Schürfrechte an den Lithium-Vorkommen der Koralpe : Rechte für Lithium-Abbau auf Koralpe an East Coast Minerals verkauft

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KMI-Geschäftsführer Andreas Henckel-Donnersmarck betonte, der Abbau des Lithiums auf der Weinebene sei für sein Unternehmen einfach zu kostenintensiv, daher habe man sich entschlossen, die Schürfrechte unter gewissen Bedingungen zu verkaufen.

Dazu gehöre ein "entsprechender Aufpreis", aber auch die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region. Kritik, er verkaufe die Rechte ans Ausland, wollte Henckel-Donnersmarck nicht geltenlassen, der Abbau werde schließlich von einer österreichischen Firma, wenn auch mit ausländischen Anteilsinhabern, durchgeführt werden, auch die Arbeitsplätze blieben im Land.

Die KMI besitzt die Schürfrechte auf der Weinebene seit dem Jahr 1992, damals wurden sie von der Bleiberger Bergwerksunion (BBU) gekauft. ECM-Sprecher Nigel Little meinte, es handle sich um ein sehr interessantes Projekt für sein Unternehmen. Wenn alles glattgehe, könne mit dem Abbau in etwa zwei Jahren begonnen werden. Auf die Frage, ab wann die ECM damit auch Geld verdienen werde, meinte er: "Sehr bald."

Lithium-Untertagebau mit minimalen Umweltauswirkungen

Das Lithium soll im Untertagebau gefördert werden, es werde nur "minimale Auswirkungen" auf die Umwelt geben, betonte Little. Die Finanzierung des Projekts soll über die Börsen in London, Australien, aber auch Kanada, erfolgen.

"Die Investoren mögen solche Projekte, sie sind leicht nachvollziehbar, man kann sie auch leicht besichtigen kommen." Tony Roberts, Bergbauingenieur und Executive Director von ECM, sagte auf APA-Anfrage, das Lithium-Erz werde unter Tage zerkleinert und der größte Teil des Abraums verbleibe im Bergwerk.

Geplant ist zudem, im Raum Wolfsberg eine Fabrik zu errichten, in der das Lithium extrahiert wird. Der Rest wird laut Roberts anschließend wieder ins Bergwerk zurückgebracht. Bei der Extraktion des Lithiums würden auch keine gefährlichen Chemikalien verwendet.

European Lithium-CEO Dietrich Wanke
Schürfrechte Österreich - © European Lithium

Außergewöhnliches Lithium-Vorkommen: Großinvestition in Bergwerk und Fabrik

Das Lithium-Vorkommen sei außergewöhnlich genau definiert, "es ist der Traum eines Bergmanns", zeigte sich Roberts enthusiastisch. Insgesamt werden an die 150 Millionen Dollar ins das Bergwerk und den Bau der Fabrik investiert werden müssen, sagte Little. Die Fabrik soll nach dem Modulsystem geplant werden, sodass sie bei Bedarf erweitert werden kann.

Potenzial für Arbeitsplätze und hohe Nachfrage

Wie viele Arbeitsplätze entstehen, könne man noch nicht genau sagen, anfangs würden es direkt im Bergwerk wohl an die 30 bis 40 sein, die Jobs in der Fabrik kämen noch dazu. Das Vorkommen auf der Koralpe gilt als eines der größten in ganz Europa, rund 18 Millionen Tonnen Erz mit einem Durchschnittsgehalt von 1,6 Prozent Lithiumoxid sind nachgewiesen, weitere 10 Millionen Tonnen werden noch vermutet. Lithium ist weltweit stark nachgefragt, das weiche Leichtmetall wird derzeit vor allem in Chile, Argentinien, den USA und China abgebaut. Lithium-Ionen-Akkus werden sowohl für Mobiltelefone und Laptops, als auch als Speichermedien für Elektroautos verwendet. (APA/red)

Im Konjunkturkompass analysieren wir gemeinsam mit den Industrieberatern der Syngroup die wirtschaftliche Entwicklung und Tendenz der produzierenden Wirtschaft auf Basis der Geschäftsberichte führender heimischer Unternehmen und der Monatsberichte von WIFO und Bank Austria.