Volkswagen in der Krise : Zukunft des VW-Werks Osnabrück unsicher: Elektro-Porsche-Auftrag gestrichen

Zum Jahresstart brach das VW-Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode unterm Strich von 6,7 auf 4,7 Mrd. Euro massiv ein.

Das VW-Werk in Osnabrück kann nicht mehr mit dem erhofften Zuschlag für einen Elektro-Porsche rechnen.

- © Volkswagen AG

VW-Werk Osnabrück: Zukunft des Elektro-Porsche-Auftrags ungewiss

Das VW-Werk in Osnabrück wird voraussichtlich nicht mehr den erhofften Auftrag für die Produktion eines Elektro-Porsche erhalten. Ein VW-Sprecher erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Bei Porsche gestaltet sich das China-Geschäft derzeit bekanntermaßen schwierig. Deshalb kann eine Überlauffertigung für das Werk Osnabrück zukünftig nicht mehr gewährleistet werden." Dies bestätigte einen Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

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Ursprünglich war geplant, dass ab 2026, nach dem Produktionsende der derzeit in Osnabrück gefertigten Porsche-Modelle, deren Elektro-Nachfolger dort gebaut werden sollten. Das Werk sollte als "Überlauffertigung" fungieren, wenn im Porsche-Stammwerk in Stuttgart Kapazitätsengpässe entstehen. Mit dem Ausbleiben dieses Auftrags steht der Standort jedoch ab Frühjahr 2026 ohne neues Modell da.

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Folgt eine Werksschließung?

Porsche ist derzeit der größte Kunde des kleinen VW-Werks, das 2.300 Mitarbeiter beschäftigt. Seit April 2022 werden in Osnabrück die Verbrennermodelle Cayman und Boxster produziert. Zusätzlich wird bis Frühjahr 2026 das VW T-Roc-Cabrio gefertigt. Wie es danach weitergeht, soll im Herbst entschieden werden. Der VW-Sprecher erklärte dazu: "Die Belegung des Werks Osnabrück ist - wie in jedem Jahr und für alle Werke des Konzerns - Teil der am Jahresende anstehenden Planungsrunde."

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Volkswagen steht momentan unter Druck aufgrund hoher Kosten und der schlechten Auslastung seiner Produktionsstätten. Der Konzern schließt daher betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht mehr aus. Die Beschäftigten in Osnabrück sorgen sich seither um ihre Arbeitsplätze. Das Werk ist nach der Gläsernen Manufaktur in Dresden der zweitkleinste Standort von VW und kam 2009 nach der Insolvenz von Karmann zum Konzern, nachdem Karmann über Jahrzehnte als Auftragsfertiger für VW tätig gewesen war.