Greiner Wachstum in zwei Sparten : Greiner-CEO Dubourg: "Durch breite Aufstellung krisenresilient"

Die Neveon-Standorte in Osteuropa hätten sich als wettbewerbsfähiger erwiesen, so Vorstandsvorsitzende Saori Dubourg.
- © GREINER AG; Michaela KrausAuch 2024 stand beim Umsatz der Schaumstoffsparte Neveon wieder "ein großes Minus", sagte Finanzvorstand Hannes Moser. Konkret brach dieser um 17,4 Prozent von 641 Mio. Euro auf 455 Mio. Euro ein. Nach der Coronazeit, in der viele in Matratzen und Polstermöbel investiert haben, bestehe an diesen Artikeln derzeit kaum Bedarf. Hinzu komme die Kaufzurückhaltung wegen der allgemeinen Teuerung. Die anhaltende Stagnation habe eine "proaktive Konsolidierung" nötig gemacht, drei Standorte in Sachsen, Hessen und Baden Württemberg wurden aufgelassen. Die Neveon-Standorte in Osteuropa hätten sich als wettbewerbsfähiger erwiesen, so Vorstandsvorsitzende Saori Dubourg.
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Durch die breite Aufstellung des Kunststoffkonzerns sei man aber krisenresilient, meinte sie nach ihrem ersten Jahr als CEO bei Greiner. So sei der Konzernumsatz nach 2,1 Mrd. Euro im Jahr 2023 mit 1,99 Mrd. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr auf vergleichbarem Niveau geblieben. Der Cashflow stieg von 186 auf 192 Mio. Euro.
"Größter Sterilisationsbetrieb Europas" in Kremsmünster eröffnet
Die Umsätze in den beiden anderen Kernbereichen legten hingegen zu. Die Verpackungssparte Greiner Packaging steuerte 875 Mio. Euro - was ein Plus von 3,6 Prozent zu 2023 bedeutet - zum Gesamtumsatz bei. Innovationen wie eine heimkompostierbare Kaffeekapsel seien gut angekommen. Die Medizinproduktesparte Greiner Bio-One erzielte mit 666 Mio. Euro ein Umsatzplus von 4,5 Prozent. Dubourg rechnete u.a. aufgrund der zunehmend höheren Alterserwartung der Bevölkerung mit einem "stabilen Wachstum". Zudem eröffnete mit einem neuen Werk der Tochter Mediscan in Kremsmünster der "größte Sterilisationsbetrieb für medizinische Produkte, Lebensmittelverpackungen sowie für die Veredelung von Kunststoffen in Europa".
Insgesamt investierte Greiner vergangenes Geschäftsjahr weltweit 129 Mio. Euro, 45 Mio. Euro davon in Österreich. Nicht zuletzt durch die "Zollpolitik" des US-Präsidenten Donald Trump verfolge das Unternehmen die Strategie zum Ausbau der Produktion in den USA verstärkt weiter. Konkretere "Expansionsvarianten" nannte das Management in der Bilanzpressekonferenz nicht.
Marcus Morawietz neuer COO
Greiner ist mit 1.107 Standorten in 31 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit 10.318 Mitarbeitende, 226 weniger als 2023. Am 15. Mai wird Marcus Morawietz (57) neuer Chief Operating Officer (COO) bei Greiner. Der 57-Jährige war zuletzt Managing Director und Senior Partner in der globalen Praxisgruppe Industriegüter bei der Boston Consulting Group. (APA/red)
