Indien ist für Henn mehr als nur ein Absatzmarkt: Das Land gilt als potenzieller Hub für die gesamte Indo-Pazifik-Region. „Indien ist ein großer Heimmarkt, hat Freihandelsabkommen etwa mit Thailand, Korea und Japan“, so Ohneberg. Die Standortfaktoren bewertet der Henn-Chef als günstig: „In Chennai finden wir hochqualifiziertes, motiviertes Personal. Die Menschen sind technisch versiert, arbeiten mit großem Engagement.“
Während die Elektromobilität in Indien aktuell noch bei einem Marktanteil von rund zwei Prozent liegt, soll dieser bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Henn positioniert sich frühzeitig, um von diesem Wachstum zu profitieren. „China haben wir 2012 aufgebaut, heute machen wir dort rund 18 Millionen Euro Umsatz. In Indien sehe ich ein sehr ähnliches Potenzial – auch wenn es seine Zeit braucht“, sagt Ohneberg. Auch preislich bietet der Standort Chancen: Im Bereich der Kunststoffkupplungen seien die erzielbaren Preise in Indien teilweise höher als in Europa oder China, betont Ohneberg.
Auch die Plansee Group betreibt in Indien Werke: Zwei für Hartmetall- und Wendeschneidwerkzeuge, vorrangig für die Fahrzeug- und Elektronikindustrie, in Bangalore und Uluberia. Eines in Mysore, wo Komponenten aus Wolfram und Molybdän, ursprünglich für die Lichttechnik – heute unter anderem für medizinische Anwendungen und Operationsroboter – gefertigt werden.