Polnische Steinkohle-Bergwerke : Minus 1,2 Millionen Tonnen: Polen geht die Kohle aus
Der Hauptgrund ist nach Angaben des Blattes die nachlassende Konjunktur, die zu Vorratsbeständen von über 8 Mio. Tonnen bei den Unternehmen und in etwa der gleichen Menge bei den Kraftwerken geführt habe. Denn Bergwerke könnten ihre Fördermenge nicht sofort an die Nachfrage anpassen, sagte die Vorstandsvorsitzende der staatlichen Kohlegesellschaft Kompania Weglowa, der größten derartigen Firma in der EU, Joanna Strzelec-Lobodzinska, der "Rzeczpospolita".Dennoch geht bisher nur diese Kohlegesellschaft von einer geringeren Fördermenge aus. Sie rechnet mit 36,5 Mio. Tonnen gegenüber 39,3 Mio. Tonnen im Vorjahr. Die JSW (Jastrzebska Spolka Weglowa) will die Förderung mit 13,5 Mio. Tonnen auf dem gleichen Niveau halten, die KHW (Katowicki Holding Weglowy) sogar von 11,9 auf 12,3 Mio. Tonnen ausweiten. Auch die Gesellschaft Bogdanka, die als einzige nicht staatlich dominiert ist, will die Produktion von 7,8 auf 9 Mio. Tonnen steigern.Steinkohle ist der wichtigste Energieträger in der polnischen Stromproduktion. Derzeit sind mehrere Kraftwerkserweiterungen geplant, so etwa beim Kraftwerk Kozienice, wo der Betreiber Enea für 6,3 Mrd. Zloty einen neuen Block mit einer Leistung von 1.000 Megawatt - ein europaweiter Rekord für ein Kohlekraftwerk - installieren lässt. Der Großteil des Rohstoffes stammt aus heimischen Bergwerken, 9,1 Mio. Tonnen importierte das Land im vergangenen Jahr zwischen Jänner und November.Der Stromverbrauch in Polen ging im vergangenen Jahr um 0,57 Prozent auf 157.013 Gigawattstunden zurück, wie der größte staatliche Versorger PGE mitteilte. 53 Prozent der Stromerzeugung entfielen auf die Steinkohle, 35 Prozent auf Braunkohle, 4 Prozent auf regenerative Energiequellen und der Rest auf andere Formen der Stromproduktion. (APA/red)