UVP läuft an : Voruntersuchung gibt Energie AG grünes Licht für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee
In Oberösterreich sind derzeit vier derartige Projekte in Vorbereitung, die geplante Spitzenleistung beläuft sich auf mehr als 1000 MW. Das von der Energie AG im Raum Ebensee verfolgte Projekt ist mit 150 Megawatt ein mittelgroßes Projekt, wird aber die Leistung der eigenen Speicherkraftwerke auf insgesamt mehr als 300 MW nahezu verdoppeln.Nach intensiven Untersuchungen liegen jetzt die detaillierten Ergebnisse vor, die eine fundierte, grundsätzliche Entscheidung für die Weiterführung des Projektes möglich machen. "Unser Standort in Ebensee erfüllt alle Voraussetzungen, dass das Kraftwerk hier errichtet werden kann" , sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Geologie unterstützt Kraftwerksprojekt im Berg.Im Bereich des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee wurden intensive Voruntersuchungen durchgeführt, etwa Bohrungen und spezielle seismischen Analysen des Bergmassivs. Bei der Auswertung der Ergebnisse und der Bohrkerne der elf Erkundungsbohrungen (in Summe 860 Laufmeter Bohrkerne), fünf Baggerschürfe sowie der zwei seismische Erkundungen (Speichersee und Triebwasserweg) mit begleitenden Feld- und Laborversuchen kamen für das Projekt durchwegs positive Ergebnisse zutage. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden die weiterführenden hydraulischen Optimierungen sowie spezifische Anpassungen und Festlegungen für die einzelnen Triebwasserweg-Abschnitte festgelegt. Ergebnisse fließen in UVP-Verfahren ein.Externe Gutachter klärten im Vorfeld, dass die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks auch ökologischer verträglich umgesetzt werden kann. Mit der Entscheidung das Projekt aufgrund der positiven Machbarkeitsanalyse fortzuführen, arbeitet die Energie AG nun das Einreichprojekt für die Umweltverträglichkeitsprüfung aus. Das Projekt liegt im ursprünglichen Zeitrahmen. Das nächste Ziel ist der Beginn des UVP-Verfahrens im Herbst 2012. Hier ist mit einer Verfahrensdauer von bis zu einem Jahr zu rechnen. Liegt ein gültiger Baubescheid vor, beträgt die reine Bauzeit 3 bis 4 Jahre. Energieableitung über bestehende 110-kV-Leitung.Vom Standort des Kraftwerkes im Bergmassiv nordwestlich von Ebensee wird über einen eigenen Stollen eine unterirdische Energieableitung zur bereits bestehenden 110-kV-Leitung errichtet. Um die volle Leistung des Kraftwerkes nutzen zu können, ist die Kapazität der bestehenden 110-kV-Freileitung ausreichend. Speicher-Kapazitäten der Energie AG verdoppelt.Mit dem 150-MW-Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee kann die Energie AG Oberösterreich ihre eigenen Speicherkapazitäten von derzeit rund 150 auf über 300 MW fast verdoppeln. Geplant ist, das Kraftwerk bei einer Fallhöhe von fast 500 Metern und einem Speicherinhalt von 1,35 Millionen Kubikmetern als 10-Stunden-Speicher einzusetzen.Neben den eigenen Speicherkapazitäten kann die Energie AG zudem auf Bezugsrechte an der derzeit stärksten Pumpspeicherkraftwerksgruppe in Österreich, der Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck in Kärnten, zurückgreifen. Ab 2014 wird die Kraftwerkserweiterung Reißeck II wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie aus erneuerbarer Wasserkraft liefern. Mit dieser Beteiligung erhöht sich der Bezugsanteil der Energie AG an der Erzeugungskapazität der Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck auf insgesamt 133 MW.