LKW-Herstellung : Toyota hat jetzt auch seinen Abgasskandal

Hino Motors Toyota Truck

Mehr als 76.000 Fahrzeuge der Toyota-LKW-Tochter Hino Motors sollen von den Abgasmanipulationen betroffen sein.

- © Hino Motors

Bereits seit März untersucht das japanische Verkehrsministerium Hinweise auf Datenmanipulationen bei der Messung von Emissionswerten von LKWs der japanischen Toyota-Tochter Hino Motors. Am 22. August wurde dann bekannt, dass der LKW-Hersteller die Auslieferung kleinerer LKWs gestoppt hat, weil die Untersuchungen des Verkehrsministeriums Manipulationen die mehr als 70.000 Lastwagen betreffen, festgestellt hat. Konkret soll es sich um das Modell Outro handeln, das seit seiner Markteinführung im Jahr 2019 rund 76.000 Mal verkauft wurde.

Der Vorstandschef von Toyota, Akio Toyoda kritisierte die Arbeitsweise der Tochtergesellschaft. Hino habe das Vertrauen seiner Kunden und Anteilseigner durch wiederholtes Fehlverhalten zerstört. Das Unternehmen Hino gab bekannt, dass bisher keine Fälle gefunden worden seien, in denen Fahrzeuge die Emissionsgrenzwerte überschritten hätten, man räumte jedoch ein, dass unternehmenseigene Untersuchungen ergeben hatten, dass Emissionsdaten einiger Motoren mindestens seit 2003 gefälscht worden seien.

Die Aktien von Hino fielen nach Bekanntwerden der Nachricht um 3,5 Prozent, die Aktien von Toyota, das 50,1 Prozent der Anteile am LKW-Hersteller Hino hält, notierten unverändert.

Der größte japanische Autobauer Toyota hat ungeachtet der andauernden Lieferengpässe bei Halbleitern erst kürzlich die Prognose angehoben. Der Nettogewinn dürfte sich im laufenden Geschäftsjahr (bis 31. März 2023) auf 2,36 Billionen Yen (17,3 Milliarden Euro) belaufen, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

Zuvor war die Toyota-Gruppe, zu der auch der Nutzfahrzeughersteller Hino Motors und der Kleinwagenspezialist Daihatsu gehören, noch von einem Nettogewinn von 2,26 Billionen Yen ausgegangen. Anlass für die Anhebung der Ertragsprognose ist für Toyota vor allem die jüngste Yen-Schwäche.