Industriekongress 2025 : Raum für Europas Daten: AWS startet souveräne Cloudregion

AWS sieht in Cybersicherheit das Fundament jeder souveränen digitalen Infrastruktur.
- © Matthias Heschl„The only easy day was yesterday“ – mit diesem Zitat der US Navy Seals eröffnete Sebastian Eckler, Österreich-Chef von Amazon Web Services (AWS), seine Keynote beim Industriekongress 2025. Es steht sinnbildlich für die wachsenden Herausforderungen im Spannungsfeld von Technologie, Politik und Sicherheit. Im Zentrum seiner Ausführungen: die europäische digitale Souveränität – ein Konzept, das zunehmend als entscheidender Standortfaktor gesehen wird.
Eckler betonte, dass es heute nicht mehr nur um technische Leistungsfähigkeit geht, sondern um strategische Fragen: Wo werden Daten gespeichert? Wer hat Zugriff darauf? Und wie lässt sich sicherstellen, dass digitale Infrastruktur auch in Krisenzeiten funktioniert? Für Unternehmen stellt sich oft die Frage, ob sie zwischen Innovationsfähigkeit und digitaler Souveränität wählen müssen. AWS verfolgt jedoch das Ziel, beides zu vereinen: Kontrolle über Daten – ohne Kompromisse bei Funktionalität und Sicherheit.
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AWS baut Europas erste unabhängige Cloud-Infrastruktur
Zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die European Sovereign Cloud, ein Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von 7,8 Milliarden Euro bis 2040. In Brandenburg entsteht derzeit eine eigenständige europäische AWS-Cloudregion, betrieben ausschließlich von europäischen Staatsbürgern und organisatorisch wie technisch komplett von der globalen AWS-Infrastruktur getrennt. Selbst der Quellcode wird europäischem Personal zugänglich gemacht, um im Extremfall vollständige Autonomie sicherzustellen.
Laut Eckler fußt digitale Souveränität auf vier Säulen: Datenkontrolle, Zugriffsschutz, Resilienz und regulatorische Konformität. AWS wolle mit seiner Infrastruktur all diese Aspekte „sovereign by design“ erfüllen – also von Anfang an souverän konzipiert. Dabei spiele die Sicherheit eine fundamentale Rolle: Mit über 140 internationalen Zertifizierungen und langjähriger Zusammenarbeit mit sensiblen Sektoren wie Militär, Finanzwesen und Gesundheitsbereich sieht sich AWS gut gerüstet.
Digitale Transformation: Raiffeisen setzt auf AWS
Auch in Österreich zeigt sich die strategische Relevanz: Die Raiffeisen Bank International hat bereits 40 Prozent ihrer IT-Workloads zu AWS migriert – ein Schritt, der laut Eckler aus dem Druck entstand, gegenüber Fintechs agiler und innovativer zu werden. Gleichzeitig ermögliche die neue Cloud-Struktur, allen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden – national wie international.