Forschung : Im Burgenland wird Diesel aus Holz gewonnen
Nach einigen Jahren Forschung, 8.500 Arbeitsstunden und einer halben Million Euro Investition in eine Anlage ist es nun möglich, einen Barrel Biotreibstoff aus Holz pro Tag herzustellen. Bis Ende 2017 soll die Ein-Barrel-Anlage nun ausgiebig getestet werden. Unter anderem sind 1.000-Stunden-Versuche geplant, um technische Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen, deren Behebung später im Stadium einer Großanlage sehr teuer kommen könnten.
Laut einer Studie von Joanneum Research liege beim Diesel aus Holz die CO2-Reduktion im Vergleich zu fossilem Diesel bei knapp 90 Prozent, erläuterte Projektleiter Reinhard Rauch. Ein weiterer Vorteil in der Gewinnung von Diesel aus Holz liege darin, dass dabei keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln bestehe. Mit dem Verfahren lasse sich auch Kerosin aus erneuerbarem Rohstoff herstellen.
Der nach der Produktionsmethode benannte Fischer Tropsch-Diesel lasse sich auch mit dem herkömmlichen Kraftstoff mischen. Bereits bei einer mengenmäßigen Zugabe von sieben Prozent zu normalem Diesel lasse sich Premiumqualität erreichen, erläuterte Rauch.
Die Kosten für das gesamte, auf vier Jahre angelegte Forschungsprojekt belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. 45 Prozent der Kosten werden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft im Rahmen des Comet-Programms finanziert. Unterstützung kommt dabei auch von den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Steiermark. (apa)