Anlagenbau : Binder+Co expandiert: Erfolgreiches erstes Halbjahr 2024 mit starkem Auftragsbestand

Binder+Co zum Halbjahr mit weniger EBT bei gutem Auftragsstand

Binder+Co zum Halbjahr mit weniger EBT bei gutem Auftragsstand

- © Binder+Co

Der oststeirische Anlagenbauer Binder+Co mit Sitz in Gleisdorf erzielte im ersten Halbjahr 2024 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 4,7 Mio. Euro, im Vergleich zu rund 5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Besonders positiv fiel der Auftragsbestand mit 82,6 Mio. Euro aus, wie bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Graz bekannt gegeben wurde.

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Die geringeren Zahlen im Vergleich zum Vorjahr seien unter anderem auf das Zögern der Kunden bei Auftragsentscheidungen zurückzuführen. „Kunden überdenken Entscheidungen, Budgets werden noch einmal gewälzt, Aufträge verschoben oder nicht entschieden“, erklärte Vorstand Martin Pfeffer. Zusätzlich belasteten die gestiegenen Personalkosten, während die Energiepreise inzwischen zurückgehen.

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- © Industriemagazin

Binder+Co setzt auf Nachhaltigkeit

Binder+Co setzt bereits seit Jahren am Standort Gleisdorf auf Nachhaltigkeit. Das Unternehmen hat sich von fossiler Energie unabhängig gemacht und umfangreiche Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Firmenareals installiert. Ein Fernwärmeanschluss ermöglicht zudem, rund 40 Prozent des Energiebedarfs selbst zu erzeugen. Darüber hinaus werde Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz wiederverwertbarer Maschinenteile unterstützt. In Gleisdorf entsteht außerdem ein neues Sozialgebäude für die Mitarbeitenden.

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Vorstand Pfeffer merkte an, dass der Verkauf der Tochterfirma Bublon GmbH an die Schweizer Omya AG das EBT im Geschäftsjahr 2023 positiv beeinflusst habe, was einen direkten Vergleich der Jahreszahlen erschwere. Dennoch sei man zuversichtlich: „Wir glauben aber an ein starkes Jahr 2024.“ Das Eigenkapital des Unternehmens sei stabil bei 44,2 Prozent. Auch in der Eigentümerstruktur gab es Veränderungen: Felix Sorger übernahm 3,5 Prozent der Anteile von seinem Vater Veit Sorger, der bisher 7 Prozent hielt. Teile der Anteile gingen auch an die Liaunigg Industrieholding, die nun 51,4 Prozent des Unternehmens besitzt. Weitere bedeutende Anteilseigner sind die Treibacher Industrieholding und die Grosso Holding.

Wachstum in Nordamerika und Asien

In den Exportmärkten konnte Binder+Co stabile 42 Prozent im EU-Bereich verzeichnen, während der österreichische Markt etwa 7 Prozent des Umsatzes ausmachte. Die Exporte nach Europa und Russland sanken von 14,6 auf 6,9 Prozent, was jedoch durch Wachstum in Nordamerika (von 12,2 auf 14,1 Prozent) und Asien (von 20,3 auf 27,5 Prozent) ausgeglichen wurde.

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Besonders erfolgreich war das Unternehmen in den USA, wo es mit seiner ersten LIBS-Anlage (laser induced break down spectroscopy) gegen starke Konkurrenz punkten konnte. Diese Technologie erkennt in Sekundenbruchteilen die Art von Metall oder Legierung und sortiert sie. Vorstand Rosegger betonte: „Metallrecycling zahlt sich aus. Platinen, Kupfer, Alu, das ist so wertvoll, dass es sich rechnet, den Grad der Legierung herauszufinden, auch mithilfe von KI.“

Binder+Co beschäftigt insgesamt fast 400 Mitarbeitende, davon rund 250 in Gleisdorf. Am Standort Gleisdorf plant das Unternehmen zudem eine Erweiterung, da ein passendes Grundstück zur Verfügung steht.