Energiewirtschaft : Russland genehmigt Fortum die Übernahmepläne für Uniper

Der finnische Großaktionär Fortum ist auf dem Weg zur Übernahme des deutschen Energieversorgers Uniper einen Schritt vorangekommen. Russland habe die Pläne zum Ausbau der Fortum-Beteiligung gebilligt, teilte die russische Kartellbehörde mit.

Fortum: Zugriff auf rund 70 Prozent der Uniper-Anteile

Umgesetzt werden könnten die Pläne aber erst, nachdem Gesetzesänderungen in Kraft getreten seien. Fortum erklärte, Russland habe der Übernahme unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. Details zu den Konditionen würden innerhalb von zehn Tagen erwartet. Fortum hatte kürzlich mitgeteilt, sich bereits Zugriff auf rund 70 Prozent der Uniper-Anteile gesichert zu haben. Uniper zeigt dem übernahmewilligen finnischen Großaktionär aber weiter die kalte Schulter.

Uniper wehrt sich gegen die feindliche Übernahme

Der Düsseldorfer Konzern mit 11.000 Beschäftigten stemmt sich seit über zwei Jahren gegen eine Übernahme durch den finnische Konkurrenten. Fortum steht bisher eine Regelung im Weg, durch die eine Anlage zur Trinkwasseraufbereitung in einem Kraftwerk der russischen Uniper-Tochter Unipro als strategisch bedeutend eingestuft wird. Wegen dieser Anlage hatten die russischen Behörden die Beteiligung von Fortum an Uniper auf 49,99 Prozent begrenzt.

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Fortum-Chef Pekka Lundmark hatte Ende Oktober laut der Zeitung "Kommersant" erklärt, Uniper habe den von Fortum angestrebten Ausbau der Uniper-Beteiligung dadurch behindert, indem das Unternehmen Geschäftsteile in Russland als strategisch einstufen ließ. Um aber doch zum Ziel zu kommen, hat Fortum auch die Möglichkeit des Verkaufs von Geschäftsbereichen der Unipro ins Spiel gebracht. Die Finnen wollen die Übernahme bis zum Ende des ersten Quartals 2020 abschließen. Andere Fusionskontrollen in Russland sowie den USA stehen auch noch aus.

Der neue Uniper-Finanzchef Sascha Bibert hatte erst vergangene Woche bei Vorlage der Quartalszahlen betont, dass Uniper ein unabhängiges Unternehmen sei und dass das Management seine Strategie selbst entwickle. (reuters/apa/red)