Plus 14,9 Prozent gegenüber Vorjahr : Rezession: Stärkster Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Industrie

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Den stärksten Arbeitslosenanstieg verzeichnet die Industrie. Besonders Oberösterreich leidet unter der Wirtschaftsflaute.

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"Besonders vom konjunkturellen Tief betroffen" seien weiterhin die Industrie und der Handel, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Handel stieg im März um 4.552 und in der Warenerzeugung um 4.391 Personen. Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) verwies in einer Aussendung auf im Regierungsprogramm vorgesehene Arbeitsmarkt-Maßnahmen. Man wolle "arbeitssuchende Menschen schnellstmöglich wieder in Beschäftigung bringen".

>>> Arbeitslosigkeit in Österreich steigt aufgrund Industrie-Rezession

Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung im Branchen-Vergleich gab es Ende März im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+14,9 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+14 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+12,8 Prozent). Etwas geringer fiel der Anstieg im Handel (+9,1 Prozent) sowie im Verkehr und Lagerwesen (+6,1 Prozent) aus. Rückläufig war die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer in der Bauwirtschaft (-4 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (-0,6 Prozent).

AMS-Vorstand Johannes Kopf - © Tanja Hofer

Konjunkturaufhellung ab Sommer

Den höchsten Anstieg der Arbeitslosen- und Schulungsteilnehmer-Zahlen im Bundesländer-Vergleich verzeichnete Tirol (+15,5 Prozent), gefolgt von Salzburg (+15,3 Prozent), Oberösterreich (+15,1 Prozent) und Vorarlberg (+10,8 Prozent). Niedriger fiel das Plus in der Steiermark (+7,5 Prozent), Wien (+5,3 Prozent), Kärnten (+5,0 Prozent), Burgenland (+4,9 Prozent) und Niederösterreich (+3,3 Prozent) aus.

Die seit 2023 schrumpfende Wirtschaftsleistung in Österreich hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen steigen seit April 2023. Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS erwarten eine Konjunkturaufhellung ab Sommer. Die Arbeitslosenzahlen sinken bei einem Wirtschaftsaufschwung aber meist zeitverzögert.

Drei Jahre Rezession in der Industrie

Die österreichische Industrie befindet sich im dritten Jahr in Folge in einer tiefen Rezession. Hauptgründe für die anhaltende Schwäche sind die sinkende Nachfrage im Euroraum und die angekündigten Zollerhöhungen der USA auf EU-Exporte, die die Exportaussichten zusätzlich belasten. Unternehmensumfragen deuten darauf hin, dass die Produktion seit Anfang 2023 rückläufig ist und sich der Rückgang Ende 2024 beschleunigt hat. 

Obwohl die Bauwirtschaft Anzeichen einer Stabilisierung zeigt und der Dienstleistungssektor leicht wächst, kann dies den Produktionsrückgang in der Industrie nicht ausgleichen. Durch das Auslaufen der Strompreisbremse und steigende Energiepreise ist die Inflationsrate Anfang 2025 auf 3,2 % gestiegen, was die Produktionskosten zusätzlich erhöht.