Energieversorgung Europa und Österreich : Gas-Lage weiter sehr angespannt

Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 markierte einen Wendepunkt für die europäische Energiepolitik. Für Österreich, das bis dahin stark von russischem Erdgas abhängig war, stellte sich die Frage nach der Versorgungssicherheit und der Notwendigkeit einer Diversifizierung der Energiequellen.
Vor dem Krieg bezog Österreich etwa 80 bis 90 Prozent seines Erdgases aus Russland. Diese Abhängigkeit resultierte aus langjährigen Verträgen und der geografischen Nähe zu Russland. Ein im Jahr 2018 geschlossener Vertrag zwischen der OMV und Gazprom verlängerte die Gaslieferungen bis 2040, was die Abhängigkeit weiter manifestierte.
Nach dem Ausbruch des Krieges bemühte sich Österreich, seine Gasversorgung zu diversifizieren. Zudem wurden strategische Gasreserven angelegt und alternative Lieferquellen über Deutschland und Italien erschlossen.
Trotz dieser Bemühungen blieb Österreich im Vergleich zu anderen EU-Staaten weiterhin stark von russischem Gas abhängig. Kritiker warfen der Regierung vor, zu zögerlich bei der Umsetzung von Diversifizierungsstrategien zu sein. Die hohen Energiepreise und die Inflation verstärkten den Druck auf die Politik, schnellere Lösungen zu finden.