Energiewirtschaft : Tarife für Ökostrom werden weiter gesenkt

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© Peter Martens

Das Wirtschaftsministerium hat mit der kürzlich veröffentlichten Ökostrom-Einspeisetarifverordnung die Tarife weiter gesenkt. Für die Windkraft sieht die Verordnung eine Senkung von derzeit 9,27 Cent/kWh auf 9,04 Cent für 2016 und 8,95 Cent für 2017 vor - damit sei "der Anfang einer neuen Windkraftflaute eingeläutet" worden, kritisiert IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl.

Damit "zeigt die Politik ihr wahres Gesicht, was erneuerbare Energien betrifft", zeigte sich Moidl enttäuscht. Der Abschlag von 2,48 Prozent sei Angesichts einer in Gutachten der E-Control zugestandenen Eigenkapitalverzinsung von 6 Prozent eine dramatische Reduktion. "Kaum ist Paris vorbei, sind offenbar alle Zielsetzungen, die Politiker für Österreich ausgegeben haben, vergessen", beklagte Moidl vor wenigen Tagen in einer Aussendung. Die IG Windkraft wünscht sich insgesamt eine gesetzliche Neuregelung der Ökostromförderung.

Ähnlich sieht das auch der Interessenverband Photovoltaic Austria (PVA). "Das Ökostrom-Gesetz ist absolut nicht mehr zeitgemäß", sagte PVA-Bundesobmann Hans Kronberger zur APA, denn die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen habe sich in den letzten Jahren dramatisch verbilligt. Grundsätzlich sei aber die Tendenz von langfristigen 13-jährigen Tarifen zu einer Investitionsförderung richtig.

Mit der jüngsten Verordnung, die am 1. Jänner 2016 in Kraft tritt, wird der Einspeisetarif für Strom aus Photovoltaikanlagen mit einer Engpassleistung von mehr als 5 kWpeak bis 200 kWpeak, die an oder auf Gebäuden angebracht sind, von 11,50 auf 8,24 Cent/kWh gesenkt. Gleichzeitig gibt es für die Errichtung einen Investitionszuschuss von 40 Prozent der Errichtungskosten, maximal aber 375 Euro je kWpeak. Dieser Zuschuss habe bisher 200 Euro betragen, erklärte Kronberger. Die Ausschreibung für Projekteinreichungen startet am 7. Jänner um 17 Uhr. (apa)