Investitionen Steiermark : Steirisches Vorzeigeprojekt: Miba investiert Millionen in grüne Produktionstechnologie

Miba Produktion

Der Komponentenbauer Miba AG mit Hauptsitz in Laakirchen (OÖ) hat seine Investitionen am oststeirischen Standort Kirchbach-Zerlach abgeschlossen. 

- © Miba

Die Miba AG, ein international führender Komponentenbauer mit Hauptsitz in Laakirchen (OÖ), hat am Standort Kirchbach-Zerlach in der Oststeiermark ein neues Produktionswerk eröffnet. Rund 15 Mio. Euro flossen in den Ausbau des High‑Tech-Standorts, der künftig Widerstände für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit herstellen wird. Über 200 Mitarbeitende entwickeln hier Technologien zur Gewinnung, Übertragung, Speicherung und Nutzung von Energie.

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Zur Reduktion des Flächenverbrauchs setzte Geschäftsführer Alois Klein auf den mehrgeschossigen Ausbau: So wurde bodenverbrauchsmindernd gearbeitet, indem  "die Produktionsflächen nicht nur im Erdgeschoß, sondern auch im ersten Obergeschoß untergebracht" wurden. Durch diese Maßnahme verdoppelte sich die kombinierte Produktions‑ und Bürofläche von 4.000 auf 9.100 m².

Der Standort Kirchbach-Zerlach dient nicht nur der Produktion, sondern beherbergt auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Laut Miba verfügt das Werk über ein modernes Testlabor, in dem innovative Hochleistungswiderstände unter realen Bedingungen erprobt und für Kundenlösungen weiterentwickelt werden.

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Hohe Bedeutung für Netzstabilität und E‑Mobilität

Das Werk besticht auch durch eine klare CO₂‑Reduktionsstrategie: Wärmerückgewinnung aus den Produktionsöfen, Beheizung von Neu‑ und Altbau über das regionale Nahwärmewerk Kirchbach (Bezirk Südoststeiermark) und eine große Photovoltaik‑Anlage auf dem Dach verhindern jährlich etwa 280 Tonnen CO₂‑Emissionen. Zudem wurde eine bislang ausgelagerte Produktion in St. Stefan im Rosental in das neue Werk integriert.

Das neu errichtete viergeschossige Werk bietet nicht nur doppelt so viel Produktionsfläche wie zuvor, sondern auch moderne Arbeitsbedingungen. Neben klimatisierten Hallen mit Be- und Entlüftungsanlagen stehen den Beschäftigten nun eine geräumige Kantine sowie eine Dachterrasse zur Verfügung. Im Dachgeschoss entstanden 300 m² zusätzliche Bürofläche, wodurch die Arbeitsqualität deutlich gesteigert wurde. Das intelligente Gebäudekonzept mit zweigeschossiger Produktion trägt zur Minimierung der Bodenversiegelung bei.

Die in Kirchbach-Zerlach gefertigten High‑Tech‑Widerstände kommen in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz:

  • Windkraftanlagen: Sie sorgen bei der Einspeisung in das Stromnetz für einen gleichmäßigen Frequenzgang – und sichern damit entscheidend die Netzstabilität.
  • Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ): Miba‑Schutzwiderstände verhindern Überspannungen und Überströme und schützen dadurch hochwertige elektronische Komponenten.
  • E‑Fahrzeuge: Vorlade- und Entladewiderstände vermeiden beim Batterieladen hohe Strom‑ und Spannungsimpulse – und sorgen beim Abschalten des Motors für einen sicheren, gleichmäßigen Spannungsabbau.

Bereits 2021 wurden an anderen Standorten in Österreich rund 4.300 Solarpanels installiert, was einer Leistung von bis zu 1,5 MWp entspricht – genug, um circa 350 Einfamilienhäuser zu versorgen. Die Integration solcher Dach-PV-Anlagen ist Teil der Unternehmensstrategie „Technologies for a cleaner planet“ und ebnet den Weg für klimagerechte Produktion auch in Kirchbach.

Bereits 2021 stattete Miba seine Werke mit PV-Modulen aus 

- © Miba

Langfristiges Bekenntnis zur Steiermark

Seit der Übernahme der Standorte Kirchbach und Ligist im Jahr 2010 hat die Miba AG über 75 Mio. Euro in die Produktion in der Steiermark investiert. In der Region wurden zudem rund 170 neue Arbeitsplätze geschaffen. Vorstandsvorsitzender Peter Mitterbauer betonte bei der Eröffnung: Mit diesen Investitionen bekenne man sich “einerseits zusammen mit den Kunden die Energiewende wesentlich mitzugestalten und andererseits … klar zum Produktionsstandort Steiermark.” In Ligist (Bezirk Voitsberg) betreibt das Unternehmen außerdem ein weiteres Werk mit rund 100 Mitarbeitenden, in dem Kühltechnologien für Leistungselektronik gefertigt werden.

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Die Miba AG ist weltweit an 30 Produktionsstandorten in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika präsent und beschäftigt rund 7.600 Mitarbeitende. Das Unternehmen entwickelt und fertigt funktionskritische Komponenten entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette – von Sinterformteilen, Gleitlagern, Reibbelägen und Beschichtungen bis zu Batterie- und Leistungselektronik-Komponenten. Diese kommen in Fahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen, Bau- und Landmaschinen, Windkraftanlagen sowie in Stromnetzen zum Einsatz.

Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte die Miba AG einen Umsatz von 1,187 Mrd. €, davon entfielen 61 % auf das Industriegütergeschäft und 39 % auf das Automotive-Segment.

Die Miba konnte bei der heutigen Eröffnungsfeier zahlreiche Ehrengäste begrüßen, etwa die beiden Landesregierungsmitglieder Claudia Holzer und Willibald Ehrenhöfer, den Präsidenten der Industriellenvereinigung Österreich Georg Knill, den Präsidenten der Industriellenvereinigung Steiermark Kurt Maier und Geschäftsführer Christoph Robinson, die Abgeordneten Agnes Totter und Franz Fartek, den Bürgermeister von Kirchbach-Zerlach Anton Prödl und WKO-Bezirksstellenleiter Thomas Heuberger.

- © Miba

Die offizielle Eröffnung fand am 27. Juni 2025 statt. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft nahmen teil, darunter Landesregierungsmitglieder, Wirtschaftsvertreter sowie lokale Bürgermeister. Besonders hervorgehoben wurde die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze als Mittel zur Stärkung der Lebensqualität in ländlichen Gemeinden der Südoststeiermark

Mit dem Ausbau des Werks in Kirchbach-Zerlach setzt Miba nicht nur auf technologische Innovation, sondern auch auf regionale Verantwortung. Bürgermeister Anton Prödl betont: „Technologieunternehmen wie die Miba schaffen attraktive Arbeitsplätze – das ist entscheidend für die Lebensqualität in ländlichen Regionen wie der Südoststeiermark.“ Die Schaffung wohnortnaher Jobs verhindere das Auspendeln in Ballungszentren und stärke gleichzeitig das soziale und wirtschaftliche Leben vor Ort. Zudem trage das Unternehmen mit seinen Kommunalabgaben wesentlich zur Finanzkraft der Gemeinde bei.

🔹 Miba AG – Unternehmensprofil

Hauptsitz: Laakirchen, Oberösterreich, Österreich

Gründung: 1927

CEO: Peter Mitterbauer (Vorstandsvorsitzender)

Mitarbeitende: ca. 7.600 weltweit

Standorte: 30 Werke in Europa, Asien, Nord- und Südamerika

Umsatz 2024/25: 1,187 Mrd. €

Geschäftsbereiche:

  • Industriegüter (61 % Umsatzanteil)
  • Automotive (39 % Umsatzanteil)

Produkte:

  • Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge
  • Leistungselektronik-Komponenten, Beschichtungen
  • Batteriesysteme und -komponenten

Anwendungsbereiche: Fahrzeuge, Windkraftanlagen, Stromnetze, Flugzeuge, Schiffe, Bau- und Landmaschinen