Welser Profile – Steel Community Day

Die Branche steht unter massivem Veränderungsdruck. Wettbewerbsfähigkeit, Standortfragen, Kreislaufwirtschaft, Regulierungen und die Umstellung auf klimafreundliche Produktion bestimmen die Agenda. Der Steel Community Day 2025 bringt Unternehmen, Zulieferer, Partner und politische Entscheidungsträger zusammen, um diesen Transformationsprozess gemeinsam voranzutreiben.

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Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Stahlindustrie ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig bleibt. Transformation benötigt nicht nur technische Innovation, sondern auch stabile Rahmenbedingungen. Die Branche kämpft mit globalen Überkapazitäten, starkem Preisdruck und einem internationalen Markt, auf dem billige Importe – vor allem aus dem asiatischen Raum – die europäische Produktion bedrohen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die CO₂-Reduktion, während neue klimafreundliche Produktionsverfahren in der Anfangsphase teurer sind als konventionelle Methoden.

Besonders kritisch sind die Energiekosten: Europa gehört weltweit zu den teuersten Regionen für industrielle Energie. Für die Herstellung von „grünem Stahl“ benötigen Unternehmen große Mengen erneuerbarer Energie und Wasserstoff. Dafür braucht es eine funktionierende Infrastruktur, ausreichende Verfügbarkeit und Preise, die internationale Konkurrenzfähigkeit ermöglichen. Ohne diese Faktoren bleiben Investitionen in Richtung Klimaneutralität schwierig.

Neben der technischen und wirtschaftlichen Dimension spielt auch die soziale Transformation eine Rolle. Unternehmen müssen Mitarbeitende mitnehmen, Motivation sichern und Veränderungsprozesse verständlich gestalten. Transformation gelingt nur, wenn Menschen, Organisation und Technologie in Einklang gebracht werden. Welser Profile setzt dabei auf einen umfassenden Ansatz: strategische Weiterentwicklung, neue Partnerschaften und die Stärkung der Unternehmenskultur.

Auf internationaler Ebene verschärfen sich geopolitische Spannungen. Sinkende Nachfrage, Überkapazitäten und aggressive Preispolitik anderer Weltregionen belasten die europäischen Produzenten. Gleichzeitig erwartet die Branche klare Leitlinien von der EU: faire Wettbewerbsbedingungen, Schutz vor Marktverzerrungen und eine strategische Vision, die Klimaschutz, wirtschaftliche Stabilität und Versorgungssicherheit verbindet.

Der Blick richtet sich daher zunehmend nach Brüssel. Von der europäischen Politik erhofft sich die Branche ein einheitliches Vorgehen. Ein „Level Playing Field“ soll sicherstellen, dass europäische Stahlhersteller im globalen Wettbewerb bestehen können, ohne ihre Nachhaltigkeitsziele aufzugeben. Gleichzeitig braucht es ein gemeinsames europäisches Verständnis darüber, welche Rolle die Industrie langfristig einnehmen soll – und welche Prioritäten Wirtschaft und Politik sich teilen.

Europa darf sich nicht in Einzelinteressen verlieren, sondern muss gemeinsam handeln. Nur wenn Klimaschutz, Resilienz und industrielle Souveränität zusammen gedacht werden, entsteht eine zukunftsfähige Perspektive für die Branche. Die Zeit drängt: Der technologische Wandel ist in vollem Gange, und nur wer schnell handelt, wird international konkurrenzfähig bleiben.

Der Steel Community Day zeigt, dass die Zukunft der Stahlindustrie nicht von einzelnen Unternehmen gestaltet wird, sondern nur gemeinsam. Die Herausforderungen sind groß, doch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit wächst. Die europäische Stahlindustrie steht an einem Wendepunkt – und Welser Profile positioniert sich als aktiver Teil dieser Transformation.

Die Zukunft des Stahls muss gemeinsam geschmiedet werden.