Energieversorgung Europa und Österreich : Energie-Ticker: Aktuelle Entwicklungen bei Strom, Gas und Ölpreisen 2025
Inhalt
- Opec+ erhöht Fördermenge im Juli: Ölproduktion steigt um 411.000 Barrel täglich
- Ölpreise steigen wieder: Brent und WTI legen angesichts Handelsgesprächen zwischen USA und China zu
- Ölpreise fallen deutlich nach Produktionsausweitung durch OPEC+
- Strompreise im Jahresvergleich um über 36 Prozent gestiegen
- Stromverbrauch in Österreich im März 2025 deutlich gestiegen: Rückgang bei erneuerbarer Stromproduktion
- Gasverbrauch stark gestiegen: Speicherstände deutlich gesunken
- OMV nimmt größte Wasserstoffanlage Österreichs in Betrieb
- OMV mit Gewinneinbruch im ersten Quartal 2025
- Blackout in Österreich: Gefahr laut Experten nur sehr gering
- EU-Energiekommissar Dan Jorgensen: Europa braucht mehr US-Gas zur Reduzierung der Abhängigkeit von Russland
- Bonus für europäische Komponenten bei PV-Förderung
- Energiewende: Förderstart für PV-Anlagen und Energiespeicher
- Nach Betriebsstörung in OMV-Raffinerie Schwechat: OMV startet Wiederinbetriebnahme
- Energiepreise: Linz AG verlängert Preisgarantie für Strom und Erdgas bis Ende März 2026
- EU verlängert Pflicht zur Gasspeicherbefüllung bis 2027: Versorgungssicherheit bleibt oberstes Ziel
- Energiewende: Größte Agri-Photovoltaik-Anlage Oberösterreichs in Betrieb genommen
- Energiewende: Verbund übernimmt Windkraftprojekt in Rumänien
- Ölpreise stürzen auf tiefsten Stand seit 2021: US-Zollpolitik verschärft Marktdruck

Der Energie-Ticker von INDUSTRIEMAGAZIN
- © Studio-FI - stock.adobe.comOpec+ erhöht Fördermenge im Juli: Ölproduktion steigt um 411.000 Barrel täglich
02.06.2025 - Die Kerngruppe der Opec+, zu der unter anderem Saudi-Arabien und Russland gehören, setzt ihre Politik der Produktionsausweitung fort. Wie die Allianz nach einer virtuellen Sitzung mitteilte, wird die tägliche Ölproduktion im Juli um weitere 411.000 Barrel (à 159 Liter) erhöht.
>>> EU am Wendepunkt: Schaffen wir das Klimaziel 2030 noch rechtzeitig?
Diese Entscheidung sei „angesichts der stabilen globalen Wirtschaftsprognosen und der aktuell gesunden Marktgrundlagen“ getroffen worden, so die Opec+ in ihrem offiziellen Statement. Bereits für Mai und Juni hatte die Gruppe jeweils eine identische Produktionssteigerung beschlossen.
Analysten der Commerzbank hatten im Vorfeld erwartet, dass der Schritt keine gravierenden Auswirkungen auf die Ölpreise haben dürfte, da er von den Märkten bereits weitgehend eingepreist sei.
Opec+ steigert Fördermenge – aktuell 40,9 Millionen Barrel pro Tag
Die Opec+ umfasst die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit Sitz in Wien sowie verbündete Staaten wie Russland. Gemeinsam verantwortet das Bündnis rund 40 Prozent der weltweiten Ölförderung. Nach jüngsten Angaben belief sich die tägliche Gesamtproduktion der Gruppe im April auf etwa 40,9 Millionen Barrel.
In der Vergangenheit hatte die Opec+-Kernrunde ihre Fördermenge um insgesamt 2,2 Millionen Barrel reduziert, um den Markt zu stabilisieren. Seit April erfolgt nun eine schrittweise Rücknahme dieser Kürzungen, wobei die aktuelle Ausweitung Teil dieser Strategie ist.
📦 Infobox: Die OPEC im Überblick
- Name: Organisation erdölexportierender Länder (OPEC)
- Gründung: 14. September 1960 in Bagdad, Irak
- Hauptsitz: Wien, Österreich
- Mitgliedsstaaten (Stand 2025): 13 Länder, darunter Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait, Venezuela, Nigeria und die Vereinigten Arabischen Emirate
- Ziel: Koordination und Vereinheitlichung der Erdölpolitik der Mitgliedsstaaten zur Stabilisierung der Ölpreise und Sicherung einer effizienten, wirtschaftlichen Versorgung
- Marktanteil: Rund 30–40 % der weltweiten Ölproduktion
- Wichtigste Einnahmequelle: Erdölexport
- Kooperationen: Seit 2016 Zusammenarbeit mit Nicht-OPEC-Ländern wie Russland im Rahmen von OPEC+
- Besonderheit: Einflussreicher Akteur auf dem globalen Energiemarkt mit starkem Einfluss auf Angebot, Nachfrage und Preisentwicklung bei Rohöl
Ölpreise steigen wieder: Brent und WTI legen angesichts Handelsgesprächen zwischen USA und China zu
07.05.2025 - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre jüngste Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete zuletzt 62,55 US-Dollar, was einem Anstieg von 0,82 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Auch die US-Ölsorte WTI (West Texas Intermediate) verzeichnete einen Zuwachs: Der Preis für die Juni-Lieferung stieg um 0,83 Prozent auf 59,58 US-Dollar. Ein wesentlicher Impuls für die positive Preisentwicklung kam von der Meldung, dass sich die USA und China auf neue Handelsgespräche geeinigt haben. Das US-Finanzministerium kündigte an: „Finanzminister Scott Bessent werde am 8. Mai in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen.“ Die Anleger hoffen, dass sich die Handelsspannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt dadurch entspannen könnten.
Trotz dieser positiven Signale bleiben weltwirtschaftliche Sorgen ein bedeutender Belastungsfaktor für die Rohölmärkte. Seit Anfang April haben diese Bedenken zu einem deutlichen Rückgang der Ölpreise geführt. Besonders die unberechenbare Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt für erhebliche Unsicherheit an den Märkten.

Ölpreise fallen deutlich nach Produktionsausweitung durch OPEC+
05.05.2025 - Die Ölpreise sind am Montag stark gefallen, nachdem der Ölförderverbund OPEC+ eine Ausweitung der Fördermenge angekündigt hat. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli nur noch 59,05 US-Dollar (52,06 Euro) – ein Rückgang um 2,24 Dollar oder 3,7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. In der Nacht war der Preis zeitweise auf 58,50 Dollar gesunken und näherte sich damit dem Mehrjahrestief von Anfang April.
Bereits am 9. April war der Brent-Preis infolge des andauernden Zollkonflikts auf 58,40 Dollar gefallen – der niedrigste Stand seit Anfang 2021. Eine vergleichbare Entwicklung zeigt sich auch beim US-Ölpreis: Der Kurs für ein Barrel der Sorte WTI zur Lieferung im Juni verzeichnete ebenfalls spürbare Verluste.
Seit mehreren Monaten stehen die Ölpreise unter Druck. Gründe hierfür sind ein steigendes globales Ölangebot sowie wirtschaftliche Unsicherheiten, die die Nachfrageaussichten auf dem Weltmarkt belasten. Allein im bisherigen Jahresverlauf sank der Preis für Brent-Rohöl um rund 20 Prozent.
Der aktuelle Preisverfall ist maßgeblich auf die Entscheidung der OPEC+ vom Wochenende zurückzuführen. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Verbund plant, die tägliche Ölproduktion um über 400.000 Barrel zu steigern. Bereits im Vormonat hatte OPEC+ die Fördermengen stärker als erwartet erhöht – was die aktuellen Überkapazitäten weiter verschärft.
Strompreise im Jahresvergleich um über 36 Prozent gestiegen
02.05.2025 - Im März 2025 sind die Energiepreise für Haushalte in Österreich erneut gesunken. Laut dem aktuellen Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur verbilligte sich Haushaltsenergie gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent. Trotz dieser kurzfristigen Entlastung liegen die Energiepreise im Jahresvergleich jedoch 2,2 Prozent höher – getrieben vor allem durch deutlich gestiegene Strompreise.
Die Strompreise lagen im März 36,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Energieexperte Lukas Zwieb erklärt: „Das Auslaufen staatlicher Unterstützungsmaßnahmen ist ein wesentlicher Grund für die starke Stromteuerung.“ Auch Fernwärme verteuerte sich leicht um 0,2 Prozent im Monatsvergleich.
Besonders ausgeprägt fiel der Preisrückgang bei Heizöl aus: Im Vergleich zum Februar sank der Preis um 4,1 Prozent, gegenüber März 2024 sogar um 8,6 Prozent. Auch Diesel und Superbenzin wurden im Monatsvergleich um jeweils 3,2 Prozent günstiger. Gaspreise stagnierten zwar auf dem Niveau des Vormonats, lagen aber im Jahresvergleich um 11,6 Prozent niedriger – ein deutliches Zeichen für Entspannung am Gasmarkt.
Bei Brennholz wurde ein leichter Preisrückgang von 1,1 Prozent zum Februar registriert. Holzpellets verteuerten sich minimal um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Preise jedoch deutlich – um 9,5 Prozent bei Brennholz und 10,5 Prozent bei Pellets.

Stromverbrauch in Österreich im März 2025 deutlich gestiegen: Rückgang bei erneuerbarer Stromproduktion
01.05.2025 - Der Stromverbrauch in Österreich ist im März 2025 erneut gestiegen. Wie die E-Control am Mittwochabend mitteilte, lag der Verbrauch bei 5,9 Terawattstunden (TWh) – ein Plus von 0,29 TWh oder 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Parallel dazu ging die Stromerzeugung um 10,5 Prozent auf ebenfalls 5,9 TWh zurück. Besonders stark betroffen waren Laufkraftwerke, deren Produktion aufgrund ungünstiger Wasserverhältnisse um 37,4 Prozent sank – der Erzeugungskoeffizient fiel von 1,07 auf 0,64. Auch Speicherkraftwerke lieferten um 21,3 Prozent weniger Strom.
Ein positiver Ausreißer unter den erneuerbaren Energien war die Photovoltaik: Mit einem Zuwachs von 41,9 Prozent erzeugten Solaranlagen 0,83 TWh, was einem Anteil von 14 Prozent an der Gesamtstromerzeugung entspricht. Im Gegensatz dazu sank die Windstromproduktion um 19,7 Prozent. Auch Wärmekraftwerke steigerten ihre Produktion deutlich: Sie erzeugten im März rund 1,8 TWh, ein Zuwachs von 29,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die gesunkene Stromproduktion führte zu einem deutlichen Anstieg der Stromimporte: Diese legten um 46,1 Prozent auf 2,34 TWh zu. Im Gegensatz dazu gingen die Stromexporte um 20,1 Prozent auf 1,46 TWh zurück. Während Österreich im März 2024 noch einen Exportüberschuss von 0,23 TWh verzeichnete, ergibt sich für März 2025 ein Importsaldo von 0,88 TWh.

Gasverbrauch stark gestiegen: Speicherstände deutlich gesunken
01.05.2025 - Auch der Gasverbrauch in Österreich zog im März 2025 kräftig an. Mit 8,28 TWh wurden 26,4 Prozent mehr Gas an Endkund:innen abgegeben als im Vorjahresmonat. Hauptgrund für diesen Anstieg waren die tieferen Temperaturen – die Heizgradtage stiegen im Jahresvergleich um 26,2 Prozent.
Infolge des höheren Verbrauchs sanken auch die Gasspeicherstände deutlich. Ende März waren die Speicher mit 43,56 TWh gefüllt – das sind 39,8 Prozent oder 28,8 TWh weniger als ein Jahr zuvor. Die Entnahme aus den Speichern belief sich auf 8,36 TWh, ein Anstieg von 50,1 Prozent. Die Einspeicherung betrug dagegen nur 1,6 TWh, ein geringfügiges Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz des gestiegenen Verbrauchs wurden im März 8,18 TWh Gas importiert – das entspricht einem Rückgang von 31,4 Prozent. Auch die Gasexporte lagen mit 7,05 TWh um 27,6 Prozent unter dem Niveau von März 2024. Die inländische Gasproduktion, einschließlich biogener Gase, sank ebenfalls um 4,5 Prozent auf rund 0,51 TWh.
OMV nimmt größte Wasserstoffanlage Österreichs in Betrieb
30.04.2025 - Die OMV hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energiezukunft gesetzt und in ihrer Raffinerie Schwechat die größte Wasserstoff-Produktionsanlage Österreichs offiziell in Betrieb genommen. Wie der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um einen Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyseur (PEM) mit einer elektrischen Leistung von 10 Megawatt (MW) – nahezu doppelt so leistungsstark wie der bisher größte Elektrolyseur des Stahlkonzerns voestalpine in Linz.
Die OMV hat rund 25 Millionen Euro in das Projekt investiert. Die Anlage soll jährlich 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und dadurch eine CO₂-Einsparung von 15.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen. Der erzeugte Wasserstoff ersetzt zum Teil den bislang aus Erdgas gewonnenen H₂ und wird insbesondere für die Herstellung von Benzin und Diesel benötigt. Die ursprünglich für ein früheres Datum geplante Inbetriebnahme verzögerte sich um einige Monate. OMV-CEO Alfred Stern begründete dies mit sicherheitstechnischen Anforderungen: „Die OMV sei kein Labor, sondern hebe mit der Anlage die Produktion von grünem Wasserstoff auf ein industrielles Niveau.“
Die Schwechater Anlage wird jedoch voraussichtlich nicht lange den Spitzenplatz halten: Mit dem Projekt „Pannonia Green Hydrogen“ planen Verbund und Burgenland Energie bereits deutlich größere Elektrolyse-Kapazitäten. Die erste Ausbaustufe mit 60 MW soll bis Ende 2026 ans Netz gehen, gefolgt von einer zweiten Stufe mit einer Leistung von 300 MW.

OMV mit Gewinneinbruch im ersten Quartal 2025
30.04.2025 - Die OMV, Österreichs führender Industriekonzern und ein bedeutendes Unternehmen im ATX, hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang des Nettogewinns verzeichnet. Wie das teil-verstaatlichte Unternehmen am Mittwoch mitteilte, fiel der Nettogewinn um 70 Prozent auf 143 Millionen Euro, nach 468 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2024. Auch operativ zeigte sich ein Rückgang: Das bereinigte operative Ergebnis (CCS) sank um 22 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, während der Umsatz leicht um 1 Prozent auf 6,22 Milliarden Euro zurückging.
>>> Handelsstreit: OMV richtet eigene Zoll-Taskforce ein
Der Gewinnrückgang wird laut OMV insbesondere durch „signifikant schwächere Ergebnisse im Raffineriegeschäft“ verursacht. Auch das Segment Energy, das die Förderung von Öl und Gas umfasst, trug weniger zum Ergebnis bei. In der Chemiesparte war das operative Ergebnis hingegen nur leicht rückläufig. OMV-CEO Alfred Stern betonte gegenüber der APA, dass sich die Raffineriemarge nach den extremen Ausschlägen der Energiekrise „normalisiert“ habe. Für 2025 rechnet die OMV mit einem Rückgang der europäischen Raffineriemarge auf etwa 6 US-Dollar pro Barrel.
Trotz des Gewinneinbruchs verweist Stern auf strategische Erfolge des Unternehmens: „Es ist das erste Mal, dass die OMV bei Erdgas nicht mehr von einem Lieferanten, der russischen Gazprom, abhängig ist.“ Darüber hinaus entsteht mit dem Borouge-Deal, einem Joint Venture mit Sitz und Börsennotiz in Wien, der weltweit viertgrößte Kunststoffhersteller mit einem Unternehmenswert von 60 Milliarden US-Dollar.

Blackout in Österreich: Gefahr laut Experten nur sehr gering
29.04.2025 - Ein großflächiger Blackout in Österreich ist zwar nicht völlig auszuschließen, die Wahrscheinlichkeit dafür wird jedoch als äußerst gering eingeschätzt. Christoph Schuh, Sprecher der Austrian Power Grid (APG), erklärte gegenüber der APA: „Es müssten mehrere unvorhergesehene Ereignisse aufeinandertreffen.“ Ein einzelner Kraftwerksausfall stelle demnach kein Problem für die Stromversorgung in Österreich dar.
Die APG betreibt das überregionale Hochspannungsnetz in Österreich. Mit rund 7.000 Kilometern Stromleitungen wird das gesamte Bundesgebiet zuverlässig mit Energie versorgt. Die lokale Verteilung übernehmen regionale Betreiber wie die Wiener Netze oder Netz Niederösterreich (Netz NÖ). Als wichtigste Energiequelle dient die Wasserkraft, wobei in den letzten Jahren auch Windkraft und Photovoltaik erheblich ausgebaut wurden. Die Versorgungssicherheit liegt nach Angaben der APG beeindruckend hoch bei 99,99 Prozent.

Die Stromversorgung in Österreich folgt dem sogenannten n-1-Prinzip, wie Schuh erläutert: Selbst wenn ein zentrales Betriebsmittel – etwa ein Kraftwerk – ungeplant ausfällt, bleibt das Netz stabil. Schuh betonte: „Die Grundvoraussetzung unserer Betriebsführung ist, dass wir jedenfalls mit unvorhergesehenen Krisensituationen umgehen können müssen und nicht jedes singuläre Ereignis sofort zur Blackout-Gefahr führt.“ Ein großflächiger Stromausfall könne nur entstehen, „wenn mehrere unvorhergesehene Ereignisse in einem engen, zeitlichen und technischen Zusammenhang auftreten“. Lokale Stromunterbrechungen, beispielsweise in alpinen Regionen im Winter, seien hingegen nicht ungewöhnlich.
Österreich ist bestens auf einen großflächigen Störfall vorbereitet. Auch im entkoppelten Zustand kann das Land die Stromversorgung eigenständig wiederherstellen. Eine zentrale Rolle spielen hierbei sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke. Diese Anlagen sind in der Lage, ohne externe Stromzufuhr eigenständig hochzufahren. Schrittweise werden anschließend weitere Kraftwerke zugeschaltet, bis das Stromnetz in Österreich vollständig stabilisiert ist. Zu den wichtigen Anlagen zählt etwa das Pumpspeicherkraftwerk Kaprun in Salzburg.
EU-Energiekommissar Dan Jorgensen: Europa braucht mehr US-Gas zur Reduzierung der Abhängigkeit von Russland
28.04.2025 - EU-Energiekommissar Dan Jorgensen drängt auf eine stärkere Einfuhr von Flüssigerdgas (LNG) aus den USA nach Europa. "Wir sind offensichtlich nach wie vor von russischem Gas abhängig. Das ist untragbar aus politischen, sicherheitspolitischen und moralischen Gründen", erklärte der dänische Politiker gegenüber dem Portal Table.Briefings laut einer Mitteilung vom Sonntag. Die anhaltende Abhängigkeit ermögliche es Russland, Energie "weiterhin als Waffe einzusetzen", so Jorgensen weiter. Indirekt bedeute dies auch, "dass wir Putins Krieg mitfinanzieren".
Laut Jorgensen plant Europa, vollständig auf russisches Gas zu verzichten. Dazu sollen der Gasverbrauch gesenkt und verstärkt LNG-Importe aus den Vereinigten Staaten genutzt werden. "Ich bin der festen Überzeugung, dass es Möglichkeiten gibt, noch mehr Gas aus den USA zu importieren. Wir haben, denke ich, Grund dankbar zu sein, denn ohne die USA und insbesondere Norwegen, aber auch andere Länder, hätten wir die Abhängigkeit von russischem Gas nicht so weit reduzieren können", betonte der Energiekommissar.
Zudem kündigte Jorgensen an, das europäische Energierecht auf mögliche Vereinfachungen zu prüfen, um den Gasimport zu erleichtern. Gleichzeitig betonte er, dass die Europäische Kommission keine Maßnahmen ergreifen werde, die den ökologischen Wandel gefährden könnten.

Bonus für europäische Komponenten bei PV-Förderung
23.04.2025 - Die Förderung für erneuerbare Energien wird 2025 im gesetzlich vorgesehenen Mindestmaß fortgeführt – 70 Mio. Euro sind für Investitionszuschüsse reserviert. Besonderes Augenmerk liegt auf einem neuen "Made in Europe"-Bonus von bis zu 20 Prozent bei Photovoltaik- und Stromspeicherprojekten, wenn europäische Komponenten verbaut werden.
Mit dem Bonus soll die europäische Industrie gestärkt werden. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont: „Er steht für regionale Wertschöpfung und ein klares Bekenntnis zum europäischen Industriestandort.“ Auch SPÖ, PRO-GE und WKÖ begrüßen die Maßnahme. PRO-GE-Chef Reinhold Binder unterstreicht: „Das Steuergeld soll vor allem österreichischen Produktionsstätten und damit heimischen Arbeitsplätzen zugutekommen.“

Energiewende: Förderstart für PV-Anlagen und Energiespeicher
23.04.2025 - Ab heute, Mittwoch, startet die erste Förderrunde für PV-Anlagen, weitere Calls folgen am 23. Juni und 8. Oktober. Insgesamt stehen 60 Mio. Euro für PV-Förderungen zur Verfügung, mit Zuschüssen zwischen 130 und 160 Euro/kW für PV-Anlagen sowie 150 Euro/kW für Stromspeicher.
Wasserkraft (bis 25 MW), Windkraft (bis 1 MW) und Biomasse (bis 50 kW) erhalten ebenfalls Unterstützung, verteilt auf mehrere Calls zwischen April und Oktober. Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) erklärt: „Wir müssen öffentliche Mittel gezielter und wirksamer einsetzen.“ Eine EAG-Novelle im vierten Quartal wird grundlegende Änderungen bringen, etwa das Aussetzen von Förderungen bei negativen Marktpreisen sowie einen Fokus auf hybride Kraftwerksmodelle und Speicherkombinationen.
Nach Betriebsstörung in OMV-Raffinerie Schwechat: OMV startet Wiederinbetriebnahme
16.04.2025 - Nach einer technischen Störung in der einzigen Raffinerie Österreichs in Schwechat bei Wien hat die OMV mit der Wiederinbetriebnahme ihrer petrochemischen Anlage begonnen. Die Störung trat am Dienstagvormittag auf und betraf zentrale Prozesse der petrochemischen Produktion. „Der Hochfackelbetrieb in der OMV Raffinerie Schwechat ist eingestellt. Wir sind derzeit bei der Wiederinbetriebnahme der petrochemischen Anlage“, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage der APA mit.
>>> Strategie 2030: So will die OMV nachhaltiger werden
Als unmittelbare Reaktion auf die Störung wurde der Hochfackelbetrieb aktiviert – eine standardisierte Sicherheitsmaßnahme in Raffinerien. Dabei wird Gas, das unter Druck steht und nicht regulär verarbeitet werden kann, über eine Fackel kontrolliert verbrannt. Die entstehenden Gase – vorwiegend Wasserstoff und Kohlendioxid – entweichen aus einer Höhe von rund 40 Metern, was die Flammen weithin sichtbar macht.

Von der Betriebsstörung betroffen war vor allem die Produktion der petrochemischen Grundstoffe Ethylen und Propylen, die als zentrale Ausgangsstoffe in der chemischen Industrie gelten. Die Kraftstoffproduktion der OMV Raffinerie war hingegen nicht beeinträchtigt. Auch die Auslieferung von Treibstoffen konnte ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Die OMV betont, dass alle erforderlichen Maßnahmen zur sicheren und geordneten Wiederaufnahme der Produktion umgesetzt werden.
Energiepreise: Linz AG verlängert Preisgarantie für Strom und Erdgas bis Ende März 2026
14.05.2025 - Gute Nachrichten für Kundinnen und Kunden der Linz AG: Das Unternehmen hat am Montag bekannt gegeben, dass die bestehende Preisgarantie für Strom und Erdgas über den ursprünglichen Zeitraum hinaus verlängert wird. Die Garantie, die bisher bis zum 30. September 2025 galt, wird nun um eine weitere Heizsaison bis zum 31. März 2026 ausgeweitet – inklusive bestehender Rabatte.
Im Bereich Erdgas bleibt der Energie-Arbeitspreis dank eines Rabatts von rund 15 Prozent weiterhin stabil bei 6,30 Cent pro Kilowattstunde (netto). Auch beim Stromtarif profitieren die meisten Haushalte von einem konstanten Preis: Der Energie-Arbeitspreis liegt bei 15,45 Cent pro Kilowattstunde (netto).
Mit dieser Maßnahme setzt die Linz AG ein deutliches Zeichen für Verbraucherschutz und Preissicherheit – gerade in Zeiten schwankender Energiemärkte. Die Verlängerung soll den Haushalten Planungssicherheit für die kommende Heizsaison geben und die leistbare Energieversorgung in Oberösterreich sichern.

EU verlängert Pflicht zur Gasspeicherbefüllung bis 2027: Versorgungssicherheit bleibt oberstes Ziel
11. April 2025 - Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich darauf geeinigt, die Verpflichtung zur Befüllung nationaler Gasspeicher bis Ende 2027 aufrechtzuerhalten. Im Zentrum steht dabei die bestehende Regelung, laut der die Speicher bis zu einem bestimmten Stichtag zu mindestens 90 Prozent gefüllt sein müssen. Diese Maßnahme soll die Energieversorgung der EU langfristig sichern.
>>> EU-Treibhausgasemissionen: Größter Rückgang seit 1990 in Europa
Unter bestimmten Bedingungen, etwa bei ungünstigen Marktverhältnissen oder Marktmanipulationen, dürfen die Länder jedoch bis zu 10 Prozent vom Füllziel abweichen. Diese Flexibilitätsklausel soll auf unvorhersehbare Entwicklungen im Energiemarkt reagieren.

Der Vorschlag basiert auf einer Initiative der EU-Kommission, die eine verpflichtende Gasspeicherfüllung von 90 Prozent bis spätestens zum 1. November vorsieht. Die Mitgliedstaaten fordern jedoch mehr zeitlichen Spielraum und schlagen vor, das Ziel flexibel zwischen dem 1. Oktober und dem 1. Dezember zu erreichen.
Bevor die überarbeiteten Regeln rechtskräftig werden, muss ein Kompromiss mit dem Europäischen Parlament erzielt werden.
Die sogenannte Gasspeicherverordnung wurde im Juli 2022 eingeführt. Ihr Ziel ist es, die Gasversorgungssicherheit in der EU zu erhöhen – ein Anliegen, das vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zusätzliche Dringlichkeit erhielt. Nach Angaben der EU-Mitgliedstaaten hat sich die Verordnung in der Energiekrise bewährt und wesentlich zur Stabilisierung der Versorgung beigetragen.
Energiewende: Größte Agri-Photovoltaik-Anlage Oberösterreichs in Betrieb genommen
11. April 2025 - Nach rund sechs Monaten Bauzeit ist in Pischelsdorf (Bezirk Braunau) die bisher größte Agri-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV) Oberösterreichs erfolgreich in Betrieb genommen worden. Das Gemeinschaftsprojekt der Energie AG und der EWS Consulting GmbH aus Munderfing gilt als Vorzeigeprojekt für die kombinierte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zur nachhaltigen Stromproduktion.
>>> Viele spannende Beiträge zur Energiewende in Österreich und Europa finden Sie hier!
Die Anlage versorgt künftig rund 1.680 Haushalte in der Region mit Sonnenstrom. Dabei bleiben 80 Prozent der Fläche weiterhin landwirtschaftlich nutzbar, während 20 Prozent für die Stromgewinnung durch Photovoltaik verwendet werden. Durch diese Doppelnutzung entsteht kein Zielkonflikt mit der Lebensmittelproduktion – ein entscheidender Vorteil moderner Agri-PV-Systeme.

Die Energie AG plant, im laufenden Geschäftsjahr mehr als 25 Megawatt peak (MWp) an neuen Photovoltaik-Anlagen zu errichten – ein klares Zeichen für den strategischen Ausbau erneuerbarer Energiequellen im Bundesland.
Auch Pischelsdorfs Bürgermeister Gerhard Höflmaier (ÖVP) lobte die Mehrfachwirkung des Projekts: Die Agri-PV-Anlage biete „einen Schutz vor Frost- und Dürreschäden, steht nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und es werden keine Böden versiegelt.“
Die Anlage besteht aus 7.514 Photovoltaikmodulen mit einer Gesamtleistung von 4,58 MWp. Diese erzeugen jährlich rund 5,9 Millionen Kilowattstunden Strom – genug, um einen erheblichen Beitrag zur regionalen Energieversorgung zu leisten. In einer Betriebsdauer von 25 Jahren bedeutet das eine Einsparung von 114.260 Tonnen CO₂.
Ein weiteres Highlight ist die starke Einbindung der Bevölkerung: Joachim Payr, Gesellschafter der EWS Consulting GmbH, hob den „hohen lokalen Bevölkerungsanteil von 36 Prozent an dem Crowdinvesting-Projekt“ hervor – ein klares Zeichen für das Vertrauen und das Interesse der Bevölkerung an regionaler Energiewende.
„Das Sonnenfeld Pischelsdorf ist ein weiterer Meilenstein, um in Oberösterreich den Anteil von Sonnenstrom bis 2030 zu verzehnfachen“, betonten Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender und Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) sowie Energie AG-CEO Leonhard Schitter bei der feierlichen Eröffnung.
-
Wer die Energiewende will, braucht schnellere Verfahren.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP)
„Wer die Energiewende will, braucht schnellere Verfahren“, betonte der Minister. Um Großprojekte wie dieses zügig voranzubringen, müsse das öffentliche Interesse künftig im Energiewirtschaftsgesetz und im Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz (EABG) verankert werden. Entsprechende Gesetzesvorschläge sollen noch vor dem Sommer vorgelegt werden. Auch der Netzausbau müsse erheblich beschleunigt werden. Für das Lünerseewerk II steht in den kommenden Wochen das Vorprüfverfahren an. Eine Reduktion der Bewilligungsdauer wäre laut illwerke-vkw-Vorstandsvorsitzendem Christof Germann ein „wesentlicher Vorteil“.
Energiepreise als entscheidender Standortfaktor
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) unterstützte die Initiative des Ministers. In einer Zeit anhaltender wirtschaftlicher Stagnation könne man sich keine zehnjährigen Projektlaufzeiten leisten. Energiepreise und Versorgungssicherheit seien heute maßgebliche Standortfaktoren. Deshalb soll auch die Leistbarkeit in das Ziel der Vorarlberger Energieautonomie integriert werden.
Germann verwies auf internationale Unterschiede beim Industriestrompreis: Während dieser in den USA bei etwa 9 Cent/kWh und in China bei 6 Cent/kWh liege, koste er in Europa rund 13 Cent/kWh. Auch regionale Unterschiede bei CO₂-Kosten beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit. „Die ausschließlich klimapolitische Betrachtung ist ein Wettbewerbsnachteil“, sagte Hattmannsdorfer. Es brauche daher eine grundsätzliche Diskussion auf europäischer Ebene.
Netzintegration und Nord-Süd-Leitung im Fokus
Der Fokus auf Wind- und Solarenergie in den letzten Jahren habe laut Germann zu wenig Rücksicht auf Systemintegration genommen. Es fehle an ausreichender Infrastruktur für Netzausbau, Speicherlösungen und Last-Management. So könne Vorarlberg derzeit an einem Sonntag zwischen 12:00 und 15:30 Uhr mit erneuerbarer Energie versorgt werden – „aber nicht davor und nicht danach“, verdeutlichte er.
Ein besseres europäisches Netzdesign sei laut Hattmannsdorfer essenziell. Er will sich daher auch gegenüber der neuen deutschen Bundesregierung für eine Nord-Süd-Leitung einsetzen, die Strom zwischen windreichen Regionen und verbrauchsstarken Zonen effizient transportieren kann. Für den erforderlichen transeuropäischen Netzausbau sei zudem eine Weiterentwicklung des Binnenmarktes notwendig.
Handelspolitik neu denken: Chancen in bewegten Zeiten
Auch im Bereich Handel und Exportpolitik fordert Hattmannsdorfer ein neues europäisches Denken. Angesichts globaler Veränderungen müsse die Strategie überarbeitet werden, um die Exportstärke zu erhalten – insbesondere in Regionen wie Vorarlberg, das er als „best case“ bezeichnete. Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) ergänzte, dass Zölle „Gift“ für den freien Handel seien, gleichzeitig aber auch Chancen in einer möglichen neuen transatlantischen Wirtschaftsordnung lägen.
Energiewende: Verbund übernimmt Windkraftprojekt in Rumänien
09.04.2025 - Der österreichische Energiekonzern Verbund setzt seinen Wachstumskurs im Bereich erneuerbare Energien fort und hat ein vollständig entwickeltes Windkraftprojekt in Rumänien übernommen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, stammt das Projekt im Landkreis Caras-Severin von der auf nachhaltige Energielösungen spezialisierten Monsson-Gruppe.
>>> Viele spannende Beiträge zur Energiewende in Österreich und Europa finden Sie hier!
Der geplante Windpark soll künftig jährlich rund 569 Gigawattstunden Ökostrom erzeugen – ein bedeutender Beitrag zur grünen Stromerzeugung in Osteuropa. Laut Verbund sind bereits alle behördlichen Genehmigungen erteilt, der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.

Verbund verfolgt ehrgeizige Ausbaupläne im Bereich der Windkraft und Photovoltaik: Bis zum Jahr 2030 soll ein Viertel der gesamten Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen- und Windenergie stammen. Rumänien wurde dabei als einer der strategischen Zielmärkte für dieses Vorhaben definiert. Die Übernahme des Windenergieprojekts in Caras-Severin ist somit ein wichtiger Meilenstein zur Dekarbonisierung des Energieportfolios.
Mit dem Engagement in Rumänien unterstreicht Verbund seine Rolle als führender Anbieter von erneuerbarer Energie in Europa und setzt ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft.
Ölpreise stürzen auf tiefsten Stand seit 2021: US-Zollpolitik verschärft Marktdruck
09.04.2025 - Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich gefallen und haben ein neues Dreijahrestief erreicht. Auslöser für den starken Rückgang ist das Inkrafttreten des neuen US-Zollpakets, das weltweit wirtschaftliche Unsicherheit schürt. Ein Barrel Brent-Öl zur Lieferung im Juni kostete am Morgen nur noch 60,40 US-Dollar (rund 55,16 Euro). Das entspricht einem Rückgang von etwa 4 Prozent beziehungsweise 2,42 Dollar gegenüber dem Vortag. Einen so niedrigen Preis hatte die Nordseesorte Brent zuletzt Anfang 2021.
>>> Erdöl in Österreich: Wirtschaftliche Bedeutung, Förderung und Perspektiven
Auch die US-Referenzsorte WTI (West Texas Intermediate) verzeichnete deutliche Verluste: Der Preis für ein Fass zur Lieferung im Mai fiel um rund 4 Prozent auf 57 Dollar.
Die aktuellen Preisentwicklungen stehen im Zusammenhang mit der jüngsten Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Seit Mitternacht US-Zeit (6:01 Uhr MESZ) sind länderspezifische Sonderzölle auf eine Vielzahl von Importgütern in Kraft. Betroffen sind vor allem Länder mit hohem Handelsbilanzdefizit gegenüber den USA. Die Maßnahmen umfassen neben klassischen Einfuhrzöllen auch weitere Handelshemmnisse, die Importe gezielt verteuern.

Vor der Zollankündigung hatte sich der Preis für Brent-Öl noch bei knapp 75 Dollar pro Barrel bewegt. Der Einbruch um fast 15 Dollar entspricht einem Minus von rund 20 Prozent – ein deutliches Signal für die Nervosität an den internationalen Rohstoffmärkten.
Experten gehen davon aus, dass die Ölpreisentwicklung auch in den kommenden Wochen stark von politischen Entscheidungen und internationalen Handelskonflikten beeinflusst werden dürfte. Die Kombination aus steigenden Zöllen und globalen Konjunktursorgen könnte den Druck auf den Rohölmarkt weiter erhöhen.