Produktion und Umsatz gesunken : Gewinn halbiert: OMV mit schlechter Performance im 3. Quartal

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OMV enttäuscht im 3. Quartal: Gewinn halbiert, deutlich geringere Beiträge der Bereiche Fuels & Feedstock sowie Energy.

- © OMV Solutions GmbH

CEO Alfred Stern: „OMV hat in einem herausfordernden Marktumfeld im dritten Quartal ein robustes Ergebnis erzielt. Unser Cashflow erwies sich als stark und die Bilanz als solide. Es war das zweiten Quartal in Folge mit einer Erholung unseres Segments Chemicals, das von einer verbesserten Ertragslage profitiert hat. Während das Ergebnis von Fuels & Feedstock durch niedrigere Raffinerie-Referenzmargen belastet wurde, verzeichnete das Segment Energy geringere Verkaufsmengen. Dies war vor allem bedingt durch Ausfälle in Libyen infolge politischer Auseinandersetzungen. Auch im dritten Quartal haben wir uns weiter auf unsere Transformation konzentriert. Alle drei Geschäftsbereiche tragen kontinuierlich zur Umsetzung der Ziele unserer Strategie 2030 bei. Damit bleibt OMV auf Kurs. Unsere Finanzstärke unterstützt die Entwicklung von OMV zu einem integrierten Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie.“

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Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten - eine um Lagerbewertungseffekte bereinigte Kennzahl - ging um 21 Prozent auf 1,051 Mrd. Euro zurück. Verantwortlich dafür seien deutlich geringere Beiträge der Bereiche Fuels & Feedstock sowie Energy. Diese Rückgänge seien teilweise durch ein deutlich stärkeres Chemicals-Ergebnis kompensiert worden, heißt es in der Mitteilung. Über alle drei Quartale betrachtet ging das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten um 18 Prozent auf 3,766 Mrd. Euro zurück.

Alfred Stern Topmanager Industriemagazin OMV
Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO von OMV - © OMV

Produktionsunterbrechungen in Libyen

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit exklusive Net-Working-Capital-Positionen war im 3. Quartal mit 1,391 Mrd. Euro um ein Viertel niedriger als vor einem Jahr. Der organische freie Cashflow - er berechnet sich aus dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit exklusive Veräußerungen und wesentlicher anorganischer Cashflow-Komponenten - ging um 39 Prozent auf 538 Mio. Euro zurück.

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Die Produktion sank um 9 Prozent auf 332.000 Fass pro Tag, hauptsächlich aufgrund von Produktionsunterbrechungen in Libyen. Die Produktion dort wurde inzwischen wieder aufgenommen. Die Produktionskosten stiegen auf 10,6 Dollar pro Fass.

Die OMV erwartet für 2024 einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis zwischen 80 und 85 Dollar pro Fass - die bisherige Prognose hatte auf 85 Dollar gelautet. 2023 hatte der Brent-Preis 83 Dollar betragen. Der durchschnittlich realisierte Gaspreis wird für heuer bei rund 25 Euro je Megawattstunde erwartet (2023: 29 Euro je MWh).

Die aktuellen OMV-Transformationsprojekte

OMV und Clariant gaben ihre geplante Zusammenarbeit bei der Lieferung von Ethylen mit einem geringeren CO2-Fußabdruck bekannt. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigeren Optionen wird diese Partnerschaft beiden Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Strategien ihrer Kunden zur CO2-Reduzierung umzusetzen.

OMV und Siemens kündigten eine Kooperation zur Elektrifizierung des Güterverkehrs an. Gemeinsam werden die beiden Unternehmen CO2-neutrale Elektrofahrzeug-Depots für den Schwerlastverkehr und Logistikunternehmen einrichten. Diese sogenannten eDepots bieten eine maßgeschneiderte Ladeinfrastruktur und ermöglichen so eine effiziente und nachhaltige Elektrifizierung.

OMV hat die Diversifizierung von Gasbezugsquellen und -lieferwegen weiter vorangetrieben. Bei der Auktion für europäische Erdgas-Transportkapazitäten erhielt OMV den Zuschlag für zusätzliche Transportrechte von 29 TWh nach Österreich bis 2029.

OMV hat die Tiefsee-Explorationsbohrung „Haydn/Monn“ in der Norwegischen See abgeschlossen, die auf das gleichnamige Explorationsgebiet abzielt. Die Bohrung stieß auf Gas mit einem geschätzten förderbaren Gesamtvolumen zwischen 30 und 140 Millionen boe.

OMV und Wien Energie erreichten mit ihrem Gemeinschaftsunternehmen deeep einen wichtigen Meilenstein für die erste Tiefengeothermie-Anlage Wiens. Die erforderlichen Genehmigungsverfahren sind abgeschlossen. Derzeit wird der Bohrplatz in Wien für die Tiefenbohrungen vorbereitet, die im Winter 2024/2025 anlaufen sollen. Die Anlage soll ab 2028 klimaneutrale Fernwärme für umgerechnet bis zu 20.000 Wiener Haushalte erzeugen. Das Gemeinschaftsprojekt deeep hat das Potenzial, künftig bis zu 200.000 Haushalte mit klimaneutraler Wärme zu versorgen.

OMV
OMV schließt Tiefsee-Explorationsbohrung 6605/6-1 S in der Norwegischen See erfolgreich und mit hervorragender Sicherheitsleistung ab. Vorläufige Schätzung des förderbaren Gesamtvolumens von bis zu 140 Millionen Barrel Öläquivalente (Mio. boe). - © OMV