1 Milliarde Euro : Plus 12 Prozent: TGW Logistics knackt Umsatzmilliarde

Anlagenbauer TGW

Der oberösterreichische Logistikanlagenbauer TGW hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2023/2024 um 12 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro gesteigert

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Der oberösterreichische Logistikanlagenbauer TGW hat im Geschäftsjahr 2023/2024 (Stichtag: 1. Juli) seinen Umsatz um 12 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro gesteigert und damit erstmals in der 55-jährigen Firmengeschichte die Milliardengrenze überschritten. CEO Henry Puhl verkündete am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, dass man auch beim Gewinn wieder positiv dastehe: „back in black“. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet er ein „Plateau“, dennoch bleibt der langfristige Ausblick optimistisch und auf Wachstum ausgerichtet.

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Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) kehrte im letzten Geschäftsjahr nach einem Minus von 6 Millionen Euroim Jahr 2022/2023 wieder ins Positive und erreichte 29,6 Millionen Euro, so Puhl. Aktuell befinde sich das Unternehmen auf einem „Plateau“, das jedoch keine „Krise“ darstelle. „Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind viele Unternehmen bei Investitionen in ihre Intralogistik nach wie vor zurückhaltend“, fügte er hinzu. Laut Puhl zeigen Prognosen, dass der Markt 2025 wieder anziehen dürfte. Insgesamt sei TGW „gut aus den Blöcken gekommen“ und plane, schneller als der Markt zu wachsen. Für das kommende Jahr rechnet er mit „noch besseren Zahlen“.

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100-Mio.-Euro-Investition in Headquarter in Marchtrenk

TGW Logistics entwickelt automatisierte Logistikzentren und betreut deren Betrieb. Der Evolution Park in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) fungiert als internationales Headquarter von TGW Logistics und ist neben Wels der zweite österreichische Standort des Technologieunternehmens. Von den weltweit 4.400 Mitarbeitenden sind 2.500 in Oberösterreich tätig. Mit einer Exportquote von beeindruckenden 97 Prozent liefert TGW seine Lösungen in die ganze Welt. Bis zum Sommer 2026 investiert das Unternehmen in den Bau einer 25.000 m² großen Produktionshalle sowie ein hochautomatisiertes Lagersystem. Auf diesen neuen Flächen werden künftig Shuttle-Roboter, Regalbediengeräte und Paletten-Fördertechnik hergestellt und weltweit exportiert.

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TGW Logistics setzt beim Bau seiner Anlagen konsequent auf regionale Partner, um lokale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit zu fördern. „Wärmepumpen übernehmen das Heizen und Kühlen der Gebäude“, betont Henry Puhl, CEO von TGW Logistics. „Dank unserer 7.200 m² großen Photovoltaikanlage können wir bei optimalen Bedingungen unseren gesamten Strombedarf mit umweltfreundlicher Solarenergie decken.“

Puhl hebt hervor, dass TGW „bewusst in diesen herausfordernden Zeiten“ investiere. „Für uns ist klar: Die Intralogistik ist eine Zukunftsbranche mit enormem Potenzial. Mit dem Ausbau legen wir die Basis, um dieses Potenzial in den kommenden Jahren voll auszuschöpfen.“

TGW hat zuletzt 54 Millionen Euro (etwa 5 Prozent des Umsatzes) in Forschung und Entwicklung gesteckt, unter anderem in den Kommissionierroboter RovoFlex. Der Fachkräftemangel stellt laut TGW-Management derzeit kein akutes Problem dar, allerdings sei die Ausbildung von Nachwuchs ein Engpass. Aktuell beschäftigt TGW weltweit 4.500 Mitarbeitende, und trotz fortschreitender Automatisierung soll die Belegschaft in den nächsten Jahren „erheblich zunehmen“.

Die Geschichte von TGW Logistics begann 1969 als kleine Schlosserei in Wels mit nur zehn Mitarbeitenden. „Heute sind wir weltweit mit 24 Standorten auf drei Kontinenten vertreten, betreuen Kunden auf der ganzen Welt und gehören zu den führenden Spezialisten in der Intralogistik“, erklärt Puhl. „Trotz dieser globalen Ausrichtung sind wir fest in Oberösterreich verwurzelt, und die Erweiterung unserer Kapazitäten ist ein klares Bekenntnis zum Standort.“

Bis Sommer 2026 entstehen bei TGW in Marchtrenk eine neue Produktionshalle, ein hochautomatisiertes Lagersystem und ein Parkhaus

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