IoT in der Industrie : Sensoren in der Logistik: keiner gleicht dem anderen

IoT in der Logistik: Es gibt viele Sensor-Technologien und mit der Vielfalt entsteht oft Unsicherheit, welches System das richtige ist.
© YouTube/ Softengi

In manchen Punkten unterscheidet sich das IoT kaum von der alten Welt des Analogen. Der Zweck bestimmt die Mittel. Nägel einschlagen? Hammer! Löcher bohren? Bohrmaschine! Erde ausheben? Bagger!

Und im Internet of Things? Da ist die Auswahl der Werkzeuge nicht minder groß, am Ende entscheidet aber auch hier die Funktionalität. Wenn, was in der Logistik häufig der Fall ist, große maximale Reichweite, lange Laufzeiten und geringer Stromverbrauch gefragt sind, wenn es also um Low-Energy-Anwendungen geht, stehen mit LTE Cat M1, LoRa und NB-IoT allerdings gleich drei Standards zur Verfügung.

Mehr zu IoT in der Logistik

LTE Cat vM1 profitiert von hoher Übertragungsfrequenz und eignet sich daher vor allem dort, wo kritische Daten online übertragen werden. LoRa hat den Vorteil, dass man damit Insellösungen dort schaffen kann, wo keine Netzabdeckung vorhanden ist. NB-IoT wiederum lässt sich auf vorhandene Netzstrukturen aufsetzen und ist daher dementsprechend praktisch.

NB IoT vs. LoRaWAN

Richtige Parameter bei IoT-Lösungen

Die Wahl der richtigen Übertragungstechnologie allein garantiert allerdings noch keinen Erfolg. Nicht minder wichtig ist die Wahl und Integration der richtigen Überwachungsparameter wie Martin Buber, Business Development Manager bei Microtronics, einem niederösterreichischen Anbieter von IoT-Lösungen, betont: „Ideal ist eine Anwendung die so weit vorkonfiguriert ist, dass der Anwender sie sofort einsetzen kann, die sich aber dennoch leicht und ohne Spezialwissen individualisieren lässt.“ So kann ein und derselbe Sensor einmal für Logistikaufgaben und ein anderes Mal zum Beispiel für Maschinenoptimierung genutzt werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Industrie 4.0: Wie Mitarbeiter vernetzt werden können

Der NB-IoT-Sensor rapidM2M T32x, den Microtronics derzeit launcht, versucht dieser Anforderung gerecht zu werden, indem er in seiner Standardversion mit einem Temperatur- und Drei-Achsen-Beschleunigungssensor sowie GNSS-Positionierung genug an Bord hat, um die meisten Aufgaben im Tracking und im Flottenmanagement zu lösen. Gleichzeitig erlaubt er aber die Integration von weiteren Modulen. Und: Neben NB-IoT kann das Gerät, für sicherheitskritische Anwendungen auch LTE Cat M1 nutzen.

7 Fragen zu IoT in der Logistik – mit Martin Buber von Microtronics

Scheu vor IoT? Komplexitätsreduktion als Antwort.

Der entscheidende Punkt, um den es Microtronics bei dem Sensor geht, betont Buber, sei aber Komplexitätsreduktion. Denn unnötig komplizierte Lösungen seien einer der Hauptgründe, warum Unternehmen den Einstieg in das Internet of Things scheuen. Und tatsächlich nennen im IoT-Signals Report von Microsoft fast 40 Prozent der Befragten zu hohe Komplexität als einen Hinderungsgrund für die Einführung von neuen IoT-Projekten in ihren Unternehmen. Verschärfend wirkt dabei, dass nur ein Drittel der Unternehmen über entsprechende Ressourcen und qualifizierte Mitarbeiter verfügt, um ihre Projekte zu realisieren.

„Ein KMU leidet an fehlenden Ressourcen natürlich noch stärker als ein Großkonzern, weshalb wir mit unserem neuen Sensor KMUs ganz besonders ansprechen wollen“, sagt Buber. Und er betont, dass sich auch bei grundsätzlich einfachem Setup recht ausgefallene Aufgaben lösen lassen. Zum Beispiel dann, wenn es darum geht, nicht nur eine Sendung als Ganzes zu überwachen, sondern auch im Auge zu behalten, ob im Inneren des Pakets die gleiche Temperatur herrscht wie an seinen Rändern. Die Sensorknoten, die an den entsprechenden Paketstellen angebracht sind, übertragen die Daten dann per Bluetooth an die Zentraleinheit. Die Software ist so programmiert, das die entsprechenden Daten ganz einfach auf Smartphones oder Tablets abgelesen werden können.

Dieser Artikel erschien erstmals Dezember 2020. Wir haben ihn aufgrund seines nach wie vor interessanten und relevanten Inhalts gerne für Sie aus dem Archiv geholt.

INDUSTRIEMAGAZIN KONTEXT

IoT-Plattformen und Datenökonomie in der Industrie