In Deutschland etwa 4500 Stellen : Stellenabbau bei Audi: 15 Prozent der Jobs könnten wegfallen

Koblenz, Germany, 2021: Audi emblem on a building in Koblenz.

Audi: Angeblich rund 15 Prozent der Jobs betroffen - Unternehmen bestätigt grundsätzlich Gespräche mit dem Betriebsrat.

- © EKH-Pictures - stock.adobe.com

Audi plant Stellenabbau: 4.500 Jobs in Deutschland betroffen

Die Volkswagen-Tochter bestätigte, dass derzeit der Vorstand mit dem Betriebsrat verhandle, äußerte sich aber nicht zur Zahl der möglicherweise betroffenen Stellen. Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger hatte am Dienstag erklärt, die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie habe Bestand. Eine Audi-Sprecherin sagte, die Vereinbarung sehe zugleich vor, dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen würden. "Der Audi Vorstand bestätigt, dass dies nun der Fall sei." Die Gespräche würden intern geführt, betonte sie. Im abgelaufenen Quartal war der Gewinn bei Audi stark eingebrochen, unter anderem wegen hoher Kosten für das wahrscheinliche Aus für das Werk in Brüssel.

>>> Aus für Werk in Brüssel drückt Audi ins Minus

Audi-Chef Gernot Döllner ist gegenwärtig auch für die Technische Entwicklung zuständig. Der Bereich wird derzeit nach Audi-Angaben neu aufgestellt, die Änderungen sollen zum 1. Januar 2025 in Kraft treten. Ein Audi-Sprecher betonte, dabei gehe es nicht um einen Stellenabbau, sondern darum, die verschiedenen Bereiche enger miteinander zu verzahnen und schnellere Entscheidungen zu ermöglichen. Zuletzt hatte Audi mit massiven Verzögerungen bei der Einführung neuer Fahrzeuge zu kämpfen, insbesondere, weil die dafür nötige Software nicht fertig wurde. So kam der elektrische Q6 e-tron erst mit ungefähr zweijähriger Verspätung auf den Markt.

Audi-Chef Gernot Döllner verfolgt die Neuaufstellung der Technischen Entwicklung.

VW-Krise: Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet

Auch die Audi-Mutter Volkswagen droht damit, drei Werke zu schließen und zehntausende Arbeitsplätze zu streichen. In der laufenden Tarifrunde fordert das Volkswagen-Management ein zehnprozentiges Gehaltsminus sowie den Verzicht auf eine Reihe von Sonderzahlungen. Die seit drei Jahrzehnten geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung hatten die Wolfsburger bereits aufgekündigt.

>>> VW-Chef Blume: "Unsere Kosten in Deutschland müssen massiv runter"

Mit Werksschließungen und massivem Stellenabbau befindet sich die deutsche Automobilindustrie derzeit in einer tiefen Krise. Die Branche, die lange Zeit als Rückgrat der deutschen Wirtschaft angesehen wurde, steht vor wachsenden Herausforderungen wie der weltweiten Nachfrage nach Elektroautos, der Digitalisierung und strikten Klimaauflagen.