Meinung : Automatisierungstechnik: Innovative Neulinge im Vorteil
Ein Blick in die Produktkataloge zeigt die Pattsituation. Und dann räumen es die Vertriebler von Industrieelektronikanbietern auch selber ein: In den Portfolios der Hersteller sind enorme Überschneidungen zu finden. Der eine spezialisiert sich mehr auf sichere Antriebstechnik, der andere auf Mensch-Maschine-Schnittstellen – doch eigentlich leben alle vom selben. Die Inkongruenz bei Automatisierungsprodukten war nie kleiner – bei Robotern etwa beackern die Hersteller fast allesamt dieselben Traglastkategorien.
Wohin das führt, ist klar. Der Vetrieb muss alle Karten ausspielen. Und wenn sachliche Argumente nicht mehr ausreichen, führt der Preis zum Ziel: Rabattschlachten sind wieder in Mode. Eine Praxis, die in einigen Vorstandsetagen allenfalls mit Durchhalteparolen quittiert wird.
Doch die Austauschbarkeit birgt auch Chancen. Nämlich für echte Innovation. Wie hätte es sonst Ingenieuren eines dänischen Kleinbetriebs, gerade frisch von der Uni, gelingen können, mit hochinnovativen Kleinrobotern (und einem zugegebenermaßen guten Marketing) den etablierten Herstellern Marktanteile abspenstig zu machen? Bis 2017 will Universal Robots jedes Jahr den Umsatz verdoppeln – in dem Umfeld wohl machbar.
