Snowboard-Hersteller : Elan-Fabrik im Konkurs: 8,7 Millionen Euro Schulden, 78 Mitarbeiter betroffen

Die Schuldnerin führt in ihrem Antrag die Insolvenz auf folgende Ursachen zurück: Im Vergleich zum Jahre 2010 ist der Umsatz des Wirtschaftsjahres 2011 von rund 17,3 Mio. Euro um 5,5 Prozent auf 18,25 Mio. Euro gestiegen. Trotz dieser Umsatzsteigerung konnte im Geschäftsjahr 2011 kein positives Jahresergebnis erzielt werden und ergab für 2011 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit einen Jahresfehlbetrag von rund 1,5 Mio. Euro. Gründe für diese negative Entwicklung sind gestiegene Materialkosten und eine notwendig gewordene Produktionsverschiebung, welche zu höheren Personalkosten geführt hat. Das Geschäftsjahr 2012 brachte einen erheblichen Umsatzrückgang von 18,25 Mio. Euro auf rund 13,75 Mio. Euro und die ELAN erwirtschaftete auch im Jahre 2012 ein negatives operatives Ergebnis. Die Produktion von Snowboards ist ein außerordentlich saisonales Geschäft und ergibt sich insbesondere in den finanzintensiven Sommermonaten ein Finanzierungsbedarf von rund zehn Millionen Euro. Diese Finanzierung wurde in den letzten Jahren in der Regel zum Großteil durch Kreditrahmen abgedeckt, aber auch mittels Factoring und durch die Muttergesellschaft. Bereits im Jahre 2011 ist der größte Kunde von ELAN, die Firma Nitro, ausgefallen. Diese wurde von der Firma Playmaker übernommen und erfolgte dann die Produktion von Playmaker in Taiwan. Zusätzlich entstand im Jahre 2011 ein Liquiditätsengpass, verursacht durch die Kündigung der Factoring Vereinbarung. Aus dem aufgetretenen Liquiditätsengpass resultierte 2011 ein verzögerter Produktionsstart. Dieser hatte zur Folge, dass das Unternehmen gegenüber seinen Kunden einen erhöhten Mehraufwand bzw. geringere Erlöse aus Expresslieferungen und vereinbarten Preisnachlässen bei verspäteter Lieferung hinnehmen musste. Des Weiteren wurden die Abnehmer dadurch verunsichert und reduzierten sich dadurch die Bestellmengen für das Jahr 2012. Zu Beginn des Jahres 2013 haben die verunsicherten Kunden (50-70 Prozent des Umsatzes erfolgen über vier größere Kunden), erhöhte Sicherheiten bei Lieferungen gefordert, insbesondere Bankgarantien für die rechtzeitige mängelfreie Lieferung. Derartige Bankgarantien konnten nicht beigebracht werden. Es war auch eine finanzielle Hilfestellung durch die Muttergesellschaft nicht möglich. Diese Angaben konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht überprüft werden. (APA/red) (AA