Bau : Steirischer Fertighausbauer Zenker verlagert Produktion: 90 Jobs weg
Die steirische Fertighausfirma Zenker Hausbau GmbH in Veitsch strukturiert sich neu und das kostet am obersteirischen Standort Jobs: Man konzentriere sich künftig auf Vertrieb und Montage. Verwaltung und Produktion werden geschlossen, von den rund 150 Jobs bleiben 60 erhalten, darunter die 50 in der Montage. Rund 90 Mitarbeiter werden mit Jahresende gekündigt, es soll einen Sozialplan geben.
Laut Christian Feiner, Co-Geschäftsführer der Zenker Hausbau GmbH musste man diesen Schritt setzen. "Denn leider ist bei der gegebenen Kostenstruktur eine Produktion am Standort Veitsch wirtschaftlich nicht sinnvoll", sagte Feiner in einer Aussendung. Die Maßnahmen sollen bis Jahresende schlagend werden. Die Produktion soll nach Schrems im NÖ-Bezirk Gmünd verlagert werden, lediglich die Montage bleibt in Veitsch. Alle bestellten Zenker Häuser würden ordnungsgemäß und zeitgerecht produziert und ausgeliefert, hieß seitens des Unternehmens.
Hintergrund der Entwicklung dürften Probleme im Absatz aufgrund der Wirtschaftskrise sein, potenzielle Häuslbauer sind offenbar zögerlich. Der Markt gilt als anspruchsvoll unter vielen Mitbewerbern, erst im vergangenen Jahr hatten zwei Kärntner Fertighaus-Hersteller Insolvenz anmelden müssen. "Mit einer solchen Nachricht haben wir nicht gerechnet", sagte Martin Schwaiger, Betriebsratsvorsitzender bei Zenker, laut "Kleine Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Zwar habe es immer wieder geheißen, dass der Absatz nicht so gut sei wie gewünscht, aber im vergangenen Monat habe man sogar noch Überstunden geleistet, weil so viel zu tun gewesen sei. Allerdings hätten Fertighäuser eine lange Vorlaufzeit, und die Abschlüsse für 2014 sollen nicht wunschgemäß gelaufen sein.
Für die kleine Region ist die Entwicklung jedenfalls schwer zu verkraften. Das Veitsch-Tal lebt hauptsächlich von Gewerbe und Tourismus. Die großen Industriebetriebe hauptsächlich aus der Stahlbranche - wie auch ein weiterer Fertighaus-Hersteller, Kohlbacher - sind im nahen Mürztal konzentriert. (APA)