Schwung in die Branche und in Richtung digitale Geschäftsmodelle bringt auch nachhaltiges Wirtschaften. Digitalisierung und Predictive Maintenance sollen Abfall, Ausschuss und Stillstandzeiten reduzieren. Starlinger, führender Hersteller von Anlagen für die Kunststoffgewebesackproduktion sowie Kunststoff-Recycling und -Veredelung, bietet mittlerweile auf seinen Maschinen, so wie in Flugzeugen, eine Blackbox an. ,,Darauf werden alle Betriebsdaten gespeichert", sagt Anes Kapetanovic, Geschäftsführer von GRAFIT, dem 2018 gegründeten Anbieter von Software-Lösungen für Industrieanlagen und Mitglied in der Starlinger Gruppe. ,,Mit diesen Daten kann im Fall des Falles die Fehlersuche signifikant beschleunigt werden." Mit der Blackbox werden nun nicht nur neue Maschinen ausgerüstet, sondern auch alte nachgerüstet.,,Erklären müssen wir den Mehrwert oft schon", sagt Kapetanovic.
„Aber wenn wir zeigen können, dass die Daten Lösungen liefern, damit Maschinen übers Jahr drei Wochen länger laufen können oder nur durch die Änderung einer Rezeptur um ein halbes Prozent große Einsparungen möglich sind, dann leuchtet das Kosten-Nutzen-Verhältnis Betriebsleitern schnell ein."
Ähnliche Erfahrung macht auch Sebastian Schneider von DMG Mori: „Für Kunden wird die Energieeffizienz ein immer größeres Thema." Der Fräsmaschinenhersteller bietet mittlerweile Sensoren an, mit denen etwa Öldruck bei der Kühlflüssigkeit auf den tatsächlichen Betriebsbedarf variabel angepasst werden kann. Das Einsparungspotenzial liege da im zweistelligen Prozentbereich. Interessiert zeigen sich Kunden mittlerweile auch an Schnittstellen, an denen man den aktuellen Energieverbrauch einzelner Maschinen automatisch auslesen kann. Denn in Zukunft könnten neue kollaborative Geschäftsmodelle über die Sektorengrenzen hinweg interessant werden, sagt Schneider.