Die 1000 Top Manager in Österreich
Wer ist im Ranking der 1000 Topmanager gelistet?
Basis des Rankings sind die Firmenbuchdaten aller Personen in Österreichs 5000 umsatzstärksten Industriebetrieben, den zehn größten Kreditinstituten (nach Bilanzsumme) sowie den mit jenen verbundenen Privatstiftungen. Aufnahme in die Liste fanden alle in diesen Unternehmen operativ tätigen Menschen (Vorstände, Geschäftsführer) sowie die Aufsichtsrats-Vorsitzenden dieser Unternehmen. Keine Aufnahme in das Ranking fanden wie in den Vorjahren Politiker oder Anwälte. Der Datenstand bezieht sich auf September 2022. Bis zu Redaktionsschluss Ende Oktober 2022 bekannt gewordene wichtige Funktionsänderungen wurden berücksichtigt.
Nach welchen Kriterien wird im Ranking der 1000 Topmanager bewertet?
Die Funktionen der Personen im Firmenbuch werden nach vier Kriterien analysiert, berechnet und gewichtet:
Umsatz: Für jede Person wird der Umsatz der Unternehmen, in denen sie Funktionen bekleidet, aufsummiert – gewichtet nach der Funktion (Vorstandsvorsitz = 1, Aufsichtsratsvorsitz = 0,75 etc.) Dies wird für Industrie- und Finanzunternehmen getrennt durchgeführt, um nicht Bilanzsumme und Umsatz zu vermischen.
Vernetzung: Jede Person übernimmt die Netzwerkzentralität aller Institutionen (Firmen, Politik/Staat, Gesellschaft), in denen sie Funktionen bekleidet. Die Netzwerkzentralität wiederum umfasst die beiden Dimensionen „Brokerage Capital“ (Verbindung unterschiedlicher Netzwerkbereiche) und „Closure Capital“ (Einbettung in Cliquen). Internationale Positionen wurden stärker gewichtet.
Variabilität: FASresearch erzeugt das Netzwerk der Top-5.000-Unternehmen und ihrer Eigentümer und Töchter (um daraus das Gewicht für die handelnden Personen zu errechnen) anhand von Kapitalbeteiligungs-/Eigentums-Beziehungen und/oder Verbindungen über Personen. Aus der Zuordnung der Unternehmen zu ÖNACE-Klassen wird ein Variabilitäts-Index für jede Firma errechnet. Der ist umso höher, mit je mehr Unternehmen verschiedener Klassen die Firma verbunden ist und je gleichmäßiger sich die Verbindungen auf die Klassen verteilen. Darüber hinaus wurde berücksichtigt, wie sehr die Manager die Sektoren Politik/Staat (z.B. Wirtschaftsverbände), Wirtschaft (Unternehmen und Privatstiftungen) sowie Gesellschaft (Clubs und Vereine, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Sport etc.) miteinander verbinden.
Systemisches Risiko: Heuer erstmals analysiert, bildet es die Abhängigkeitsverhältnisse in der Wertschöpfungskette ab. Zur Berechnung der systemischen Risiken wurden die Güterklassen der Input-Output-Matrix der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung herangezogen. Die Gewichtung erfolgte über die Bruttowertschöpfung innerhalb der Sektoren sowie zwischen den Sektoren auf Basis zirkulierender Güterflüsse in Millionen Euro. Jede weitere zusätzliche Funktion einer Person fließt - ebenso auf Basis der Güterklassezuordnung des jeweiligen Unternehmens - aufaggregiert in den Gesamtwert ein. Güterklassen mit hohem Energie- und / oder Materialanteil wie etwa "Energie und Dienstleistungen der Energieversorgung" (Höchstwert 100) oder "Metallerzeugnisse" oder der Bauwirtschaft konnotierten Güterklassen wurden stärker gewichtet.
Wie wird im Ranking der Top 1000 Manager bewertet?
Für alle Kriterien werden die Firmenwerte (nach den obigen Schlüsseln) auf die Personen übertragen, aufsummiert und auf ein Maximum von 100 Prozent normalisiert. Das bedeutet zum Beispiel: Die Person mit dem höchsten Umsatzgewicht im Ranking (2022: Alfred Stern) stellt die 100%Benchmark für alle anderen Personen im Ranking dar. Das Kriterium Variabilität ergibt sich aus dem Durchschnitt der Einzelvariabilitäten, ebenso das Kriterium Systemisches Risiko. Die Rangreihung innerhalb von Ex-aequo-Wertungen geschieht nach den weiteren Nachkommastellen, die im Heft nicht abgebildet werden. Die zum Teil deutlichen Abstände zwischen den Managern bei der Netzwerkzentralität zeigen, wie hoch konzentriert die Netzwerkeinbettung für sich genommen ist (was typisch ist für Machtnetzwerke). Außerdem stellt sich heraus, dass die Manager im Ranking in manchen Dimensionen (z.B. Variabilität) gar nicht den maximal möglichen Wert von 100 erreichen. Die vordersten Plätze dieser Dimension werden von Personen eingenommen, die nicht im Ranking enthalten sind (Politiker, Funktionäre von Wirtschafsverbänden etc.).