Fisker Austria im Insolvenzverfahren : Fisker Insolvenz mit Forderungen von über einer Milliarde Euro

Fisker Ocean Magna

Fisker-Gründer Henrik Fisker: Besuch im Werk bei der Produktion des Fisker Ocean bei Magna in Graz

- © Fisker

1,16 Mrd. Euro an Forderungen wurden zur Insolvenz des kalifornischen Elektroauto-Startups Fisker in Österreich angemeldet. Grund dafür: Die Österreich-Tochter von Fisker, das sich seit kurzem in einem Insolvenzverfahren befindet, hat das Management der Auftragsfertigung bei Magna Steyr in Graz gemanagt. Ursprünglich plante Fisker, von Magna in Graz 40.000 Autos pro Jahr produzieren zu lassen, allerdings wurden bisher nur 10.000 gebaut. Die Liquidität des Unternehmens und der Fisker-Gruppe wurde laut Schulderangaben durch Fisker US zentral finanziert.

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Fisker Insolvenz: Erste Prüfungstagsatzung und Milliardenforderungen

Im Insolvenzverfahren um die Österreich-Tochter des US-Elektroauto-Start-ups Fisker hat jetzt die erste Berichts- und Prüfungstagsatzung am Zivillandesgericht in Graz stattgefunden. Bis zum Ende der Anmeldefrist am 11. Juni wurden 161 nunmehr überprüfte Forderungen angemeldet: Insgesamt wurden Forderungen in der Höhe von mehr als 1,16 Mrd. Euro angemeldet, wovon 10,92 Mio. Euro anerkannt wurden, Forderungen über 1,15 Mrd. Euro werden somit bestritten.

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Es sei laut den Kreditschützern von KSV1870, AKV und Creditreform davon auszugehen, dass der größte Teil der Insolvenzforderungen weiter bestritten bleibt und es sei auch nicht auszuschließen, dass noch weitere Forderungen angemeldet werden. Hinzu komme, dass auch die US-amerikanische Mutter- und Großmuttergesellschaften Insolvenzanträge eingebracht haben.

Fisker Österreich: Fortschritte im Insolvenzverfahren und Suche nach Investoren

Da wurden Restrukturierungsverfahren beantragt. Darüber hinaus wurden mit Stand 21. Juni weitere 58 Forderungen im Gesamtausmaß von 590,8 Mio. Euro angemeldet, diese wurden aber aufgrund der Komplexität und Umfang des Verfahrens noch nicht geprüft, so der KSV1870.Seit der Insolvenz wurden bei der österreichischen Tochter mehrere Teilbereiche, und zwar "Sales und Services Wien", "Backoffice" sowie "Qualitätssicherung und Integration", insolvenzgerichtlich geschlossen, wodurch erhebliche Einsparungen erreicht werden konnten, hieß es seitens des AKV. Von den ursprünglich bei Verfahrenseröffnung beschäftigten 47 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern sind derzeit nur mehr 20 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.Fisker Österreich strebt weiterhin eine Sanierung an, die nach wie vor durch den Einstieg eines Investors gelingen soll. Entsprechende Gespräche würden derzeit stattfinden.

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Die Erfüllbarkeit des Sanierungsplanes wird wesentlich davon abhängen, ob ein Investor gefunden werden kann. Die Sanierungsbestrebungen der Fisker GmbH seien damit nach wie vor aufrecht. Der Planvorschlag lautet auf eine Quote von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplanes. "Die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans wird vor der Abstimmungstagsatzung am 8. August noch einer detaillierten Überprüfung zu unterziehen sein", sagte Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Insolvenz Graz beim KSV1870.

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