Stahlindustrie : Stahlverband bereitet sich auf lange Durststrecke vor
Der europäische Stahlverband Eurofer erwartet trotz der derzeitigen leichten Entspannung kein schnelles Ende der Durststrecke für die Stahlbranche. "Während die Gesamtwirtschaft in Europa im dritten Quartal wahrscheinlich den Wendepunkt erreicht hat, wird der Stahlmarkt sich zunächst weiter nur langsam entwickeln", sagte Eurofer-Generaldirektor Gordon Moffat am Donnerstag in Brüssel. Gedämpfte Aussichten Die Aussichten für die wichtigsten Stahlabnehmer, die Auto- und die Baubranche, blieben gedämpft. Aufträge aus der Industrie blieben trotz einiger Bestellungen zur Auffüllung der leeren Lager weiter schwach. Der Verband rechnet daher erst frühstens im zweiten Quartal 2010 wieder mit einem Anziehen des Stahlverbrauchs im Jahresvergleich. Einen deutlichen Aufschwung werde es erst 2011 geben. Massiver Absatzeinbruch Im ersten Halbjahr habe der Stahlabsatz in der EU 45 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums gelegen, im dritten Quartal lag der Verbrauch auch noch ein Drittel unter dem von Juli bis September 2008. Da die vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise gefüllten Lager inzwischen weitgehend leer seien, habe der Einbruch der Bestellungen zumindest einen Boden erreicht. Dies sei aber bisher lediglich eine rein technische Reaktion, erklärte der Verband. Sorge vor hochfahrender Produktion Mit Sorge betrachtet der Eurofer-Chef die Entwicklung, dass weltweit die Produktion in Erwartung einer steigenden Nachfrage inzwischen wieder hochgefahren wird. "Das könnte Angebot und Nachfrage wieder aus dem Gleichgewicht bringen", warnte Moffat. (APA/red)