Digitale Souveränität SAP : SAP investiert Milliarden in Europas digitale Souveränität

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„Souveränität und Sicherheit sind entscheidende Voraussetzungen für Freiheit, Wohlstand, digitale Wettbewerbsfähigkeit und, wie wir glauben, sogar Demokratie“, sagt Thomas Saueressig, SAP-Vorstand für Customer Services & Delivery, bei der Präsentation des erweiterten Cloud-Portfolios.

- © SAP

SAP hat große Pläne: Mehr als 20 Milliarden Euro will der Softwarekonzern im kommenden Jahrzehnt in Europas digitale Souveränität investieren. Im Mittelpunkt steht der Ausbau der souveränen Cloud-Angebote, die gleichzeitig Sicherheit, Unabhängigkeit und Innovationskraft sichern sollen. Die Mittel fließen in Infrastruktur, Forschung, Softwarehärtung, Personal und regionale Management-Ebenen.



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„Souveränität und Sicherheit sind entscheidende Voraussetzungen für Freiheit, Wohlstand, digitale Wettbewerbsfähigkeit und, wie wir glauben, sogar Demokratie“, betont Thomas Saueressig, SAP-Vorstand für Customer Services & Delivery, bei der Präsentation des erweiterten Cloud-Portfolios.

Strategisches Gebot für Europa

Die Anforderungen an digitale Souveränität steigen – getrieben von Regulierungen und geopolitischen Spannungen. Für SAP ist sie längst ein „strategisches Gebot für die EU und ihre Mitgliedsstaaten“, wie Saueressig betont. Auch Martin Merz, Präsident der SAP Sovereign Cloud, unterstreicht den Ansatz: Digitale Souveränität könne Europas stärkster Wettbewerbsvorteil sein.

SAP definiert digitale Souveränität nicht als Abschottung, sondern als größtmögliche Wahlfreiheit und Kontrolle für die Kunden. Sie basiert auf lokaler Datenspeicherung, regionalem Betrieb durch Experten, einer robusten technischen Architektur und der Einhaltung nationaler Vorschriften.

Cloud-Portfolio für verscheidenste Ansprüche

Das neue Sovereign-Cloud-Portfolio bietet Lösungen für unterschiedliche Anforderungen: Dazu gehört die SAP Cloud Infrastructure, eine IaaS-Plattform im SAP-Rechenzentrumsnetzwerk, die Daten ausschließlich in der EU speichert und damit strengsten Datenschutzvorgaben entspricht. Hinzu kommt die SAP Sovereign Cloud On-Site, die die von SAP betriebene Infrastruktur direkt in kundeneigene Rechenzentren bringt und damit physische Kontrolle mit der operativen Expertise des Unternehmens verbindet. Ergänzt wird das Angebot durch die Delos Cloud, eine SAP-Tochter mit Sitz in Deutschland, die speziell den öffentlichen Sektor adressiert und auf Azure-Technologie basiert. „Wir bieten echte End-to-End-Souveränität – von der Infrastruktur bis zur KI“, fasst Merz zusammen.

Für Saueressig sind Innovation und Souveränität untrennbar miteinander verbunden. „Wir brauchen führende Technologie und wir brauchen KI in einem vollständig souveränen Kontext.“ Als Beleg verwies er auf die deutsche Bundesagentur für Arbeit, die bereits die SAP Cloud Infrastructure in der Sovereign-Cloud-Option nutzt. Damit sei Full-Stack-Souveränität und KI sofort verfügbar und nutzbar. „Es gibt nichts, auf das jemand warten muss“, glaubt Sauerbier. 

Balance mit US-Technologien

Trotz des Ziels europäischer Eigenständigkeit plädiert SAP nicht für Abgrenzung. Vielmehr gehe es darum, globale Innovationen zu nutzen, ohne die eigenen Souveränitätsstandards aufzugeben.

Während nationale Lösungen wie die Delos Cloud wichtig sind, fordert SAP einen stärkeren europäischen Dialog über Cloud-Regeln. 27 unterschiedliche Insellösungen seien kontraproduktiv – Skalierbarkeit und Synergien könnten nur mit gemeinsamer Linie entstehen.