Starlinger Maschinenbau : Überraschende Karrierestory: Wie Leander Huemer bei Starlinger global durchstartet
Leander Huemer lernte das Maschinenbauunternehmen Starlinger, das seine Mutter Angelika leitet, von der Pike auf kennen
- © StarlingerWenn Leander Huemer über seine Arbeit spricht, fallen Orte wie Afrika, Naher Osten oder China fast so beiläufig wie für andere Wien oder Graz. Internationale Projekte sind für ihn Alltag. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, an Maschinen mitzuarbeiten, die am anderen Ende der Welt eingesetzt werden“, sagt er. Dass er einmal im Familienunternehmen Starlinger Verantwortung übernehmen würde, war nicht von Beginn an ausgemacht – aber es lag nahe.
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Schon in seiner Jugend war Technik ständig präsent: Der Vater Einzelunternehmer, die Mutter Angelika als geschäftsführende Gesellschafterin im Betrieb engagiert, die Werkstätten und Maschinen vertraut. An der HTL Mödling entschied sich Huemer für Wirtschaftsingenieurwesen – eine Kombination aus Technik und Betriebswirtschaft, die sich als ideal erwies. Ein Ferialpraktikum 2013 brachte den entscheidenden Impuls: Montageeinsätze, Maschineninstallationen, erste Auslandserfahrungen. „Ab diesem Moment war klar: Ich will Techniker werden“, sagt Huemer.
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om Monteur zum Manager: Wie Auslandseinsätze Leander Huemer bei Starlinger prägten
Nach der Ausbildung stieg Huemer direkt ins Unternehmen ein. Vier Jahre lang war er als Techniker im Einsatz, installierte Anlagen weltweit. Lange Auslandsaufenthalte, um bei Kunden Maschinen zu montieren, komplexe Projekte, Kundenbetreuung vor Ort – das prägte seinen Zugang. Eine besonders einschneidende Erfahrung: eine Anlageninstallation in China, die erst in der Verlängerung nach Plan verlief.
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Heute ist er als Service Area Manager tätig: Er koordiniert Techniker, betreut Sales und After Sales, beantwortet Anfragen, hält Kontakt zu Kunden. „Es gibt Tage, an denen fünf Anfragen hereinkommen, kurz bevor man heimgehen will – das gehört dazu“, schmunzelt er. Starlinger ist heute in mehr als 130 Ländern aktiv, über 95 Prozent der Maschinen gehen in den Export. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer bei Anlagen für Gewebesäcke aus Kunststoff und als Technologieführer im PET-Recycling.
Chinesische Konkurrenz im Visier: Warum Starlinger auf Qualität und Service setzt
Doch auch Marktführer spüren den Druck. Besonders aus China drängen Anbieter mit hoher Geschwindigkeit und niedrigeren Preisen. „Zwischen 2019 und 2021 haben wir gut 150 unserer neuesten Sackkonfektionsanlagen am chinesischen Markt platziert. Doch in den zwei Jahren darauf haben die Chinesen selbst eine funktionstüchtige Maschine entwickelt – zwar nicht so schnell und benutzerfreundlich wie unsere, aber sie funktioniert“, sagt Huemer. Qualität und Kundenfreundlichkeit fehlen in solchen Fällen jedoch oft. Ersatzteile, Nachrüstungen oder Service – hier sieht Starlinger Vorteile. „Unsere weltweite Präsenz und Verlässlichkeit sind ein Asset“, sagt er.
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Eine neue Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern unter 40 bringt frischen Wind in Österreichs Industrie – mutig, innovationsgetrieben und tief verwurzelt in Familienunternehmen. Ob in der Holzverarbeitung, im Maschinenbau, in der Halbleiterentwicklung oder der Digitalisierung von Produktionsprozessen: Die „New Talents“ setzen auf Nachhaltigkeit, Technologie und globale Vernetzung – trotz Fachkräftemangel, Baukrise und wachsendem Kostendruck. Ihre Geschichten zeigen: Europas Industrie ist keineswegs am Ende – sie wird gerade neu gedacht.