Loyalität unserer Kunden und Kunden, die zum Gesundungsprozess wesentlich beigetragen haben. Anzahlungs- oder Performancegarantien waren für uns in dieser Zeit schwer beizubringen und trotzdem haben Kunden gesagt, wir wollen mit euch arbeiten. Entgegen der allgemeinen konjunkturellen Stimmung in Zentraleuropa haben wir deshalb auch für 2025 eine gute Basisauslastung. Teils liegt sie sogar besser als vor Covid-19.
Sie mussten konsolidieren - auf einzelne Märkte, Projekte und Kunden. Was sorgt heute für Auslastung?
Christof: Wir haben früher nach Mexiko, USA und Südamerika Investitionen und Projekte hingetragen. Das ist jetzt vorbei. Ein starker Hebel ist die Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung. Themen, die wir über viele Jahrzehnte massiv entwickelt haben und die uns heute auch in Europa erste Erfolge bringen - nicht mehr nur im Mittleren Osten, wo wir mit unserem Erneuerbaren-Energien-Hub Antworten bieten. Gut läuft es etwa auch in Großbritannien. Wir machen dort Komplettmontagen von Anlagen für den Waste-to-Energy-Bereich, sozusagen unser ureigenstes Knowhow. Da sind einige Anlagen in der Pipeline.
Wir konnten jüngst auch einen neuen Auftrag aus der Papierindustrie gewinnen. Und in der Stahlindustrie ist das Ersatzteilgeschäft für Schlüsselkomponenten nennenswert. Wir sind auch mit Siemens nach Frankreich gegangen und verhandeln für Projekte in Finnland und Norwegen. Man registriert im Markt sehr wohl, was wir tun. In Rumänien konsolidieren wir derzeit, da die OMV Petrom dort einen Insourcing-Prozess macht. Mit dem über 20 Jahre gewonnenen Know-How im Oil & Gas Bereich sind wir allerdings für den dortigen Markt und neue Kunden sehr gut positioniert.