Druckmaschinen : KBA kann Verluste verringern

Der deutsche Druckmaschinenproduzent Koenig & Bauer - in Österreich wegen eines Arbeitskampfes in Erinnerung - hat zum Jahresauftakt erneut rote Zahlen geschrieben. Vor Steuern fiel im ersten Quartal ein Verlust von 12,1 Millionen Euro an, wie der Würzburger Konzern am Freitag mitteilte.

Vor Jahresfrist stand allerdings noch ein Minus von 18,8 Millionen Euro zu Buche. Auch unterm Strich reduzierte Koenig & Bauer (KBA) den Verlust auf 14 (VJ: 18,5) Millionen Euro.

Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 213 Millionen Euro. Vor allem das Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen, die etwa zum Druck von Katalogen oder Visitenkarten benötigt werden, lief deutlich besser. Rollenmaschinen für den Druck von Zeitungen waren weiter wenig gefragt, und die Lieferung von lukrativen Anlagen für den Wertpapierdruck wurde verschoben.

KBA, nach Heidelberger Druck zweitgrößter Hersteller der Branche, laboriert wie die Konkurrenz daran, dass sich die Suche nach Information, Unterhaltung und Einkaufsmöglichkeiten seit langem von Printmedien ins Internet verlagert hat. Gerade Zeitungen sind nicht mehr en vogue; die Verlage kämpfen mit sinkenden Auflagen und bestellen deshalb immer weniger neue Druckmaschinen.

Sanierer an Bord geholt

KBA hielt sich viele Jahre nur knapp in der Gewinnzone, stürzte aber 2013 tief in die roten Zahlen. Nach vielen Runden des Sparens und des Stellenabbaus werden derzeit weitere 1.100 bis 1.500 Arbeitsplätze gestrichen. Mit etwa 700 Beschäftigten sei bereits vereinbart, dass sie das Unternehmen verlassen, hieß es in der Mitteilung. Weitere Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern liefen. Demnächst werde die Zahl der festen Stammmitarbeiter - ohne diejenigen der zugekauften Tochterfirmen - unter 5.000 sinken. Der Personalabbau soll Ende 2015 abgeschlossen sein. Um dann das Ruder herumzureißen, heuerte der kriselnde Konzern kürzlich einen Sanierer an.

2015 soll nämlich ein deutlich besseres Ergebnis zu Buche stehen, wie KBA bekräftigte. 2016 sei man wieder nachhaltig profitabel. Im laufenden Jahr rechnen die Würzburger wegen des teuren Konzernumbaus nach wie vor mit einem Verlust und einem Umsatzrückgang auf 1,0 bis 1,1 Miliarden Euro. Sorgen bereitet KBA die Ukraine-Krise ebenso wie das geringere Wachstum in China und der starke Euro.

Im Februar des heurigen Jahres kam es bei der Tochter KBA-Mödling zu einem dreitägigen Streik. Auslöser war eine Kündigungswelle. Am Schluss gab es eine Einigung: Anstatt bis zu 460 sollen nun "nur" 385 Mitarbeiter an den österreichischen Standorten Mödling und Ternitz abgebaut werden. (APA/Reuters)