Autozulieferer : Polytec kehrt in die Gewinnzone zurück – Werk in Deutschland wird dennoch geschlossen

Polytec

Produktion beim Autozulieferer Polytec: Kunststoffbauteile entstehen in präzisen Fertigungsschritten am Standort des Unternehmens.

- © YouTube/Wiener Börse

Der oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat im ersten Halbjahr 2025 die Wende geschafft: Nach einem Minus von 2,7 Millionen Euro im Vorjahr steht nun ein Nettogewinn von 1,4 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz kletterte leicht um 2,3 Prozent auf 357,6 Millionen Euro. Wachstumstreiber war klar das Geschäft mit Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, das um fast sechs Prozent auf 270,3 Millionen Euro zulegte. Das Nutzfahrzeugsegment blieb mit 50,4 Millionen Euro stabil, während „Smart Plastics & Industrial Applications“ zweistellig einbrach – minus 15 %. Trotz des Comebacks in die Gewinnzone will Polytec einen harten Sparkurs fahren, um sich für ein weiter angespanntes Marktumfeld zu rüsten.

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Polytec steigert Profitabilität und senkt Schuldenlast

Der Autozulieferer hat im ersten Halbjahr 2025 nicht nur den Sprung in die Gewinnzone geschafft, sondern auch seine Ertragskraft spürbar verbessert: Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 60 Prozent auf 5,6 Millionen Euro zu, die EBIT-Marge kletterte von 1,0 auf 1,6 Prozent. Gleichzeitig drückte Polytec die Nettofinanzverbindlichkeiten innerhalb eines Jahres von 71,1 auf 52,1 Millionen Euro und erhöhte die Eigenkapitalquote leicht auf knapp 42 Prozent.

>>> Markus Mühlböck, CFO von Polytec, steuert als mitbeteiligter Finanzchef aus Hörsching die Zahlen des Autozulieferers mit strategischem Blick.

Polytec verschärft Sparkurs – Werksschließung in Deutschland beschlossen

Trotz der Rückkehr in die Gewinnzone hält der oberösterreichische Autozulieferer an seinem strikten Sparprogramm fest. Der Personalstand sank binnen Jahresfrist um fast acht Prozent auf 3.606 Beschäftigte. Besonders gravierend: Das Werk im deutschen Weierbach (Idar-Oberstein) wird bis Ende April 2026 geschlossen. Dafür verbuchte Polytec bereits einmalige Kosten von rund drei Millionen Euro.

>>> Martin Resch, zuvor in leitender Funktion bei Magna und zuletzt operativ bei Polytec tätig, übernimmt ab 1. Jänner 2025 den Posten des Chief Operating Officer des oberösterreichischen Autozulieferers.

Polytec mit verhaltenem Ausblick – Gewinnziel für 2025 im Visier

Für das Gesamtjahr peilt der Autozulieferer einen Umsatz zwischen 650 und 700 Millionen Euro sowie eine EBIT-Marge von zwei bis drei Prozent an. Auch ein positives Jahresergebnis nach Steuern steht auf der Agenda. Risiken bleiben jedoch: Die schwankende Nachfrage in der Autoindustrie, ein volatiles Marktumfeld und die schleppende Umstellung auf Elektromobilität könnten das Geschäft bremsen. Dennoch sieht sich Polytec sowohl innerhalb als auch außerhalb des Automobilsektors strategisch gut aufgestellt.

>>> Polytec zeigt sich krisenfest: Der Autozulieferer steigert den Umsatz um 4,5 Prozent und dreht das EBIT auf 1,4 Millionen Euro ins Plus – muss jedoch wegen hoher Kosten seinen Ausblick anpassen.