Rosenbauer Feuerwehrfahrzeuge : Feuerwehr-Großauftrag: Rosenbauer sichert sich Mega-Deal über 100 Fahrzeuge in Deutschland

Rosenbauer Löschfahrzeuge Feuerwehr Deutschland

Rosenbauer gewinnt Megaauftrag über 100 neue Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland

- © Rosenbauer

Der österreichische Feuerwehrspezialist Rosenbauer hat zwei bedeutende Sammelausschreibungen für Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland gewonnen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern erteilte den Zuschlag für insgesamt 103 fest bestellte Fahrzeuge, weitere 85 sind optional vorgesehen. Damit sichert sich Rosenbauer einen der größten öffentlichen Aufträge in der Region.

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Neben Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich auch Brandenburg und Thüringen an der Sammelbeschaffung, die durch das Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern koordiniert wurde. Die Auslieferung ist für die Jahre 2026 und 2027 geplant.

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Fest bestellt sind:

  • 62 Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W)
  • 35 Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF 10)
  • 6 Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2)

Optional könnten zusätzlich bis zu 41 TSF-W, 35 HLF 10 und 9 GW-L2 folgen.

Die HLF 10 werden auf robusten MAN TGM 14-Tonnen-Allradfahrgestellen mit Zwillingsbereifung hinten aufgebaut. Zu den Highlights zählen der AT-Aufbau (Advanced Technology) mit integrierter Mannschaftsdoppelkabine und automatisch ausschwenkenden Drehtüren. Eine leistungsstarke Rosenbauer-Feuerlöschkreiselpumpe N25 (FPN 10-2000) mit Pump & Roll-Funktion sowie ein 2.000-Liter-Wassertank gehören zur Standardausstattung.

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Der GW-L2 basiert auf dem MAN TGM 16.320 4×4 BL, ebenfalls mit Allradantrieb und serienmäßiger Doppelkabine. Das modulare ST-Aufbausystem umfasst unter anderem fünf Rollcontainer, eine Tragkraftspritze Fox 4 sowie viel Stauraum für logistische Komponenten.

Die kompakten TSF-W werden auf dem Iveco Daily (7,2 Tonnen) gefertigt. Sie verfügen über einen CT-Profile-Aufbau (Compact Technology) mit Platz für vier Einsatzkräfte, einen 1.000-Liter-Wassertank, eine TS Fox 4 auf Schrägauszug, einen pneumatisch ausfahrbaren Lichtmast und eine integrierte Hygienewand mit Wasseranschluss – alles zugeschnitten auf Einsätze in ländlichen Regionen.

Der AT-Aufbau (Advanced Technology) mit integrierter Mannschaftsdoppelkabine

- © Rosenbauer

Marktführerschaft ausgebaut: Rosenbauer punktet mit Großauftrag und Umsatzplus

Mit dem Zuschlag stärkt Rosenbauer seine Position im deutschen Markt deutlich. Sammelbeschaffungen wie diese gelten als wirtschaftlich effizient und technisch richtungsweisend für den kommunalen Brandschutz. Durch die enge Zusammenarbeit mehrerer Bundesländer wird nicht nur der Kostenrahmen optimiert, sondern auch eine einheitliche technische Ausstattung der Feuerwehren gefördert.

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Im ersten Halbjahr 2025 erzielte der Leondinger Konzern einen Umsatz von 604,7 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (534,6 Mio. Euro). Treiber dieses Wachstums waren vor allem die um 18,2 Prozent gestiegene Anzahl an Fahrzeugauslieferungen sowie eine höhere Nachfrage nach Ausrüstung, Komponenten und Serviceleistungen.

Das operative Ergebnis wurde durch einmalige Effekte aus der Area Americas sowie dem Segment Vorbeugender Brandschutz gedämpft. Das EBITDA lag bei 28,2 Millionen Euro (2024: 29,3 Mio. Euro), das EBIT fiel auf 7,4 Millionen Euro, fast halb so viel wie im Vorjahreszeitraum (14,4 Mio. Euro). Ohne diese Sondereffekte wäre das EBITDA mit 32,3 Millionen Euro und das EBIT mit 15,5 Millionen Euro deutlich höher ausgefallen.

Rekord-Auftragsstand trotz Zolldruck: Rosenbauer bleibt auf Wachstumskurs

Obwohl die Diskussion über Zölle und Gegenzölle in den USA das Bestellverhalten der Händler seit Jahresbeginn ungünstig beeinflusst hat, konnte Rosenbauer seinen Auftragsbestand erneut ausbauen. Dieser erreichte zum Stichtag einen neuen Höchststand von 2.351,5 Millionen Euro (Vorjahr: 2.017,2 Mio. Euro). Der Auftragseingang blieb mit 705,2 Millionen Euro auf hohem Niveau, auch wenn er leicht unter dem Wert des Vorjahres lag (744,2 Mio. Euro). Zwei von fünf Segmenten verzeichneten dabei ein Plus.

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„Unsere Gruppe hat in den vergangenen Monaten ihren Umsatz noch einmal klar gesteigert und gleichzeitig wurde die Nettoverschuldung deutlich reduziert. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich und zeigt die Bedeutung der erfolgten Prozessoptimierungen und der Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr. Operativ sind wir ebenfalls am richtigen Weg und die Belastungen aus den Sondereffekten werden wir im zweiten Halbjahr, welches das saisonal stärkere ist, zu einem guten Teil aufholen“, so Robert Ottel, CEO der Rosenbauer International AG.

Die Nachfrage nach Feuerwehrtechnik bleibt hoch. Verbesserte Lieferketten und Produktionsprozesse dürften die Umsätze im weiteren Jahresverlauf weiter stützen. Noch unklar ist jedoch, wie sich die neuen US-Zölle auf europäische Produkte, die seit dem 7. August 2025 gelten, auf das Geschäft auswirken werden.

Trotzdem zeigt sich der Konzern optimistisch: „Keine weiteren negativen Effekte im US-Geschäft durch Zolldiskussionen vorausgesetzt, rechnet der Konzernvorstand 2025 mit einem Umsatz von etwa 1,5 Milliarden Euro.“ Die EBIT-Marge soll sich – trotz der Sonderbelastungen – bei rund 5,5 Prozent einpendeln.

Robert Ottel, CEO Rosenbauer 

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