Bosch Österreich Umsatz 2024 : Bosch Österreich mit weniger Umsatz: Zwischen Rückschlag und Aufbruch in die Zukunft

Bosch-Zentrale in der Wiener Göllnergasse

Die schwache Konjunktur ist auch am Technologiekonzern Bosch nicht spurlos vorübergegangen.

- © Bosch

Die schwächelnde Konjunktur hat auch bei Bosch Österreich Spuren hinterlassen. Der Technologiekonzern verzeichnete im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Besonders betroffen waren die Bereiche "Mobility" und "Industrial Technology", wie Bosch-Österreich-Chef Helmut Weinwurm am Dienstag erklärte. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage investierte das Unternehmen rund 200 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, was 16 Prozent des Jahresumsatzes entspricht.

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Schwacher Fahrzeugmarkt beeinflusst Bosch Mobility negativ

Im Segment Bosch Mobility machte sich insbesondere der schwache Fahrzeugmarkt bemerkbar. Dennoch zeigte sich laut Weinwurm bei bestimmten Produktkategorien wie Einspritzsystemen für Großmotoren weiterhin eine hohe Nachfrage. Bei der Industrie- und Fertigungstechnologie litt Bosch unter dem rückläufigen Geschäft in der Maschinenbau-Industrie.

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Gegenläufig entwickelte sich das Geschäft im Bereich Consumer Goods sowie in der Sparte Energy & Building Technology. Vor allem Kühlungssysteme für Haushalte und andere energieeffiziente Haustechniklösungen trugen positiv zur Umsatzentwicklung bei.

Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist zuletzt gesunken. Bosch profitiert derzeit noch von der Abarbeitung staatlich geförderter Aufträge aus dem Jahr 2024. Ein Einbruch wird jedoch ab dem dritten oder vierten Quartal 2025 erwartet. „Die Kunden warten nun auf das Förderprogramm 2026“, so Weinwurm bei einer Pressekonferenz.

Bosch investiert stark in Wasserstofftechnologie und Standortausbau

Neben der Forschung investierte Bosch Österreich auch 32 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionsstandorte – ein Anstieg von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schwerpunkt der Investitionen war die Methanol-Infrastruktur im Werk Hallein sowie die Wasserstoff-Infrastruktur im Engineering Center Linz. Hier werden unter anderem Elektrolyse-Stacks für die Wasserstoffherstellung und Komponenten für Wasserstoff-Tankstellen entwickelt. „Trotz aller Unsicherheiten ist es wichtig, dass wir weiter in Zukunftsthemen investieren und die Gratwanderung zwischen gezieltem Kostensparen und Investitionen in profitable Entwicklungsprojekte schaffen“, betonte Weinwurm.

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Der Ausblick für das laufende Jahr bleibt verhalten. Zwar sei im ersten Quartal 2025 eine leichte wirtschaftliche Erholung spürbar, aber: „Leichter wird es aber nicht“, sagte Weinwurm. Vor allem die anhaltende Unsicherheit aufgrund internationaler Handelspolitik, insbesondere durch die US-Zollpolitik, erschwert die Prognosen: „Es sei schwer zu prognostizieren, wo wir am Jahresende herauskommen.“

Die Bosch-Gruppe ist in Österreich mit sechs Gesellschaften und zwölf Standorten vertreten. Alle vier Geschäftsbereiche – Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy & Building Technology – sind aktiv. In Wien, Linz und Hallein befinden sich internationale Kompetenzzentren für Mobilitätslösungen. Wichtige Produktionsstätten befinden sich in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching.