"Der Konkurrenzdruck speziell aus Fernost ist halt extrem", so Felder. "Im Rahmen der schwächeren Nachfrage haben chinesische Firmen, die auch Fabriken haben, die nicht ausgelastet sind, sehr stark in den europäischen Markt gedrängt." Im Gegensatz zu den USA gebe es in Europa kaum Auflagen für chinesische Importe, "und die kommen mit extrem niedrigen Preisen".
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Die aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, was es schwierig macht, die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2024/25 vorherzusagen. Der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine sowie der Krise im Nahen Osten, die Entwicklung der Preise für Energie, Rohstoffe und Transport sowie die Entwicklung der Inflations- und Zinssituation werden einen wesentlichen Einfluss auf die Weltwirtschaft und damit auch auf den Erfolg der Zumtobel Group haben.
Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres bleibt Felder vorsichtig. "In einem weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wird die Bautätigkeit in Europa noch etwas stärker zurückgehen als im Vorjahr, und der Wettbewerb im Markt für professionelle Lichtlösungen ist weiterhin intensiv." Eine leichte Erholung der Bautätigkeit erwarte man für die zweite Jahreshälfte 2025 – bei der Renovierung etwas stärker als beim Neubau. Allerdings sei man als Leuchtenhersteller spätzyklisch: "Erst muss das Haus gebaut werden und dann kommt das Licht rein." Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet Felder einen Umsatz zumindest leicht über dem Vorjahresniveau. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 3 und 6 Prozent liegen.
Der Zumtobel-Konzern beschäftigt weltweit knapp 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa ein Drittel in Österreich. Im ersten Halbjahr wurden von den 577,6 Mio. Euro Umsatz 217,1 Mio. Euro in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) erzielt. Ein Viertel des Umsatzes entfällt auf Nord- und Westeuropa, ebenfalls ein Viertel auf Süd- und Osteuropa. Die Region Asien & Pazifik trägt 7,8 Prozent zum Umsatz bei, Amerika 4,7 Prozent.