Sparmaßnahmen bei Volkswagen : VW-Vorstände verzichten auf 11 Prozent ihrer Gehälter

VW-Vorstände verzichten auf 11 Prozent ihrer Gehälter. Betriebsrat hatte Beteiligung an Sanierungsprogramm eingefordert.
- © Volkswagen AGIm Jahr 2027 beträgt der Abschlag noch 8,5 Prozent, im Folgejahr 6,5 Prozent und im Jahr 2029 5,5 Prozent. Ab 2030 soll dann wieder das alte Entgeltniveau erreicht werden. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte in der Tarifauseinandersetzung 2024 gefordert, auch die Konzernspitze müsse sich am Sparkurs bei VW beteiligen und auf Gehalt verzichten. Der Vorstand hatte dies zugesagt, die Höhe aber offen gelassen. Die Rede war lediglich von einem überproportionalen Beitrag.
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Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzernvorstand auf einen Teil seiner Bezüge verzichtet - allerdings nur um fünf Prozent. Und er betraf nur das Festgehalt, das nur den kleineren Teil der Vergütung ausmacht. Die Kürzungen für die Jahre 2025 bis 2029 betreffen dagegen die gesamte Vergütung, also auch die erfolgsabhängigen Teile. Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 sollen in Deutschland 35.000 Arbeitsplätze wegfallen, das ist etwa jede vierte Stelle. Um die Lohnkosten zu senken, werden zudem verschiedene Boni und Zulagen gekürzt und Lohnerhöhungen auf Eis gelegt. Im Gegenzug verzichtet VW auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen.

120.000 Beschäftigte erhalten vollen Bonus
Wie Konzern und Betriebsrat am Dienstag mitteilten, erhalten die Tarifbeschäftigten von Volkswagen für das vergangene Jahr eine Prämie von knapp 4.800 Euro. Insgesamt beläuft sich die Prämie auf 4.799,50 Euro. Beschäftigte im VW-Haustarif erhalten mit dem Mai-Gehalt zusätzlich zu den bereits überwiesenen 1.879,50 Euro weitere 2.920 Euro. Damit fällt die Erfolgsbeteiligung sogar etwas höher aus als im vergangenen Jahr, als VW 4.735 Euro an jeden Beschäftigten auszahlte. Von der Zahlung profitieren rund 120.000 Beschäftigte in Deutschland. Ausschlaggebend für die Prämie ist das Ergebnis der Marken VW Pkw und VW Nutzfahrzeuge in den vergangenen zwei Jahren.
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Ab dem kommenden Jahr müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit deutlich weniger Geld rechnen. Im Rahmen des Sparprogramms wurde vereinbart, dass es in den Jahren 2026 und 2027 nur noch die feste Vorauszahlung von knapp 1.900 Euro gibt, die bereits im November ausgezahlt wird. Der flexible Rest, der eigentlich im Mai folgt, wird für zwei Jahre ausgesetzt. Danach soll die Prämie schrittweise bis 2031 wieder auf das alte Niveau angehoben werden.