Industrielle Absaugtechnik von Dustcontrol : Thomas R. Pfister, Dustcontrol: "Die Innovationssprünge sind erheblich"

Thomas R. Pfister, Country Manager Dustcontrol: "Unternehmen haben erkannt, dass gesunde Mitarbeiter entscheidend für die Qualität und die Reduktion der Fluktuation sind"
- © Dustcontrol; Adobe StockINDUSTRIEMAGAZIN GREEN: Herr Pfister, Sie sind fast 30 Jahre im Geschäft. Wie hat alles begonnen?
Thomas R. Pfister: Ich habe meine Karriere als Gebietsverkäufer bei Dustcontrol im Bereich Anlagenbau begonnen und diesen Geschäftszweig erfolgreich aufgebaut. Heute zählen wir namhafte Unternehmen aus Branchen wie der Mikrochip-Produktion, der Stahlindustrie und dem Lebensmittelbereich zu unseren Kunden. Seit 2014 leite ich als Geschäftsführer die Dustcontrol GesmbH.
Welche waren und sind aktuell die einschneidendsten Veränderungen Ihres Geschäfts?
Pfister: Einer der prägendsten Faktoren war der Wandel durch strengere behördliche Auflagen und die gestiegenen Qualitätsanforderungen in der Produktion. Früher war das Bewusstsein für Umwelt- und Gesundheitsschutz in vielen Betrieben kaum vorhanden. Es war nicht unüblich, Hallen zu sehen, in denen der Staub zentimeterhoch lag, und ineffiziente Absaugvorrichtungen zum Einsatz kamen. Mit dem wachsenden Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein hat sich das stark verändert. Unternehmen haben erkannt, dass gesunde Mitarbeiter entscheidend für die Qualität und die Reduktion der Fluktuation sind.
Wie entwickelt sich Ihr Geschäft wirtschaftlich? Können Sie den aktuell rezessiven Phasen in Teilen der Industrie trotzen?
Pfister: Trotz der Herausforderungen durch rezessive Phasen in einigen Industriezweigen zeigt sich unser Geschäft stabil und wachstumsorientiert. Gesundheit, Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit stehen bei vielen Unternehmen im Fokus, was unsere Lösungen besonders gefragt macht. Zudem treibt der Druck, Produktionsprozesse effizienter und gesetzeskonform zu gestalten, die Nachfrage nach unseren Produkten. Mit einer breiten Angebotspalette können wir sowohl in wirtschaftlich starken als auch in schwierigeren Zeiten einen klaren Mehrwert bieten.
Gesundheit, Arbeitssicherheit, Umwelt: Welche Auflagen verändern Ihr Geschäft derzeit am stärksten?
Pfister: Diese Themen beeinflussen uns erheblich. Insbesondere strengere Umweltauflagen, die Einhaltung von Staubgrenzwerten am Arbeitsplatz und Sicherheitsvorschriften, wie die ATEX-Richtlinien, prägen unser Geschäft. Unternehmen müssen gesetzliche Standards beim Staubmanagement und der Arbeitssicherheit erfüllen, während auch die Erwartungen der Mitarbeiter an eine gesunde Arbeitsumgebung steigen. Für uns bedeutet das, kontinuierlich innovative und zukunftssichere Lösungen zu entwickeln.
Nachhaltigkeit ist heute ein wichtiges Thema. Was tut Dustcontrol, um nachhaltiger zu werden?
Pfister: Nachhaltigkeit ist auch für uns ein zentraler Bestandteil. Wir lassen unsere Fortschritte regelmäßig von der Plattform EcoVadis bewerten und konnten unseren Score von 2023 auf 2024 um 30 % verbessern. Zudem tragen unsere langlebigen Produkte zur Nachhaltigkeit bei: Selbst für Geräte aus den frühen 2000er-Jahren sind Ersatzteile erhältlich. Darüber hinaus optimieren wir unsere Produktion stetig durch schlanke Methoden, um Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und Lieferzeiten zu verkürzen. Das alles unterstützt sowohl unsere Kunden als auch unsere eigene nachhaltige Entwicklung.
Wo sind die Innovationssprünge größer – bei zentralen oder mobilen Anlagen?
Pfister: Die Innovationssprünge sind in beiden Bereichen erheblich, jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Bei mobilen Geräten erfolgen viele Innovationen in unserem Werk in Schweden. Stationäre Anlagen hingegen werden individuell an die Anforderungen und Auflagen der Kunden angepasst und vor Ort realisiert.
Mit welchen Investitionen müssen Unternehmen rechnen, wenn sie „sauber“ unterwegs sein wollen?
Pfister: Das hängt stark von der jeweiligen Problemstellung ab. Manche Anlagen lassen sich vergleichsweise einfach planen, während andere sehr komplexe Lösungen erfordern.
Mit welchen Industrien sind Sie in Österreich groß geworden – und mit welchen sind Sie heute eng verwoben?
Pfister: Unsere Wurzeln liegen in der Metall- und Bauindustrie. Heute zählen auch Branchen wie Elektronik, Halbleiter, Pharma und Lebensmittel zu unseren wichtigsten Kunden. Zudem integrieren Sondermaschinenbauer unsere Geräte in ihre Anlagen und liefern diese weltweit.
Welche Service-Levels sind in Österreich gefragt?
Pfister: Höchste Zuverlässigkeit ist gefragt: Eine Anlagenverfügbarkeit von 99,9 % pro Monat. Dazu werden Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden beantwortet. Und Ersatzteile liefern wir innerhalb von 48 Stunden nach Bestellung.
Was sind die extremsten Anforderungen bei Kunden, bei denen Sie sich auszeichnen konnten?
Pfister: Wir haben Lösungen für die Absaugung krebserregender Stoffe mit hochspezialisierten Filtersystemen entwickelt, die strenge Arbeitsplatzgrenzwerte unterschreiten. Auch bei schwer zugänglichen Arbeitsplätzen oder der Absaugung von giftigen und ätzenden Stäuben in Reinräumen konnten wir unsere Expertise unter Beweis stellen.
Auf welche Ihrer Innovationen sind Sie besonders stolz?
Pfister: Besonders stolz sind wir auf unser dreistufiges Abscheideverfahren, die hohe Filterleistung und unsere Zyklontechnologie, die bei vielen Kunden Staubprobleme nachhaltig gelöst haben.
Was machen Sie in der Entwicklung anders als die Konkurrenz?
Pfister: Unser Fokus liegt auf der bestmöglichen Lösung für jeden Kunden – individuell, effizient und nachhaltig.
Welchen Kundennutzen bringen heute schon IoT oder AI in Ihren Lösungen?
Pfister: IoT ist bereits ein wesentlicher Bestandteil unserer Lösungen. Es ermöglicht automatisierte und intelligente Systeme, die nicht nur Produktionskosten senken, sondern auch die Energieeffizienz steigern.
Welche Ziele haben Sie für 2025?
Pfister: Unser Ziel ist es, unsere Kunden weiterhin optimal in ihren Produktionsprozessen zu unterstützen und unser Team kontinuierlich zu erweitern. Wir arbeiten an zahlreichen spannenden Projekten in unterschiedlichsten Branchen und bleiben auf Wachstumskurs.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Dustcontrol.

ZUM UNTERNEHMEN
Spezialisiert auf mobile Absauggeräte und stationäre Absaugsysteme verhilft Dustcontrol Industrieunternehmen im In- und Ausland zu einer sauberen leistungsfähigen Produktion sowie zu einer gesicherten Qualität der Produkte. Durch die Absaugung von Staub und anderen Verunreinigungen wird zudem das Arbeitsumfeld deutlich verbessert. Die Produktpalette des in Graz domizilierten Unternehmens umfasst mobile Industriestaubsauger und Bausauger sowie stationäre Absauganlagen, angepasste Modultechnik und Zubehör. Die in Graz domizilierte Dustcontrol Gesellschaft m.b.H. ist 100-Prozent-Tochter der schwedischen Dustcontrol AB.
