Glock: Der langsame Abstieg der kärntner Kultmarke
Der österreichische Waffenhersteller Glock hat im Zuge von Kapazitätsanpassungen im Jahr 2024 rund 60 Mitarbeiter entlassen. Laut Medienberichten erfolgten die Kündigungen an den Standorten Ferlach und Deutsch-Wagram, wobei das Unternehmen von jeweils „weniger als 30 Mitarbeitern“ pro Standort sprach. Glock betonte, dass die insgesamt rund 1.800 Arbeitsplätze an den Standorten langfristig gesichert seien.
Rückläufige Geschäftszahlen belasten Glock
Das Geschäftsjahr 2023 endete für Glock mit einem spürbaren Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Der Jahresüberschuss sank von 515,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 431 Millionen Euro. Der Umsatz erreichte 615 Millionen Euro, wobei lediglich 15 Millionen Euro in Österreich generiert wurden. Der Großteil des Umsatzes stammt aus Auslandsgeschäften, insbesondere in den USA, wo Glock seit Jahren einer der führenden Pistolenhersteller im Privatsektor ist.
Im militärischen Bereich sieht sich Glock zunehmend mit starker Konkurrenz konfrontiert. Der deutsch-amerikanische Hersteller Sig Sauer konnte zuletzt bedeutende Ausschreibungen für sich gewinnen. Dessen Pistole wurde als neue Standard-Seitenwaffe der US-Streitkräfte, der australischen und der kanadischen Armee ausgewählt. Glock blieb dabei außen vor, was die Position des Unternehmens im Militärsektor weiter schwächte.
Trotz der Kündigungen betont Glock, dass die Standorte Ferlach und Deutsch-Wagram weiterhin gesichert sind. Die Entlassungen seien Teil einer notwendigen Kapazitätsanpassung in der Produktion. Das Unternehmen setzt langfristig auf seinen starken Privatkundenmarkt, insbesondere in den USA, wo Glock-Pistolen eine hohe Nachfrage genießen.