Panasonic schließt letztes Chipwerk in Europa: Elektronikkonzern schließt Standort in Enns Ende 2025
Der japanische Elektronikkonzern Panasonic hat angekündigt, sein Werk im Ennshafen in Enns, Oberösterreich, bis Ende Dezember 2025 zu schließen. Von dieser Entscheidung sind rund 140 Mitarbeiter betroffen, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden. In dem Werk wurde seit 25 Jahren Basismaterial für Leiterplatten produziert, die in verschiedenen Elektrogeräten zum Einsatz kommen.
Als Hauptgrund für die Schließung nennt Panasonic den drastischen Rückgang des europäischen Marktanteils bei der Produktion von Leiterplattenmaterialien. In den letzten zwei Jahrzehnten sank dieser Anteil von etwa 20 Prozent auf lediglich zwei Prozent. Dieser Rückgang wird auf den intensiven Preisdruck durch asiatische Hersteller, insbesondere aus China, zurückgeführt. Daher hat sich das Unternehmen entschieden, die Produktion nach Asien zu verlagern, wo die Herstellungskosten deutlich niedriger sind.
Die Ankündigung der Werksschließung erfolgte am 4. Februar 2025. Den Mitarbeitern wurde mitgeteilt, dass die Produktion bis Dezember des Jahres fortgesetzt wird, bevor das Werk endgültig geschlossen und zum Verkauf angeboten wird. Panasonic betont, in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Beschäftigten finden zu wollen.
Die Schließung des Werks in Enns ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen die europäische Elektronikindustrie gegenübersteht. Der extreme Preisdruck und die Verlagerung der Produktion nach Asien haben dazu geführt, dass von ehemals 561 Herstellern im Jahr 2000 nur noch 164 in Europa übrig geblieben sind. Viele Unternehmen sahen sich gezwungen, aufzugeben oder wurden übernommen, was den Wettbewerb weiter verschärft hat.