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Förderlandschaft : Kärnten: Ein Standort mit Weitblick

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© Michael Stabentheiner

Kärnten wirkt. Mit gerade einmal vier Mitarbeitenden startete vor sechs Jahren die Klagenfurter Niederlassung von Dynatrace, eines in Linz gegründeten und inzwischen auf der NYSE gelisteten Cloud-Spezialisten. Inzwischen hat das Unternehmen an die 1,6 Millionen Euro in Klagenfurt investiert, seinen Standort im hiesigen Lakeside Park massiv erweitert und will den aktuellen Beschäftigtenstand von 90 Personen mittelfristig auf 140 ausweiten.

Mit einem Konzernumsatz von rund 1,16 Milliarden US-Dollar und einer inzwischen globalen Geschäftspräsenz hätte das Unternehmen auch an jedem anderen Ort der Welt investieren können. Dass man sich dennoch für Kärnten entschieden hat, war alles andere als ein Zufall, wie Thomas Grassauer, Director Software Development und Leiter des Klagenfurter Standortes von Dynatrace erklärt: „Hier können wir gute Talente finden.“ Die exzellente Ausbildung an der Universität Klagenfurt mit ihrem Informatik-Schwerpunkt und die ausgezeichneten Fachhochschulen machen es in Kärnten dem Unternehmen leicht, gute Mitarbeiter zu rekrutieren. In Zeiten eines allgegenwärtigen Fachkräftemangels alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Thomas Grassauer
Thomas Grassauer, Director Software Development und Leiter des Klagenfurter Standortes von Dynatrace - © Ines Thomsen

Gutes Angebot für hochqualifiziertes Personal

Dass Kärnten nicht nur mit hoher Lebensqualität punktet, sondern auch viele Möglichkeiten für gut ausgebildetes Personal bietet, bestätigt auch Richard Werkl, Geschäftsführer von Nittoku Österreich und Europa. 2015 kam das unter anderem auf Wickelautomation spezialisierte Maschinenbauunternehmen aus Japan nach Kärnten, zunächst nach St. Veit. Seit 2021 ist man mit der Europa-Zentrale in Klagenfurt ansässig. Demnächst soll der Kärntner Standort auch zu einer Drehscheibe in der firmeninternen Ausbildung werden und die NittokuAcademy beherbergen.

„In Ballungszentren muss man viel stärker um Fachkräfte werben, auch die Fluktuation ist deutlich höher“, sagt Werkl. „In Kärnten hingegen finden die Mitarbeiter uns, nicht umgekehrt.“ Und es sind, wie er betont, dank der vielen sehr guten Ausbildungsstätten Mitarbeiter mit ausgezeichneten Qualifikationen.

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Richard Werkl, Geschäftsführer von Nittoku Österreich und Europa - © Nittoku Europe

Zahlen belegen: Kärnten ist ein Erfolgsmodell

Dass Kärnten als Standort begehrt ist, zeigen nicht nur unzählige Erfolgsgeschichten wie jene von Nittoku oder Dynatrace – auch Zahlen liefern ganz eindeutige Belege dafür. 2021 war Kärnten mit einem Wachstum vom 7,3 Prozent nach Angaben der Statistik Austria das wachstumsstärkste österreichische Bundesland. Zahlen für 2022 und 2023 liegen noch nicht vor, doch alles deutet darauf hin, dass der Aufwärtstrend ungebrochen bleibt. Allein in der ersten Hälfte des aktuellen Jahres wurden über 1.200 Unternehmen in Kärnten neu gegründet, das sind um rund acht Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr.

Verantwortlich für diesen Erfolg ist unter anderem eine Förderpolitik, die es ganz offensichtlich schafft, dass Gelder dort ankommen, wo sie einen großen Impact haben und so das Wachstum im Land pushen. So hat der Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) im Vorjahr 36 Millionen Euro Fördergelder in Unternehmen, Kooperationen und Forschungsprojekte investiert und damit ein Investitionsvolumen von über 300 Millionen Euro ausgelöst.

Förderung von Innovation und grüner Technologie in Kärnten

Gerade erst hat der Green Tech Valley Cluster in Zusammenarbeit mit dem KWF das Förderungsprogramm „TopRunner“ aufgelegt, das KMUs darin unterstützt, ihren Weg an die Technologiespitze weiterzuverfolgen. Im Fokus stehen dabei die Bereiche Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation. Im Rahmen des Programms können 75 Prozent an individuellen Beratungsdienstleistungen in diesen Bereichen gefördert werden. „Diese Förderung passt genau in die Strategie Kärntens, Aktivitäten von Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern, die sich Zukunftsthemen widmen“, erklärt Andreas Starzacher, Leiter Strategische Wirtschaftsentwicklung & Standort im KWF. Der Silicon Alps Cluster bietet ein zu „TopRunner“ analoges Programm unter dem Titel „Peak Performer“ an.

Sowohl „TopRunner“ als auch „PeakPerformer“ sind eingebettet in eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen, die grüne Technologien und Nachhaltigkeit fördern sollen. So finden zum Beispiel regelmäßig und abwechselnd in Klagenfurt und Graz Treffen des Green Tech Innovators Club statt, die dazu dienen im Rahmen dieses Netzwerks aktuelle Informationen und Kontakte zu den Themen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft auszutauschen.

Fokus auf Wissenstransfer

Ganz konkret auf Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Praxis zielte 2023 die Initiative Green Tech Summer, bei der Studierende die Möglichkeit bekamen, ihre innovativen Ideen von einer grünen Zukunft zu konkretisieren und näher an eine praktische Umsetzung heranzuführen. „Solche Initiativen sind Bestandteil des wirkungsorientierten Ansatzes der Wirtschaftsförderung. Förderungsgeld soll für ein qualitatives, ressourcenschonendes Wachstum effizient eingesetzt werden“, beschreibt Sandra Venus, Vorstand des KWF, die Überlegungen, die zur Etablierung dieses Förderformats führten.

Dass der ständige Austausch zwischen Forschung und Wirtschaft im Mindset der Kärntner Wirtschaftsförderung einen zentralen Stellenwert einnimmt, zeigt auch die Workshop-Reihe FIRST.green. Bei diesem neuen Netzwerkformat treffen UnternehmerInnen und GeschäftsführerInnen aus verschiedenen Branchen mit Experten aus der Wissenschaftzusammen, um sich auf dem Weg zur Klimaneutralität Anregungen und Unterstützung zu holen. Bei dem Format FIRST.digital geht es parallel dazu um Digitalisierungsstrategien und deren Umsetzung.

4 Personen spielen Tischtennis
© Ines Thomsen

Know-How-Transfer zwischen Forschung und Wirtschaft

Wie eng in Kärnten Wirtschaftsförderung und Forschung verknüpft sind, zeigt sich aber auch an der vom KWF finanzierten Stiftungsprofessur zum Thema Smart Materials, die zur Gründung des FH-Zentrums CISMAT (Carinthia Institute for Smart Materials and Manufacturing Technologies) führte. Ein anderes Beispiel für die Kooperation zwischen Wissenschaft und Unternehmen ist ein Konsortium, das rund um das Kompetenzzentrum Holz entstanden ist und in dessen Rahmen die Fachhochschule Kärnten und Silicon Austria Labs gemeinsam zum Thema Smart Materials forschen.

Damit der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft nicht nur inhaltlich, sondern auch personell gelingt, hat Kärnten außerdem bereits vor zwanzig Jahren das Programm Innovations.TALENT ins Leben gerufen. „Mit Innovations.TALENT wird das KärntnerInnovationssystem gezielt durch persönlichen Know-how-Transfer ausgebaut“, sagt Simon Hainig, verantwortlich für das Programm im KWF. Was stimmt, denn Innovations.TALENT übernimmt gezielt Personalkosten für Absolventinnen oder Absolventen einer Universität oder Fachhochschule, wenn diese zur Planung und Umsetzung eines Innovations-, Forschungs- oder Entwicklungsprojekts in einem Unternehmen beschäftigt werden. Grüne und digitale Themen stehen dabei im Vordergrund.

Infobox

Mehr Infos zur innovativen Wirtschaftsförderungen, zu Investieren und Gründen in Kärnten finden Sie hier.