Stahl-Industrie : Voestalpine senkt Gewinnprognose 2024/25: Abwertung von Buderus Edelstahl und schwaches Automobilgeschäft belasten

Voestalpine Zentrale Linz

Das gebremste Autogeschäft in Deutschland und eine weitere Abwertung der deutschen Buderus Edelstahl machen dem Linzer Stahlkonzern voestalpine zu schaffen.

- © Martin Eder

Die voestalpine steht aufgrund des schwachen Automobilgeschäfts in Deutschland und einer weiteren Abwertung der Buderus Edelstahl vor Herausforderungen. Dies führte am Montag zu einer Gewinnwarnung: Das Unternehmen erwartet für das Geschäftsjahr 2024/25 ein EBITDA von nur noch 1,4 Mrd. Euro. Im August hatte man noch mit rund 1,7 Mrd. Euro gerechnet.

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"Basierend auf dem voraussichtlichen Ergebnis des ersten Halbjahres 2024/25, den in Europa deutlich eingetrübten Marktentwicklungen sowie zu erwartender negativer Einmaleffekte aus der Reorganisation des Automotive-Components-Bereichs in Deutschland im Laufe des zweiten Halbjahres 2024/25 erwartet der Vorstand der voestalpine AG für das gesamte Geschäftsjahr 2024/25 aus heutiger Sicht ein EBITDA im Bereich von in etwa 1,4 Mrd. Euro", teilte der Konzern mit. Diese Einmaleffekte belasten das Ergebnis einmalig im laufenden Geschäftsjahr.

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- © Industriemagazin

Verkauf der Voestalpine-Tochter Buderus geplant

Das Unternehmen befindet sich in der Umstrukturierung seines Automobilkomponentengeschäfts. Gleichzeitig wird bei der deutschen Buderus Edelstahl, die seit längerem von massiven Einsparungen betroffen ist, erneut abgewertet.

Im März 2024 hatte der Vorstand der voestalpine beschlossen, den strategischen Prozess zur Neupositionierung von Buderus Edelstahl in einen Verkaufsprozess zu überführen. "Aufgrund der quartalsweise erforderlichen Bewertung ergeben sich aus dem aktuellen Verhandlungsstatus mit Interessenten für das zweite Geschäftsquartal 2024/25 negative Einmaleffekte in Höhe von in etwa 50 Mio. Euro", erklärte das Management.

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Für das zweite Quartal 2024/25 erwartet der Vorstand ein EBITDA von etwa 300 Mio. Euro und ein EBIT von rund 110 Mio. Euro. Für das gesamte erste Halbjahr 2024/25 wird ein EBITDA von etwa 720 Mio. Euro und ein EBIT von rund 340 Mio. Euro prognostiziert – und damit ein Ergebnis, das unter den aktuellen Markterwartungen liegt.

Die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr 2024/25 werden am 13. November 2024 veröffentlicht.

Mit dem geplanten Verkauf von Buderus Edelstahl fokussiert die High Performance Metals Division der voestalpine ihr Produktportfolio auf das hochspezialisierte Segment der Hochleistungswerkstoffe. Der Anteil an Werkzeug- und Edelstahl im Bereich der Standardgüten wird dadurch reduziert.